Kapitel 43

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„Sie bewegt sich noch, du hast sie nicht umgebracht.", höre ich den kleineren sich zu Wort wenden und würde ihm für diesen Satz am liebsten eine reinschlagen, wenn ich nur könnte.

Wenn er mich nicht tot sehen wollte, warum verrät er mich jetzt?

Ich sehe, wie sich der Große in meine Richtung dreht und realisiert, dass er mich nur stark verletzt, aber nicht umgebracht hat. Mit aggressivem Blick wendet er sich zu seinem Partner und beginnt die Diskussion vorzuführen:

„Muss man hier denn etwa alles alleine machen? Wieso gibst du denn nicht den letzten Schuss? Einen habe ja schon ich abgedrückt."

„Hast du also auch Angst einem Menschen das Leben zu nehmen?"

„Angst? Ich? Auf keinen Fall! Der Boss hat jedoch dir diese Aufgabe

verteilt, nicht mir."

„Gut. Ich werde jedoch nicht abdrücken. Also entweder du oder keiner."

Mir beginnt Monte wieder etwas sympathischer zu werden, da er mir abermals einen Funken Hoffnung schenkt.

„Willst du es wirklich darauf anlegen, dass ich dem Boss mitteile, was für einen Feigling er eingestellt hat?", beginnt Ray zu drohen, was seinen Komplizen jedoch keineswegs einschüchtert.

Im Gegenteil, er beginnt leicht zu schmunzeln und anschließend zu kontern:

„Dann müsstest du jedoch auch mitteilen, was für ein Feigling du gewesen bist und das wirst du mit Sicherheit nicht tun."

Wäre ich gerade nicht in Lebensgefahr, würde ich höchstwahrscheinlich beginnen zu lachen, da Mr Brooks mit diesen beiden als Partner, keinen guten Griff getätigt hat.

„Gut, dann werde ich schießen.", bringt der aggressivere hervor und wendet sich, samt Waffe, abermals in meine Richtung.

„Warten sie!", schreie ich aus mir heraus.

„Warten sie, bitte.", wiederhole ich mich.

„Das Kind hat also doch noch etwas zu sagen.", höre ich.

Ich kann nicht mehr zuordnen, welcher von beiden diesen Satz hervorgebracht hat, da es mir immer schwerer fällt nach Luft zu schnappen und mein Kreislauf langsam immer schwächer wird.

Meine Wunde beginnt mir immer ernster zu schaden und ein Schmerz beginnt sich in mir auszubreiten. Ich muss mich irgendwie herausreden können.

Ich habe gehört, dass keiner von beiden davon überzeugt ist, einen endgültigen Schuss abzugeben, also könnte ich noch eine Chance haben. Ich reiße mich zusammen und suche in mir, meine noch vorhandenen Kräfte, heraus.

„Bitte, sie müssen mich nicht töten. Ich meine, wenn sie mich hier liegen lassen, ist es nicht sicher, dass ich es überleben werde. Wann fährt ihr schon ein Auto vorbei? Sehen sie, somit müssten sie beide nicht abdrücken und es besteht eine große Chance, dass ich an meinen Verletzungen sterben werde, doch selbst, wenn ich es schaffen sollte zu überleben, verspreche ich ihnen, dass ich nie zurück kommen werde. Ich wandere aus oder Sonstiges. Sie werden mich nie wiedersehen. Mr Brooks wird denken ich bin tot und auch sie beide werden in der starken Vermutung leben, dass mein Leben beendet wurde. Also bitte, sie müssen nicht abdrücke.", meine Stimme ist leise und voll Stottern erfüllt.

Immer noch bekomme ich schwer Luft und leide unter starken Schmerzen. Auch mein Körper passt sich meiner Stimme an und beginnt zu zittern, da ich von dem starken strömenden Regen überströmt werde.

„Du willst also mit mir verhandeln? Ist das dein Ziel?", antwortet der wieder aggressiv werdende Bodyguard.

Ich versuche, so gut ich kann, zu nicken, da mir meine Luftzufuhr kaum mehr erlaubt, ein Wort hervorzubringen.

„Denkst du wirklich, dass das klappt?", fährt er fort und meine Hoffnungen auf Leben schwinden mehr und mehr.

„Ray, sie hat recht. Niemand von uns müsste ein Mörder sein. Und sieh sie dir an, sie kann das fast nicht mehr überleben. Dafür müsste wirklich ein Wunder geschehen."

Monte spricht etwas abwertend über mich, was mir jedoch nichts ausmacht, solange es mir hilft.

Plötzlich merke ich, wie mein Körper beginnt ruckartig Impulse von sich zu geben. Mein Brustkorb bewegt sich auf und ab, es sind schnelle, hastige Bewegungen, welche meinen ganzen Oberkörper mit sich ziehen. Ich weiß nicht, ob auch meine Beine zu flattern beginnen, da ich diese immer noch nicht zu spüren bekomme, doch ich gehe stark davon aus.

Langsam breitet sich in mir der Gedanke aus, ob es sich für mich überhaupt noch zu leben lohnt. Meine Beine werde ich vielleicht nie wieder bewegen können. Ich habe einen starken Blutverlust erlitten und weiß nicht, ob ich durch den Unfall zusätzlich von inneren Verletzungen geprägt wurde. Auch kann ich nicht wissen, welche Schäden mein Gehirn davongetragen hat, doch ich würde all dies ertragen, könnte ich nur noch einmal meinen Geliebten sehen.

Mit zitternden Muskeln blicke ich zu dem Mann mit der Waffe, welcher mir meinen letzten Funken an Hoffnung nimmt, als er mit dem Geschoss beginnt genau auf mich zu zielen und sich noch einmal zu Wort wendet:

„Schau dir das Mädchen doch nur an, sie hat keine Chance mehr. Lieber bringe ich sie mit einem Schuss, in einer Sekunde um, als dass sie hier noch Stunden zu leiden hat."


Shy Girl Hot LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt