𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟗

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- 𝑵𝒆𝒂-

Völlig geschafft schleppte ich mich die Treppen hinauf. Im Bad angekommen entblößte ich mich von meinen Klamotten und stieg unter die Dusche. Kurz genoß ich den Moment, indem ich einfach nur da stand und das Wasser über meinen Körper laufen lies. Danach griff ich zur Shampoo-Flasche und fing an meine Haare zu shampoonieren. Nachdem ich meine Haare ausgewaschen hatte, seifte ich nun meinen Körper mit Duschgel ein. Gerade als ich zum Duschkopf greifen wollte, öffnete sich plötzlich die Badezimmertür.

- 𝑻𝒉𝒊𝒂𝒈𝒐 -

Nachdem ich Nea einfach im Foyer stehen gelassen hatte, war ich zu meinem Vater ins Büro gelaufen. Dort angekommen, klopfte ich und trat hinein. Mein Vater saß hinter seinem Schreibtisch und schrieb irgendwas in eine Akte. Diese schloss er, als ich mich auf einen gegenüberliegenden Stuhl fallen lies. „Ich habe Díaz aufgetragen den Handlanger von Gutiérrez in eine unserer Lagerhallen zu bringen. Ich möchte bis morgen früh wissen, wo die Drogen sind. Also, mach mit ihm, was du willst, aber töte ihn erst, wenn du weißt, wo unsere Ware ist. Verstanden Thiago?", richtete sich Papá an mich. „Ich werde ihn mir heute Nacht vornehme.", antwortete ich ihm. „Bien". Wir besprachen noch einige Dinge, bevor ich das Büro mit einem kurzen „Adiós" verließ.

Ich machte mich auf den Weg in mein Schlafzimmer. Als ich an der Treppe vorbei lief, sah ich Pablo, der gerade seine Waffe mit neuer Munition gefüllte. „Wo gehst du hin?", fragte ich ihn. „Ich fahr zum Hafen, eine Drogenlieferung ist angekommen. Willst du mit?", antwortete er mir. Kurz überlegte ich, denn ich wollte schauen, wo meine kleine Furie von heute morgen war. „Fahr du schon mal vor, ich komme nach." „Ah, ich verstehe. Du suchst dein Mädchen.", lachte mein Bruder. „Da hast du ausnahmsweise mal recht.", erwiderte ich und wandte mich von meinem Bruder ab. „Bis gleich", verabschiedete er sich und verließ das Haus.

Bei meinem Schlafzimmer angekommen, öffnete ich die Tür. Eigentlich hatte ich erwartete, Nea dort anzutreffen, doch ich konnte sie nirgends entdecken. Als ich dann das Rauschen von Wasser hörte, wusste ich wo ich sie finden würde. Ich lief zu Badezimmertür und öffnete sie. Ich erkannte Nea, die unter der Dusche stand und auch sie hatte mich anscheinend entdeckt, denn sie brüllte: „Geh sofort raus, ich dusche!". Ich lachte rau auf. Da haben wir ja meine Furie. „Es gibt nichts, was du vor mir verstecken braust. Früher oder später wirst du sowieso unter mir liegen und ich werde dich betrachten können.", äußerte ich mich und verließ mit einem Lachen das Bad. Ich hörte, wie sie scharf die Luft einzog. Am liebsten hätte ich mich umgedreht und mir ihren schockierten Blick angesehen, doch ich beschloss die Worte einfach im Raum stehen zu lassen. Ich nahm meine Waffe aus der Schublade, joggte die Treppe hinunter, verließ das Haus und stieg in meinen schwarzen SUV. Auf dem Weg zum Hafen rief ich kurz Pablo an, um ihm mitzuteilen, dass ich auf dem Weg war. Grade als ich aufgelegt hatte, erkannte ich meine Mutter auf dem Display. „Hola Mamá. ¿Qué es?" (Was ist?), ging ich ran. „Was hast du zu Nea gesagt", erkundigte sie sich. „Nichts was dich angeht Mamá. Wieso fragst du?", entgegnete ich. „Sie kam gerade mit einem sehr angespannten Gesichtsausdruck die Treppe herunter." „Sie wird sich von dem kleinen Schock erholen. Ich wollte sie nur etwas vorwarnen.", lachte ich. „Wo ist sie jetzt?", fragte ich nach. „Sie ist im Garten und unterhält sich mit Marta. Ich glaube es tut ihr gut, mal mit jemandem außerhalb der Familie zu reden.", erzählte meine Mutter. Wir verabschiedeten uns noch voneinander und ich bog in die Straße zum Hafen. Hinter Pablos Wagen kam ich zum Stehen und stieg aus.

Sánchez || Entführt oder gerettet?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt