𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟐𝟏

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- 𝑻𝒉𝒊𝒂𝒈𝒐 - 

Irgendwie schon lustig, dass sie nie mit mir im Badezimmer sein wollte. Dachte sie etwa ich würde sie fressen? Belustigt betrachtete ich sie von der Seite. Ihr Blick war starr auf das Waschbecken gerichtet und ich konnte förmlich das Rattern in ihrem Kopf hören. Ich spülte meinen Mund aus und stellte meine Zahnbürste auf die Ladestation. „Wie lange willst du noch Zähneputzen?", riss ich sie nach einer Weile aus ihren Gedanken. Sie schüttelte kurz den Kopf, spülte ebenfalls ihren Mund aus und antwortete schließlich: „Ich war in Gedanken." „Das hat man gemerkt.", lachte ich und sah, wie sie mich durch den Spiegel musterte. Als sie merkte, dass ich sie ertappt hatte, band sie sich schnell ihre Haare zu irgendeinem Knoten oder was auch immer das sein sollte zusammen und wusch sich das Gesicht. Nachdem Nea fertig war, verließ sie ohne ein weiters Wort rasch den Raum. Gemeinsam legten wir uns ins Bett und bald war ich auch schon eingeschlafen.

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Erschrocken öffnete ich die Augen. Wo war Nea hin? Neben mir war die Decke aufgeschlagen und das Bett leer. Gerade als ich aus dem Bett springen wollte, nahm ich plötzlich eine, sich wild bewegende, Gestalt war. Bedacht keinen Lärm zu machen, stand ich auf und lief auf die Person zu. Schnell erkannte ich, dass es sich um Nea handelte. Sie trug nur ihren Schlafanzug und Socken, und in ihren Ohren steckten AirPods. Sie tanzte durchs Zimmer, wie als wäre es ihre Bühne. Ab und zu drehte sie sich oder sprang leicht in die Luft. Dabei waren ihre Augen die ganze Zeit geschlossen, weshalb sie mich offenbar nicht bemerkte. Auf leisen Sohlen lief ich auf sie zu. Gerade drehte sie eine Pirouette, als ich sie an der Taille packte und sie nicht ganz sanft gegen meine Brust drückte. Erschrocken riss sie die Augen auf und starrte in meine. Ehe sie den Mund aufmachen konnte und anfangen zu sprechen, schüttelte ich leicht den Kopf und beugte mich zu ihr herunter.

„Mach die Augen zu mi hermosa.", flüsterte ich und sie gehorchte. Langsam fing ich an, mich mit ihr zu bewegen. Ich nahm ihre Hand in meine und lies keinen Widerstand zu, als sie versuchte sich von mir zu lösen. Immer weiter tanzten wir durchs Schlafzimmer, ich drehte sie, dann fiel sie mal in meinen Arm oder ich hob sie hoch und wir drehten uns gemeinsam. Unser Tanz wurde immer heißblütiger, immer intensiver, immer leidenschaftlicher. Irgendwann legte sie vorsichtig ihren Kopf auf meine Brust und lauschte meinem Herzschlag. Vorsichtig schob ich meine Hand unter ihr Nachthemd und fing an über ihren Rücken zu streicheln. Unter meiner Hand bildete sich Gänsehaut auf ihrem Körper und ich war erstaunt, wie sie auf mich reagierte.

Als ich ihren musternden Blick spürte, öffnete ich meine, bis gerade eben noch geschlossenen, Augen und sah in ihre dunkelblauen Augen. Vorsichtig stellte sie sich auf Zehenspitzen und kam meinem Gesicht immer näher. Während sie die letzten Zentimeter zwischen uns überbrückte, fiel ihr Blick auf meine Lippen. Ich würde zu gern wissen, was jetzt in ihrem Kopf vorging. Ruhig strich ich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr, während ich sie einfach nur ansah. Behutsam beugte ich mich zu Nea, meine Hand wanderte zu ihrem Nacken und im nächsten Augenblick drückte ich zaghaft meine rauen Lippen auf ihre. Mich erfasste ein angenehmer Schauer und ein Laut, irgendwo zwischen Brummen und Stöhnen entwich mir. Mit meiner Zunge fordertet ich Einlass, woraufhin sie leicht ihren Mund öffnete. Energisch tanzen unsere Zungen mit einander und ich spürte, wie Nea anfing zu glühen.

Nach einer Weile lösten wir uns atemlos von einander. Sofort nahmen ihre Wangen einen rote Ton an und sie trat peinlich berührt zurück. Doch ich zog sie wieder an mich, hob ihr Kinn an und sprach mit gedämpfter Stimme: „Weißt du eigentlich, dass es süß ist, wenn du rot wirst?" Nervös fing sie an auf ihrer Lippe herum zu kauen und ich beließ es dabei. „Wir sollten schlafen gehen, es ist 4:30 Uhr und ich persönlich möchte morgen nicht allzu erschöpft sein.", flüsterte ich, nahm ihre Hand und zog sie zum Bett. Dort legten wir uns hin, nachdem ich mein T-Shirt ausgezogen hatte. Schnell wie immer, versuchte Nea sich unter der Decke zu verkrümeln, doch ich zog sie zu mir, sodass ihr Kopf auf meiner nackten Brust lag. „Buenas noches mi ángel", raunte ich ihr zu. „Buenas noches.", antwortete sie dieses mal.

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- 𝑵𝒆𝒂 -

Das Frühstück verlief eher still. José und Álvaro diskutierten über irgendwas auf Spanisch und Mariana und Carmen wollten am Nachmittag in die Stadt fahren. Nachdem alle fertig wäre, verabschiedete ich mich und lief nach oben um zu lernen. In zwei Tagen stand eine weiter Klausur an und ich hatte mich noch nicht wirklich darauf vorbeireitet.

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Der Rest des Tages verlief eher ruhig. Als ich gegen 12 Uhr in die Küche kam um mir ein Sandwich zu machen, saß nur Eliana auf dem Sofa im Wohnzimmer und schaute irgendwelche Shopping-Hauls. „Wo sind denn alle?", fragte ich deshalb. „Keine Ahnung, meine Mamá und Tante sind in der Stadt. Wo die Männer sind weiß ich nicht.", antwortete sie. „Willst du auch ein Sandwich?", fragte ich, woraufhin sie nickte.

Mit zwei Tellern lief ich um das Sofa herum und setzte mich neben sie. Gemeinsam aßen wir und beschlossen einen Film zu schauen. Wir entschieden uns für Maze Runner- Die Auserwählten im Labyrinth. Aus einem Film wurden dann drei. Irgendwann am Nachmittag kamen noch Thiago, Milo, Rodrigo und die Zwillinge dazu, und so verbrachten wir den Abend mit Filmschauen.

Um 21 Uhr entschied ich mich, da ich wie eigentlich immer noch nicht müde war, runter ins Gym zu gehen, um meinen Körper fit zu halten. Ich zog mich also um und joggte dann die Treppen herunter. Auf dem Fernseher unten schaltete ich ein Workout ein und fing an.

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Frisch geduscht und im Schlafanzug wollte ich mich gerade ins Bett legen, doch da fiel mir auf, dass ich Thiago seit heute Morgen nicht mehr gesehen hatte. Ich flitzte ins Ankleidezimmer und nahm mir schnell den schwarzen Hoodie, welcher auf der Kommodeninsel lag. Erst als ich ihn über den Kopf gezogen hatte, merkte ich, dass es Thiagos war. Kurz überlegte ich ihn wieder auszuziehen, entschied mich aber dagegen. Ist ja nur ein Hoodie, dachte ich und lief wieder aus dem Zimmer. Leise tapste ich den Flur entlang und versuchte so gut wie keinen Mucks von mir zu geben, da die meisten schon schliefen. Leider war der Flur nicht wirklich beleuchtet, weshalb ich meinen kleinen Zeh an einer Ecke stoß. Schmerzerfüllt zischte ich auf. Das hatte mir gerade nicht gefehlt. Humpelnd lief ich nach oben in den dritten Stock. Ich warf in alle Zimmer einen Blick, aber Thiago sah ich nirgends. Also lief ich die Stufen wieder runter und dann weiter ins Erdgeschoss. In der Küche holte ich mir schnell einen Kühlakku, bevor ich mich umsah. Doch auch im Wohnzimmer und in der Küche war er nicht. Vielleicht ist er ja unten im Gym. Ich eilte, so schnell es mit meinem schmerzenden Zeh ging, in den Keller und suchte dort erst das Gym, dann das Heimkino und zuletzt den Indoor Pool ab, jedoch fand ich Thiago hier auch nicht. Ein wenig niedergeschlagen lief ich wieder ins Foyer. Wo könnte er denn nur sein? Während ich grübelte, fiel mein Blick plötzlich auf die Tür des Esszimmers. Ist er da drin? Aber warum sollte er?  Das Abendessen war schon vor einer gefühlten Ewigkeit. Allerdings hatte ich keine Ahnung wo ich noch suchen könnte, weshalb ich aufs Esszimmer zulief.

- 𝑻𝒉𝒊𝒂𝒈𝒐 - 

Gerade als ich das Esszimmer verlassen wollte, da ich mit meinem Abuelo telefoniert hatte und man nirgends in diesem Haus sein Ruhe haben konnte, kam Sophie herein. Sofort erkannte ich, dass ihr Bluse weiter aufgeknöpft war als sonst und sie knallroten Lippenstift trug. „Was willst du.", sprach ich sie direkt an. Langsam lief sie auf mich zu, lehnte sich an meine Körper und flüsterte mir dann verführerisch zu: „Das müsstest du doch eigentlich wissen". „Ich werde dich nicht ficken. Geh zu Pablo oder Juan, vielleicht haben die Interesse. Und wenn nicht, ist es auch nicht mein Problem.", entgegnete ich und schob sie von mir weg. Doch Sophie zeigte keine Anstalten zu gehen, denn sie stellte sich zwischen meine Beine und legte ihre Hand auf meine Brust. „Ach komm schon. Ich mach auch alles was du willst.", bettelte sie weiter. „Falls du es nicht mitbekommen hast, ich bin verlobt und außerdem werde ich dich nicht hier auf dem Esstisch vögeln". „Das hat dich doch sonst nie gestört.", versuchte sie es weiter. „Das war ein einziges Mal.", versuchte ich sie weiter von mir abzubringen. „Aber es hat dir gefallen und überhaupt, deine kleine Verlobte würde das sowieso nicht mitbekommen." Ich atmete tief ein. 

Sánchez || Entführt oder gerettet?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt