- 𝑬𝒍𝒊𝒂𝒏𝒂 -
„Er hat Recht du Schlampe, denn jetzt wirst du dir die Seele aus dem Leib schreien.", der Typ im Video drehte sich um und wandte sich an den anderen. „Benito, lös ihre Hände von dem Ring und halt sie fest!" Der angesprochene lief auf ihn und Nea zu.
Sein Gesicht umspielte ein dreckiges Grinsen, das selbst durch die Kamera deutlich zu erkennen war.
Bei Nea angekommen, löste er die Ringe von ihren Händen und drehte sie zur Wand, gegen die er meine beste Freundin drückte. „Diviértete mi amigo (Viel Spaß mein Freund).", lachte der Wichser, was die Wut in mir nur erneut zum Aufbrodeln brachte.
Keine Sekunde später traf der erste Schlag auf Neas Rücken. Gleich darauf kam der nächste. Den Griff meiner Hand, die immer noch auf Alejos Arm lag, verstärkte sich. Bei jedem weiteren Schlag, den Nea zu spüren bekam, bohrten sich meine Fingernägel weiter in die Haut meines Bruders. Genau erkannte ich, wie Nea ihren Lippen aufeinander presste, um nicht laut aufzuschreien. Ich war stark und hielt definitiv Schmerzen aus, aber ob ich auch diese Peitschenschläge ohne einen Laut überstehen würde, bezweifelte ich.
-------
Mittlerweile war Neas halber Körper mit roten Flecken übersehen, was bei mir eine Gänsehaut verursachte. Auch meine Beine fingen an zu zittern, genau wie sie es immer taten, wenn ich extrem verzweifelt oder hilflos war. Durch einen lauten Schrei wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Gleich darauf ertönte ein zweiter Schrei, gefolgt von meinem eigenen. Das andere Arschloch hatte zur Peitsche gegriffen und peitschte Nea aus, wie als wollte er sie töten. Nea und auch ich hörten nicht mehr auf zu schreien. Sie vor physischem und ich vor seelischem Schmerz.
Sie schrie, wimmerte zwischendurch und die Tränen strömten über ihre Wangen. Das Bild, wie sich meine beste Freundin hilflos an der Steinwand festkrallte um Halt zu finden, ließ mich zusammenbrechen. Ich vergrub mein Gesicht in Alejos Brust und schluchzte alles heraus, meinen Schmerz, meine Wut, einfach alles. Beschützerisch streichelte mein großer Bruder über den Kopf und drückte mich fester an seinen Oberkörper.
Diese Bastarde würde ich umbringen, ihnen einen langen und qualvollen Tod bereiten, sodass sie genug Zeit hatten, um ihren Taten zu bereuen. In meinem Kopf malte ich mir schon aus, wie ich ihre Hat verbrannte und dann von ihren Körpern abzog. Dabei halten die Schreie nur so in meinem Ohren.
„Mierda, ich kann mir das nicht länger tatenlos anschauen. Lo siento.", kam es plötzlich von meinem Cousin. Ohne von jemandem aufgehalten zu werden, stürmte er aus dem Raum. Besorgt sah ich Thiago nach. Ich sollte hinterher laufen und nach ihm schauen.
Gerade als ich aufstehen wollte, wurde ich mitten in meiner Bewegung gestoppt, als Neas Schrei erneut das Zimmer erfüllte. Vor Schmerzen gekrümmt hockte sie am Boden, doch wurde an ihren Haaren direkt wieder hochgezogen. „Aufhören!", wimmerte sie nach einen weiterem Schlag auf ihr Unterleib. „Bitte aufhören!", flehte sie weiter. Doch der Typ dachte gar nicht daran. Immer weiter peitschte er auf sie ein. „Aufhören, bitte aufhören!". Neas Schluchzen war kaum noch zu hören und ähnelte mehr einen Hauchen. Ihre Beine brachen zusammen und sie knallte auf den steinernen Boden.
„Benito hör auf, wir sind ja keine Unmenschen.", wendete sich der eine Wichser an den anderen. Er hockte sich vor sie und strich über ihre Wange. „Ich glaube für heute ist es genug.", er erhob sich und wandte sich zum Gehen. Ohne, dass Nea oder sonst wer damit gerechnet hatte, drehte er sich blitzschnell um und trat ihr mit voller Wucht in den Bauch. Mit dem Rücken prallte sie gegen die Wand und rutschte kraftlos an ihr herunter.
—————
Mit voller Wucht knallte ich den Laptop zu und stieß meinen Stuhl nach hinten, sodass er auf dem Parkett aufkam. Mit der einen Hand wischte ich mir die Tränen vom Gesicht, während ich mit der anderen in Alejo Schulter griff, um Halt zu finden. „Wir müssen sie zurückholen...", hauchte ich. Mit langsamen Schritten lief ich auf die Tür zu, welche ich öffnete. Bevor ich jedoch ging, drehte ich mich noch einmal zu meiner Familie um. „Rettet meine beste Freundin, por favor...", ich schluckte. "Ich will diese Wichser umbringen und verrotten lassen"
———
So schnell ich konnte, rannte ich die Treppe nach unten. Ohne darüber nachzudenken, schnappte ich mir meinen Autoschlüssel und lief in die Garage. Dort stieg ich in meinen weißen Ferrari und verließ mit aufheulendem Auspuff das Anwesen. Geradewegs steuerte ich auf den Highway in Richtung New York zu und schlängelte mich schnell in den Verkehr ein. Beinahne hätte ich ein anderes Auto gerammt, doch gerade noch rechtzeitig riss ich das Lenkrad nach rechts.
Ich war aufgewühlt und das einzige, was mir jetzt helfen würde, war schießen. Mittlerweile dämmerte es und die Straßenlaternen beleuchteten die Stadt. Ich raste durch die Straßen und war heilfroh, als ich unversehrt bei der Zentrale ankam. Geübt parkte ich den Wagen in der Tiefgarage und stieg aus. Ich liebte diesen Ort und doch war ich viel zu selten hier. Als das „Pling" des Fahrstuhls ertönte, trat ich ein und drückte auf den Knopf für die oberste Etage. Während der Fahrt nach oben, betrachtete ich mich im Spiegel. Ein paar Strähnen hatten sich aus meinem geflochtenem Zopf gelöst und hingen wild in meinem Gesicht. Ich trug ein schwarzes Crop Top, eine Jogginghose in der gleichen Farbe und dazu noch graue Sneaker. Geschminkt war ich heute, bis auf ein bisschen Mascara, nicht. Mit meinem Finger versuchte ich die verschmierte Wimperntusche zu entfernen, was aber nur so halb funktionierte.
Oben angekommen stieg ich aus und lief den kurzen Gang entlang durch die offene Tür. Ein ganz kleines, kaum bemerkbares Lächeln stahl sich auf mein Gesicht. Dieser Ort würde mir helfen, dass wusste ich.
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Neues Kapitel, endlich!!!
Mir kommt es vor, als hätte ich dieses Buch seid Ewigkeiten nicht mehr geupdated.
Eigentlich ist das Kapitel schon seit drei Tagen fertig, aber mir hat das Ende nicht gefallen, daher habe ich es nochmal überarbeitet.
Wie immer hoffe ich, dass euch das Kapitel gefällt <3
Buenas Noches
PS: Lasst bitte Feedback da!!♡
DU LIEST GERADE
Sánchez || Entführt oder gerettet?
De Todo𝑴𝒂𝒇𝒊𝒂 𝑺𝒕𝒐𝒓𝒚 | Band 1 | *wird überarbeitet Nea Black, das Mädchen, welches sich jeden Tag fragt, wie sie ihr Leben meistern soll. Ob sie es schaffen wird, sich endlich aus den Fängen ihrer Familie zu befreien. Sie zeigt nicht, dass sie man...