- 𝑵𝒆𝒂 -
Als wir den großen Saal betraten, staunte ich nicht schlecht. Überall waren weiße Stehtische, an denen viele Menschen standen und sich unterhielten. Auf der linken Seite befand sich eine große Bar, an der ebenfalls einige Menschen standen. Auf der gegenüberliegenden Seite war ein langes Buffet aufgebaut. Ganz vorne in der Mitte war eine breit Bühne errichtet worden. Der Raum wurde von vielen LED-Streifen an der Decke und am Fußboden beleuchtet, so dass es eine angenehme Atmosphäre erschuf. Eliana verabschiedete sich von mir und lief geradewegs auf die Bar zu. Ich blickte wieder nach vorne und fing an, nach Mariana Ausschau zu halten. Gerade als ich sie entdeckt hatte, kam ein etwas älterer Mann auf Thiago und mich zu. Sofort merkte ich, wie Thiago sich anspannte und seine Hand auf meine Teile legte. Prompt reagierte mein Körper auf seine Berührung, denn auch ich spannte mich nun an. „Bleib bei mir.", knurrte er mir zu. „Buenas tardes", begrüßte uns der Mann, reichte erst Thiago Hand und gab dann mir einen Kuss auf den Handrücken. „Wenn Ihnen was an ihren Händen liegt, sollten sie sie schleunigst von meiner Verlobten nehmen.", forderte Thiago mit einer bedrohlichen Stimme und schnell brachte der Mann Abstand zwischen uns. Er und mein Bald-Verlobter besprachen noch kurz etwas auf Spanisch, bevor der Mann, dessen Name Marcos Muñoz war, sich verabschiedete und sich unter die Gäste mischte. Auch wir liefen weiter und machten uns gemeinsam auf den Weg zu Eliana, die mittlerweile neben ihren Brüdern an einem Tisch stand. „Hola", begrüßte ich alle und trat an Milos Cousine heran. „Na, übergibst du uns jetzt schon deine Verlobte?", neckte sie Thiago und nahm grinsend einen Schluck von ihrem Cocktail. „Vergiss es, am liebsten würde ich sie die ganze Zeit bei mir lassen. Wenn diese Typen nicht gleich mit ihrem dreckigen Grinsen aufhören, kann ich für nichts mehr garantieren.", fluchte er und starrte mit bedrohlichem Blick durch den Raum. „Hey, bleib ruhig. Hier bei mir ist sie ja gut aufgehoben.", antwortete Eliana, woraufhin Thiago nur zweifelnd seine Augenbraue hob.
Da Thiago mit José verschwunden war, blickte ich jetzt die 5 Geschwister an. „Wie wärs denn, wenn ihr mal verratet wer, wer ist. Ich kenne zwar schon eure Namen, kann sie euch aber nicht zuordnen.", schlug ich vor. „Das ist eine gute Idee, na los. Stellt euch mal vernünftig vor.", feixte Eliana. Schnell schnappte ich mir ihr Cocktail Glas und trank einen großen Schluck. „Also?", fragte ich abwartend nach. Der, den ich für den jüngsten hielt, räuspere sich kurz, bevor er anfing zu sprechen. „Ich bin Rodrigo, 17 Jahre alt und damit der jüngste.", stellte er sich kurz vor. Ich nickte interessiert und blickte zum nächsten. „Ich heiße Javier, bin 21 Jahre alt, 1,88m groß, wie du wahrscheinlich sehen kannst, super attraktiv und habe eine Zwillingsbruder.", stellte er sich mit einem großen Grinsen vor und auch ich fing an zu lächeln. „Super attraktiv", prustete Eliana los: „Ich hab schon eindeutig besser aussehende Männer gesehen, als dich." „Sowas kannst auch nur du sagen.", brummte er. „Streitet ruhig weiter, ich stelle mich derzeit mal vor. Ich bin Juan, der hübschere Zwillingsbruder und dazu 1cm größer.", erzählte Elianas Bruder mit der Narbe an der Augenbraue. „Ihr seid ja alle richtig bescheiden.", scherzte ich. „Ja, das sind meine Brüder auf jeden Fall.", stimmte mir Eliana ironisch zu. Zu guter letzt erfuhr ich den Namen vom ältesten, welcher das faszinierende Schlangentattoo hatte. Er hieß Alejo und war mir ebenso sympathisch wie seine Geschwister. Wir unterhielten uns noch über allmögliche Dinge, bis auf einmal ein lautes Räuspern zu hören war. Alle Anwesenden drehte sich zur Bühne auf der José Sánchez stand. „Buenas tardes. Heute ist ein besonderer Tag, nicht nur weil wir uns wie jedes Jahr über unsere Geschäfte austauschen und neue Deals schließen, nein. Am heutigen Abend darf ich die Verlobung meines Sohnes bekannt geben." Er deutete auf Thiago, welcher bereits an seinen Vater herangetreten war.
------
Nachdem José mich vorgestellt, unserer Verlobung noch mit ein paar Worten ausgeschmückt und schließlich seine Rede beendet hatte, verließen ich mit Thiago an meiner Seite die Bühne und lief auf Mariana zu, die gerade auf uns zukam. „Herzlichen Glückwunsch." Sie umarmte mich und flüsterte: „Ich weiß, so ganz freiwillig war das von dir aus nicht, aber ich freue mich trotzdem riesig." „Danke", flüsterte ich zurück. Ehe ich mich von Mariana gelöst hatte, stürmte Eliana auf mich zu und nahm mich ebenfalls in den Arm. „Ahhh, jetzt sind wir endlich zu ungefähr 75% eine Familie, und nächstes Wochenende dann zu 100%. Herzlichen Glückwunsch.", beglückwünschte sie mich und ich musste lachen. Auch Álvaro, Carmen und der Rest der Familie kamen und gratulierten uns.
———————
Den ganzen restlichen Abend kamen immer wieder Leute zu Thiago und mir. Entweder gratulierten sie nur oder unterhielten sich sogar kurz mit uns. Leider waren die meisten Gespräche auf Spanisch, sodass ich nicht wirklich viel verstand, aber das störte mich an diesem Abend irgendwie nicht. Ab und zu tanzte ich mit Eliana, die mittlerweile leicht angetrunken war. Ich hatte bis auf den Schluck von ihrem Cocktail keinen Alkohol getrunken.
Gegen 1 Uhr verabschiedeten Thiago und ich uns von allen. Wir verließen das Gebäude und traten in die dunkle Nacht hinaus. Zu hören waren bis auf die wenigen Autos auf New Yorks Straßen nichts mehr und eine geheimnisvolle Stille umhüllte uns. Mit meinen Armen umschlungen, lief ich auf Thiagos Wagen zu und stieg, nachdem er ihn geöffnet hatte, ein.
„Versuch wach zu bleiben bis wir zu Haus sind. Ich muss dir noch etwas geben.", war das letzte was ich hörte.
----------------------------------------------------------
Ich weiß nicht so ganz, was ich von dem Kapitel halten soll.
Sagt mal bitte, wie ihr es findet.
PS: Vielleicht kommt heute sogar noch ein Kapitel <3
DU LIEST GERADE
Sánchez || Entführt oder gerettet?
Random𝑴𝒂𝒇𝒊𝒂 𝑺𝒕𝒐𝒓𝒚 | Band 1 | *wird überarbeitet Nea Black, das Mädchen, welches sich jeden Tag fragt, wie sie ihr Leben meistern soll. Ob sie es schaffen wird, sich endlich aus den Fängen ihrer Familie zu befreien. Sie zeigt nicht, dass sie man...