- 𝑵𝒆𝒂 -
„Willst du mir vielleicht jetzt sagen wohin wir fliegen?", richtete ich mich nach einer Weile an Thiago. Dieser blickte seitdem ich wieder zurückgekommen war aus dem Fenster. Er drehte seinen Kopf zu mir und blickte mir eisig in die Augen. „Nach Kalifornien.", beantwortete er meine Frage. „Ernsthaft? Kalifornien ist groß.", hakte ich ich ungläubig nach. „Das ist mein einziger Tipp.", gab er nur knapp zurück. Wow, der ist ja heute wieder gesprächig. Aber ok, wenn er nicht sprechen will, dann tue ich das auch nicht. „Wenn du willst, geh doch nach hinten in den abgeschiedenen Bereich und leg dich hin. Wir fliegen noch mindesten 4 Stunden.", riet er mir ohne mich anzusehen. Ouh, das klang gut. Viel geschlafen hatte ich letzte Nacht nicht, so könnte ich einen Teil meines Schlafbedarf wieder auffüllen. Rasch stellte ich mich hin, nahm mein Handy und lief nach hinten. Dort zog ich meine Schuhe aus, zog den Lichtschutz runter und legte mich direkt ins Bett. Gerade als ich meine Augen schließen wollte, wurde plötzlich die Tür geöffnet und Thiago kam herein. Auch er zog seine Schuhe und zusätzlich sein Hemd aus. Er schlug die Decke auf und legte sich zu mir. Er zog mich an sich und gab mir einen Kuss auf den Kopf. „Schlaf gut mi ángel." Anstatt etwas zu erwidern, kuschelte ich mich einfach an ihn.
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Durch ein Kraulen an meinem Kopf wachte ich auf. Verschlafen öffnete ich die Augen und blickte direkt in Thiagos. Stumm blickte er mir entgegen. Er hatte sich auf seinen Arm abgestürzt und mit der anderen Hand fuhr er durch mein Haare. „Gut geschlafen mi vida?", fragte er. „Sí", antwortete ich und starrte weiter in seine Augen. Sie faszinierten mich. Dieses kalten blauen Augen strahlten eine solche Kälte aus, dass es mir kalt über den Rücken lief. Doch durch diesen minimalen Grünstich verbreiteten sie trotz der Kälte ein wohliges Gefühl in mir. Hypnotisiert fuhr mein Blick zu seinen Lippen. Wie gern ich sie ein weiteres mal küssen würde. Dieses Gefühl war unglaublich gewesen. Innerlich kämpfte ich mit mir. Einerseits hatte er mich entführt und mich gezwungen ihn zu heiraten, weshalb ich eigentlich Abstand halten sollte, doch andererseits wollte ich irgendwie seine Nähe spüren. Kurz kaute ich auf meiner Lippe herum, ehe ich mich entschlossen zu ihm beugte und ihn leidenschaftlich küsste. Genau wie bei unserem ersten Kuss überrollte mich eine gewaltige Gefühlswelle. Energisch packte Thiago mich an meiner Taille, sodass ich jetzt auf ihm lag. Seine andere Hand fuhr zu meinem Hinterkopf. Er drückte mich so nah an sich, dass nicht mal ein dünnes Blatt zwischen uns gepasst hätte. Fordernd bat er mit seiner Zunge um Einlass, den ich ihm gewährte. Wild umschlungen tanzten unsere Zungen miteinander. In mir entflammte etwas und augenblicklich fing meine Mitte an zu kribbeln. Leise stöhnte ich in diesen Kuss hinein. So etwas hatte ich noch nie empfunden. Die Lust, die ich auf einmal verspürte, war unglaublich.
Unerwartet ließ Thiago von meinen Lippen ab und nahm mein Gesicht in seine Hände. Enttäuscht schaute ich ihn an. „No estés triste, aber wir landen gleich. Wenn wir angekommen sind, gehörst du nur noch mir. Te lo prometo." Mit einem kleinen Lächeln nickte ich zufrieden.
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10 Minuten später war das Flugzeug gelandet und wir ausgestiegen. Auf dem Landeplatz standen zwei schwarze Autos, ein Range Rover und ein Ferrari F12. „ Willkommen in San Diego, Mrs Sánchez. Mit welchem wollen sie fahren.", richtete Thiago sich belustigt an mich. „Mit dem Ferrari, aber ich hab meinen Führerschein noch nicht.", gab ich grinsend zurück. „Vale, und deinen Führerschein bekommst du, wenn wir wieder in New York sind." Gemeinsam liefen wir auf den Wagen zu und stiegen ein. Unsere Koffer wurden von einem Mann in den Range Rover gebracht. Thiago fuhr als erster vom Platz, der andere Wagen folgte uns. Auf dem Weg zu unserer Unterkunft versuchte ich mir einen kleinen Überblick von der Stadt zu verschaffen. Die vielen Straßenlaternen erleuchten die Straßen und erschufen eine schöne Atmosphäre. Auf den Gehwegen standen Palmen, es gab hohe Wolkenkratzer, aber auch kleinere Häuser. Der Himmel war in ein schönes Abendrot getaucht. „Morgen können wir uns die Stadt genauer anschauen, dann sieht man auch mehr.", meldete Thiago sich von der Fahrerseite und legte seine große Hand auf meinen Oberschenkeln, was erneut ein Kribbeln in meinem Körper verursachte.
Vor einem Tor hielt mein Ehemann den Wagen. Das Tor wurde geöffnet und wir fuhren hindurch. Ein gepflasterter Weg führte zu einer großen Villa. Vor dem Eingang parkte Thiago den Wagen und wir stiegen aus. Vom Stil her war die Villa eher orientalisch, doch sie gefiel mir. Mehrere Palmen und Olivenbäume standen im Vorgarten und kleine Lampen steckten in der Erde. Zwei große Büsche standen jeweils recht und links vom Eingang. „Dann suchen wir uns mal ein passendes Zimmer mi amor.", raunte Thiago und wir liefen ins Haus. Im Gegensatz zu außen war die Villa drinnen sehr modern gestaltet. Es gab ein großes Wohnzimmer mit einem Billardtisch und tiefen Bodenfenstern, durch die man raus in den Garten gehen konnte. Eine Küche und Essbereich gab es ebenfalls. Wenn man einen Gang weiter lief, kam man zu einem Weinkeller und einem Heimkino. Gemeinsam stieg wir die Treppe nach oben. Dort führte ein langer Flur über die ganze Etage. Es gab vier Badezimmer, vier Schlafzimmer und ebenfalls vier Ankleidezimmer. In einem davon standen bereits unsere Koffer. Wir liefen in das dazugehörige Schlafzimmer. Das Licht war gedämmt. Von der Einrichtung her, ähnelte es sehr unserem Schafzimmer in New York. Durch eine große Fensterfront konnte man direkt auf den schön beleuchteten Pool im Garten schauen.
Als ich mich wieder von der Fensterfront wegdrehte, sah ich Thiago der mit nacktem Oberkörper und nur noch mit einer Anzugshose bekleidet im Türrahmen stand. „Komm her mi amor.", knurrte er.
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Buenos días hermosas
Ich hoffe euch gefällt das Kapitel. <3
Ich versuche heute noch ein Kapitel hochzuladen. Mal sehen, ob das klappt.
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Sánchez || Entführt oder gerettet?
Random𝑴𝒂𝒇𝒊𝒂 𝑺𝒕𝒐𝒓𝒚 | Band 1 | *wird überarbeitet Nea Black, das Mädchen, welches sich jeden Tag fragt, wie sie ihr Leben meistern soll. Ob sie es schaffen wird, sich endlich aus den Fängen ihrer Familie zu befreien. Sie zeigt nicht, dass sie man...