- 𝑵𝒆𝒂 -
Mit dumpfen Kopfschmerzen lief ich am nächsten Morgen die Treppe nach unten. Draußen regnete es wie aus Eimern und meine Laune war auch im Keller. Im Wohnzimmer angekommen, sah ich Thiago, der hitzig auf Spanisch mit Pablo diskutierte. Als sie mich erblickten, stoppten sie jedoch und musterten mich aus ihren blauen Augen. „Buenos días.", begrüßte ich die beiden kurz und trottete lustlos auf die Couch zu.
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Seit heute Morgen lag ich entweder im Bett oder auf der Couch. Ich schaute die verschiedensten Serien und Filme. Gerade schaute ich THE SUMMER I TURNED PRETTY. Zwischendrin kam eines der Hausmädchen und brachte mir etwas zu essen, doch Thiago und Pablo bekam ich nicht wirklich zu Gesicht. Einerseits weil ich sie nicht hereinließ, wenn sie klopften und andererseits weil sie vor ca. 2 Stunden die Villa verlassen hatten. Natürlich nicht ohne mir vorher einzureden, nicht das Haus zu verlassen. Darauf hatte ich nur mit einem monotonen „Ich will sowieso nicht raus." geantwortet. Mittlerweile plagte mich die Langeweile und ich stand auf. Leider hatte ich meine Schulsachen nicht mitgenommen, weshalb ich nicht mal lernen konnte. Langsam trottete ich durchs Zimmer und trat ans Fenster. Ich blickte in den wunderschönen Garten, die Regenwolken hatten sich verzogen und die Sonne schien, weshalb ich beschloss, schwimmen zu gehen. Eilig kramte ich mir einen Bikini aus dem Schrank, zog ihn an und flitzte nach unten. Während dem Laufen versuchte ich mir noch meine Haare hochzubinden, was aber nur so mittelmäßig klappte. Im Garten lief ich über den grünen Rasen zum Pool und sprang voller Eifer ins Wasser. Damit waren meine Haare, die ich eigentlich trocken halten wollte, jetzt zwar komplett nass, aber es war mir in dem Moment einfach egal.
Den Rest des Tages verbrachte ich damit zu schwimmen und mich auf einer der Liegen zu sonnen. Ab und zu war ich ins kühle Haus gelaufen und hatte mir einen Cocktail gemixt. Naja ein wirklicher Cocktail war es nicht, denn der Alkohol fehlte. Ich hatte alle Schränke und Schubladen durchkramt, doch nur eine einzige kleine Flasche gefunden. Dass Thiago ihn irgendwo versteckte hatte, an dem ich ihn nicht vermuten und damit nicht finde würde, damit war ich mir sicher. Doch mit dem Alkohol aus der gefundenen Flasche hatte ich was anderes vor.
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Als der Motor eines Autos ertönte, sprang ich von der Liege und flitzte blitzschnell in die Küche. Dort setzte ich mich auf einen der Barhocker und überkreuzte meine Beine. Die Alkoholflasche nahm ich in die Hand und öffnete sie genau in dem Moment, als Thiago und Pablo durch die Tür kamen. „Hola, ihr zwei.", begrüßte ich die zwei charmant. „Hola", antwortete mir Pablo und sein Blick fiel direkt auf meine Hand. Auf seinem Gesicht bildete sich ein riesiges Grinsen. Auch Thiago war die Flasche sofort aufgefallen. „Was ist das da in deiner Hand?", wollte er sofort wissen. „Eine kleine Flasche... Whisky.", beantwortete ich seine Frage übertrieben freundlich und führte die Öffnung zu meinem Mund. „Wag es nicht hermosa!", donnerte Thiago und kam bedrohlich auf mich zu. Pablo hatte sich mittlerweile neben mich gesetzt und grinste wie ein Honigkuchenpferd. „Wenn du noch einen Schritt näher kommst Thiago trinke ich alles in einem Zug aus. Da ich mir zu 99% sicher bin, dass du das nicht willst, hörst du mir jetzt genau zu und beantwortest meine Frage.", eindringlich starrte ich ihn an. Ich bemerkte, wie er sich anspannte. Diese Situation gefiel ihm merklich nicht. „Mi amor, mach keine Faxen!", brüllte er schon fast. „Schrei mich nicht an. Beantworte mir lieber meine Frage.", unterbrach ich ihn. „Warum haben du und deine Männer und wahrscheinlich auch deine restliche Familie, Waffen. Warum schießt du auf Menschen und warum schießen die überhaupt auf uns. Was ist hier verdammt nochmal los?" Sein Kehlkopf regte sich verdächtig und sein Körper war bis zum Zerreißen angespannt. Dass er mir nicht die Wahrheit erzählen wollte, merkte ich sofort, weshalb ich schnell hinzugefügte: „Erzähl mir bloß keinen Bullshit." Mein Schwager pfiff beeindruckt durch die Zähne. „Cállate", zische ihm sein Bruder daraufhin zu. Doch Pablo hatte nicht vor seine Belustigungen gut zu verstecken, denn er biss sich in die Faust und grunste laut.
Erwartungsvoll blickte ich Thiago an. Als er sich dazu entschied nichts zu sagen, trank ich einen Schluck und stellte die Flasche auf die Küchentheke. „ Da mein Ehemann mir anscheinend nicht die Wahrheit erzählen will, werde ich mich jetzt betrinken.", mit diesen Worten nahm ich den Whisky wieder in meine Hand, doch Thiago war blitzschnell vorgesprungen und schlug mir die Flasche aus der Hand. Laut klirrend landete sie auf dem Fußboden und das Glas zersprang in tausend Teile. Giftig sah ich ihn an. „Dann jetzt raus mit der Wahrheit.", donnerte ich, denn meine Geduld war nun auch langsam am Ende.
„Verdammt nochmal mi amor, hör auf mit der Scheiße. Ich erzähle es dir. Aber bleib ruhig und hör mir bis zum Ende zu.", wies er mich an. Einverstanden nickte ich und reckte interessiert mein Kinn in die Höhe.
„Unsere Familie verkauft seit Generationen Waffen und Drogen. Wir sind das größte Drogen Kartell in ganz New York und eins der größten auf der ganzen Welt. Unsere Familie ist im Besitz von mehreren Bordellen und Casinos. Außerdem verdienen wir unser Geld mit Schutzgelderpressung, zwar ist das nicht unsere Haupteinnahmequellle, aber ab und an kommt es dazu. Dazu haben wir aber auch noch legale Geschäfte. Ich besitze zum Beispiel Immobilienfirmen und Juan mehrere Autohäuser. Alle aus unsere Familie verdienen ihr Geld so. Mit unseren legalen Geschäften waschen wir das Schwarzgeld, bis es nicht mehr zurückverfolgbar ist."
„Mafia also...", brachte ich leise, mehr für mich, hervor. „Das sind wir.", antwortete Pablo. In meinem Hirn ratterte es. Ich war in einer fucking Mafia gelandet. Immer wieder hallte das Wort in meinem Kopf. „Habt ihr auch mit Prostitution zu tun.", lies ich die Frage, die mir die ganze Zeit schon auf der Zunge lag, geradewegs heraus. „Nein. Wir sind zwar skrupellos, aber einer Frau würden wir so etwas nie antun. Frauen sind keine Gebrauchsgegenstände, die man einfach nur benutzt und dann irgendwann weiterverkauft. Weißt du Nea, es gibt Menschen, die stellen Schlimmes mit Frauen und Mädchen an. Aber wir sind die, die diese widerlichen Bastarde foltern und umbringen.", gab Thiago zurück. „Was ist mit den Frauen in euren Bordellen? Ihr könnt mir doch nicht sagen, dass die alle dort freiwillig arbeiten.", verständnislos blickte ich die zwei Brüder an. „ Alle Frauen, die für uns arbeiten, machen es freiwillig, keine wurde jemals gezwungen. Wir haben sie aus den Fängen von Menschenhändlern befreit und ihnen einen Job angeboten. Entweder sie haben ihn angenommen oder eben nicht. Alle sind mindestens 18 Jahre alt und wir passen genau auf, wer unsere Kunden sind. Außerdem bezahlen wir sie nicht gerade schlecht und sie können ein angenehmes Leben führen." , versicherte mir Pablo.
Sichtlich erleichtert sackte ich auf meinem Hocker zusammen. Was genau ich davon halten sollte, wusste ich trotzdem nicht. „Warum habt ihr mir keinen Job angeboten?", stellte ich meine letzte Frage für heute. „ Wir haben schon öfters Mädchen wie dich aufgegriffen. Einige bekommen ein Angebot, andere werden gehen gelassen und manche wenige behalten wir und heiraten sie. Du bist bis jetzt die einzige, die wir bei uns gelassen haben." „Aber warum ich?" Daraufhin holte Thiago nur einmal tief Luft.
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Endlich beginnt die Lesenacht!
Es war so schwer für mich diese Woche nichts hochzuladen, da ich voll im Schreibfluss war und auch noch bin.
Ich hoffe euch gefällt das erste Kapitel der heutigen Nacht und ihr freut euch auf die weiteren.
Bitte lasst sehr gern Feedback da <3
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Sánchez || Entführt oder gerettet?
Random𝑴𝒂𝒇𝒊𝒂 𝑺𝒕𝒐𝒓𝒚 | Band 1 | *wird überarbeitet Nea Black, das Mädchen, welches sich jeden Tag fragt, wie sie ihr Leben meistern soll. Ob sie es schaffen wird, sich endlich aus den Fängen ihrer Familie zu befreien. Sie zeigt nicht, dass sie man...