5 Monate Später
5 Monate war es nun schon her dass ich das mir wichtigste im Leben verloren habe, Negan. Nur leider wurde mir dies viel zu spät bewusst. Seit 5 Monaten lebte ich mit tiefer Trauer und brodelnder Wut in mir, und am liebsten hätte ich all dem hier, diesen 3 großen Gemeinschaften und den darin lebenden Menschen den Rücken gekehrt. Doch es gab einen Grund der ausschlaggebend war dass ich auf Daryl hörte und blieb, diesen großen Grund trug ich jetzt nun knapp 6 Monate unter meinem Herzen. Ich hatte schon eine mittelgroße Kuller vorne dran und so konnte ich alleine draußen bei den Beißern und Plünderern nicht überleben. Und somit war ich gezwungen dass Angebot von Rick anzunehmen.
Er hat nach dem Mord an meinem Geliebten den Großherzigen, gütigen Herrscher gespielt und jedem aus dem Sanctuary Angeboten sich ihm, Alexandria, Hiltop und dem Königreich anzuschließen. Viele sind dieser Geste nachgekommen, darunter Arat und Laura, Ivy hingegen ist mit ihrem Mann verschwunden da Ihr Sohn bei der Schlacht um das Sanctuary von Rickyboys Leuten getötet wurde. Ich wollte mit ihr gehen aber auch sie sagte mir in meinem Zustand wäre es besser zu bleiben sie haben Ärzte und genug Verpflegung und somit nahm ich die Rolle einer rationalen, vernünftigen Mutter ein.
Ich stimmte also Daryls frage zu, aber nur unter der Bedingung im Königreich leben zu können, in Alexandria wollte ich nicht sein da Rick dort war und naja Hiltop hätte Maggie nicht so gut gefunden und ich ehrlich gesagt auch nicht. Ich meine ich kann sie verstehen Ihre Situation mit Negan war die selbe die ich nun mit Rick führte, sie waren die Mörder unserer Kindesväter. Aber dennoch wollte ich nicht Ihrem zornigen Blick den ich jedes mal von Ihr bekam stand halten.
Ich muss gestehen in den 5 Monaten die ich nun hier lebe sind mir auch einige Menschen ans Herz gewachsen, da wäre einmal der König, bei Ihm habe ich das Gefühl dass er sich wirklich für mich und meine Belange interessierte. Dann wäre da Jerry er hat mich von Anfang an in das leben hier mit eingebunden, gab mir aufgaben damit ich mich nützlich fühlte und versuchte auch tatsächlich mich auf andere Gedanken zu bringen und mich aufzubauen. Und dann war da schließlich auch Carol, ich wusste dass sie sich nur um mich kümmerte weil Daryl sie darum gebeten hatte aber ich glaube sie tat es wirklich gerne und schätze dass sie jeder von ihnen irgendwie auf das Kind freute.
Jeder außer ich, seit dem schwarzen Tag konnte ich mich leider nicht mehr wirklich auf den kleinen Wurm freuen, all das ohne Negan fühlte sich nur falsch an. Anfangs war ich so wütend auf das Baby, wegen ihm musste ich stark sein, wegen ihm musste ich hier bleiben und wegen ihm konnte ich nicht so trauern wie ich es gewollt hätte. Den ersten Monat nach Negans tot hätte ich mich am liebsten jeden Tag betrunken, durch diese schwere Phase half mir Daryl, ich weiß nicht woran es lag aber ich hatte das Gefühl er tat es aus Schuldgefühlen heraus. Vielleicht lag es daran dass ich für Ihn da war als er eingesperrt war oder vielleicht gab er sich die Schuld daran, ich wusste es nicht und ich hatte ihn auch nie danach gefragt.
Mittlerweile hasste ich mein Kind natürlich nicht mehr, ich tat natürlich alles damit es ihm gut ging und es groß und stark wird, schon alleine weile ich es Negan schuldig war. Aber ich konnte mich nicht darauf freuen, den anderen spielte ich all das natürlich vor. Ich hatte es satt Ihre mitleidigen Blicke auf mir zu spüren und somit musste ich anfangen nach außen hin wieder stark und normal zu sein, auch wenn Daryl zu besuch war, er kam mich einmal die Woche besuchen um nach dem rechten zu sehen, ich spielte ich die glückliche werdende Mutter und die Witwe die über den Tod ihres Mannes hinweg war.
Doch jeden Abend wenn ich alleine zu Hause war und auf meinem Bett saß, kamen mir immer wieder die Bilder eines glücklichen Negans vor Augen. Er freute sich so sehr auf dieses Kind und er lauscht in meinen Bauch hinein als noch nichts passierte, wie stolz wäre er gewesen, wenn er es das erste mal treten gespürt hätte. Er hätte wahrscheinlich sowas gesagt wie dass es ganz der Papa sei, stark und sportlich, Negan hätte wahrscheinlich die ganze Nacht wach gelegen und gewartet bis es sich das nächste mal bewegt. Und jedes mal kamen mir bei diesem Gedanken die Tränen und ich weinte mich jeden Abend in den schlaf.
Vielleicht musste ich Ihnen Tagsüber auch nichts vorspielen vielleicht ging es mir da tatsächlich besser da ich abgelenkt war, ich half beim bepflanzen der Beete und natürlich auch bei der Ernte. Jerry erinnerte mich dann immer sehr an Ivy da er auch so besorgt um mich war dass ich mich ja nicht übernahm, er war wirklich süß. Doch am meisten freute ich mich jede Woche auf Daryl, klar er sorgte sich um mich und er hatte immer diesen Schuldigen Blick drauf aber er behandelte mich nie wie ein rohes Ei, wenn er jagen ging nahm er mich mit egal ob er Wild oder Streuner jagte. Er wusste was ich konnte ich glaube auch er wusste dass ich diese Abwechslung brauchte.
Und so war es auch Heute wieder an der Zeit durch den Wald zu ziehen, ich saß vor den Toren des Königreichs und wartete dort auf Daryl.
Negans Sicht
Ich weiß leider nicht mehr seit wann ich von Rick und seinen Leuten in diese Zelle gesperrt wurde, nach 3 Monaten hatte ich den überblick verloren und gab das zählen der Tage letztendlich auf. Es hatte auch nicht wirklich Sinn, seit dem ich hier war gab es einmal am Tag eine Person die hier her kam um mir essen zu bringen, das wars! Keiner sprach mit mir keiner sagte mir was mit Sophie passiert war, mit Ihr und unserem Kind.Das einzige was mich all das hier durchstehen ließ war der Gedanke an Sie und dass es ihr irgendwo da draußen gut ging und ich hier irgendwann raus komme sie suche und finden würde! Ich hatte jetzt sicher schon so vieles verpasst, den ersten Tritt von meinem starken Kämpfer oder vielleicht auch Kämpferin. Jede Nacht bevor ich einschlief stellte ich mir vor wie sie wohl jetzt Babybauch aussah, und jedes mal war sie immer noch verdammt heiß und wunderschön.
Sicher saß sie unter irgendeinem Baum und zeichnete schöne Dinge oder wenn sie wütend auf mich war mich wie ich von einem Streuner zerfleischt wurde. Bei diesem Gedanken musste ich leise vor mich hin lachen aber auch eine Träne lief meine Wange herunter, es war zum schreien, ich wollte sie doch nur noch ein einziges mal sehen. Sophie in den Arm nehmen und küssen, selbst ihren wütenden, bockigen Blick vermisste ich so so sehr, dieses Provokante glitzern in Ihren Augen. Wenn sie eigentlich wusste sie würde den kürzeren ziehen aber Ihr Temperament nicht zu ließ mir gegenüber schwäche zu zeigen!
Unser Kind würde der absolute Kracher werden, ihr Temperament und ihren Mut, meinen Dickkopf und vielleicht auch den kleinen Hang zur Selbstüberschätzung. Es wäre einfach unbesiegbar für diese Welt die da draußen herrschte, als ich so in Gedanken war kam Rick zu mir und stand vor meiner Zelle: „Lange ist es her Negan, vor 5 Monaten habe ich dich in die Knie gezwungen" ich sah Ihn an, scheiße 5 Monate doch ich ließ mir die Überraschung nicht anmerken. „Wo ist sie?" bei der Frage wich Rick meinem Blick aus und sah zu Boden.
Ich schluckte und ballte meine Hände zu Fäusten, ich biss meine Zähne aufeinander ging auf die Gitterstäbe und umklammerte diese: „Rick was weißt du? Scheiße verdammt was ist mit ihr!?" knirschelte ich zwischen meinen Zähnen hervor. Rick sah mir in die Augen: „Sie hat unseren überfall nicht überlebt" ich sah ihn nur noch an. Mein Griff um die Gitterstäbe lockerte sich und ich sah einfach nur noch durch Rick hindurch, er faselte irgendwas von wegen es tat ihm leid und sie wussten ja nicht dass sie Schwanger war. Aber all das kam nur gedämpft bei mir an ich nahm nur noch ein rauschen wahr, ging langsam zurück bis ich eine kalte Wand an meinem Rücken spürte und ließ mich dann zu Boden sinken.
Sie war gestorben, und all das wegen mir. Ich hatte Meine Frau und mein Kind auf dem Gewissen und nun wünschte ich mir dass mich Rick auch hätte sterben lassen.
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Auch in der Hölle gibt es Engel
FanfictionSophie ist seit Anfang der Apokalypse eigentlich Einzelgänger, na klar hat sie es Anfangs immer mal mit Gruppen versucht aber diese Scheiterten immer wieder, bis sie die Nase voll davon hatte. Sie wusste alleine sei sie besser dran! Doch sollte es...