XLV - Keine gute Kombination

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Valeria

Nachdem ich mich im Bad geduscht hatte, föhnte ich schnell meine Haare und ließ sie mir in ihren Naturlocken über den Rücken fallen. Ich lief in mein Zimmer und zog mir das Kleid an. Als ich mich im Spiegel betrachte musste ich feststellen, wie schön ich es finde. Ich warf einen letzten Blick in den Spiegel und öffnete dann leise meine Tür. Im Flur konnte ich bereits Alec sehen, welcher unsicher auf und ab lief und irgendwas vor sich hin brabbelte. Nachdem ich an der Treppe angekommen war, stieg ich auf die erste Stufe, und hielt mich mit meiner Hand am Geländer fest. Das weckte natürlich seine Aufmerksamkeit.

Er hörte auf, im Flur herum zu tigern und stellte sich an das Treppenende. Ich lief die Treppen nach unten, darauf bedacht auf den Boden zu schauen. Als ich unten ankam, nahm er meine Hand und hauchte mir ein „Du siehst wunderschön aus" entgegen. Er nahm mich bei der Hand und lief auf das Wohnzimmer zu. Vor der Tür blieben wir stehen. Er drehte sich zu mir „Darf ich dir die Augen zu halten?" Ich wusste nicht warum, aber ich nickte wie auf Knopfdruck. „Was hast du vor?" Fragte ich unsicher. Doch er legte nur seine Hände auf meine Augen. „Das wirst du gleich sehen."

Er öffnete die Tür und schob mich langsam nach vorne. Nach ein paar Metern blieb er erneut stehen und öffnete vermutliche die Terrassentür. Er schob mich wieder nach vorne. Vorsichtig ging ich ein paar Schritte geradeaus, bis er mich aufhielt. „Hier stehen bleiben." Er positionierte mich. „Bist du bereit?" Ich wusste nicht was ich antworten sollte, also nickte ich wieder. Langsam nahm er seine Hände von meine Augen und ich musste mich kurz wieder daran gewöhnen, was zu sehen. Doch was ich sah, verschlug mir die Sprache.

Auf dem Rasen stand vor mir ein Tisch mit zwei Stühlen. Der Tisch war gedeckt und mit Kerzen sowie Blumen geschmückt. Zwischen den Hecken und Bäumen hingen Lichterketten, welche das Bild in ein seichtes gelb tauchten. Selbst der Pool im Hintergrund war beleuchtet und strahlte in einem sanften Blau. Ich kam mir vor, als würde ich in einem Paradis stehen. „Gefällt es dir nicht?" Fragte Alec mich nun verunsichert, da ich noch nichts gesagt hatte. „Doch, doch, ich weiß nur nicht .. was ich sagen soll." Ich ließ eine kurze Pause. „Es sieht wunderschön aus."

Alec nahm meine Hand und führte mich zum Tisch. Er zog mir den Stuhl vor, sodass ich mich hinsetzten konnte. Anschließend setzte auch er sich. „Wie hast du ..? Wann?" Er lächelt mich verlegen an. „Ich dachte mir, wenn ich schon nicht den Nachmittag da war, können wir vielleicht den Abend zusammen verbringen. Immerhin wird man nur einmal achtzehn." Ich wusste gar nicht was ich sagen sollte. Ich war so überwältigt von allem, deswegen konnte ich wieder nur nicken. „Ich hoffe es gefällt dir." Wieder war er sehr verunsichert. „Doch, natürlich. Ich bin nur .. Ich bin nur etwas überwältigt. Sowas hat noch nie .. jemand für mich gemacht." Ich lächelte verlegen.

„Na dann wird es ja langsam mal Zeit." Er lächelte mich an und ich lächelte zurück.
„Ich hoffe du hast Hunger?"
Ich lachte. „Wenn es nicht wieder so viel gibt, wie beim ersten Mal."
„Nein, dieses Mal nur EIN Drei-Gänge-Menü." Auch er lachte.
„Da bin ich aber enttäuscht, ich habe mit mindestens vier Gängen gerechnet."
„Warte ab, der Abend ist noch lang."

Und schon wurde uns der erste Gang serviert. Es gab für mich einen Salat, bestehend aus Feldsalat, Tomate, Feta, Gurken, Zwiebeln und Dressing. Alec bekam etwas, was sehr nach Carpaccio aussah. Nachdem der Kellner gegangen war, fingen wir an zu essen. Und ich kann sagen, dass es unfassbar gut schmeckte. Während dem Essen war es relativ still, was mich dieses eines Mal nicht sonderlich störte.

Nachdem wir aufgegessen hatten, wurden unsere Teller abgeräumt, eine große Champagner Flasche samt Eisbehälter wurde rein gebracht und auf den Tisch gestellt. Alec öffnete diese gekonnt und schenkte jedem von uns ein. Dann bat er mich aufzustehen. „Ich hoffe du genießt diesen Tag wenigstens ein bisschen, auch wenn es andere Umstände als erwartet sind." Er hob das Glas, wir stießen an und tranken aus. Ich schüttelte mich, Gott war das ekelig. Alec lachte nur und schüttete sich ein weiteres Glas ein. „Ich sehe schon, für dich brauchen wir etwas anderes."

Er wank jemanden zu sich und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Wenig später verschwand dieser im Wohnzimmer.
„Was hast du ihm gesagt?"
„Lass dich überraschen."
Ich nippte an dem zweiten Glas Champagner „Ich weiß nicht wie viele Überraschungen ich noch aushalte."
„Vertrau mir, es sind gute Überraschungen."

Kurze Zeit später kam der Kellner wieder mit einem Tablett. Auf diesem standen drei verschiedene Cocktails, welche er auf den Tisch stellte. Ich schaute Alec skeptisch an. „Du willst mich abfüllen, oder?" Ich lachte kurz. „Ich finde, wenn man schon mal volljährig wird, sollte man das auch auskosten." Er kippte sein Glas Champagner runter und bestellte eine Runde Shots. Das kann ja was werden.

Während ich den ersten Cocktail probierte, wurde unser Hauptgang geliefert, sowie eine runde Shots. Ich bekam einen mit pinker Flüssigkeit und Alec einen mit grüner. Wir stießen an und kippen den Shot runter.  Dann widmeten wir uns dem Hauptgang. Es gab Rinderfilet, mit Gemüse und Kartoffeln. Dazu standen auf dem Tisch ein paar Schalen mir Soßen und zu meiner Überraschung sogar eine mit Sauce Hollandaise. Ich wollte ihn gerade fragen woher er das wusste, doch er kam mir zuvor. „Von unserem ersten Abendessen. Du hast alles in diese Soße getunkt." Das stimmte, ich liebe sie einfach.

Nachdem auch dieser Gang von den Tellern verschwand, nahm ich mir den zweiten Cocktail. Im Gegensatz zum ersten war dieser Süßlich und hatte eine rote Farbe, der andere war eher braun. Ich trank diesen zweiten Cocktail so schnell aus, dass ich befürchtete bereits jetzt betrunken zu sein. Doch wenn einem etwas schmeckt, na ja ihr wisst schon. Alec bestellte sich währenddessen eine weitere Runde Shots und behielt eine Flasche gleich am Tisch. Und so langsam merkte man, wie sich die angespannte Stimmung verflüchtigte. Nach einer weiteren Runde Shots und dem Probieren meines dritten Cocktails, wurde der Nachtisch reingebracht.

Es gab Schokoladenkuchen mit Bananenstückchen und dazu eine Kugel Eis. Ich machte mich schnell an die Arbeit, doch unterbrach kurze Zeit später. Alec musterte mich und grinste auf einmal diabolisch. Ich legte meine Kopf schief. Er nahm seine Gabel in die Hand, pikste in meinen Kuchen, nahm sich ein Stück Banane und steckte es sich in den Mund. Ich wollte gerade in sein Dessert piksten, doch er war schneller und nahm den Teller vom Tisch „Heeey" beschwerte ich mich. „Das ist unfair! Wie du mir so ich dir." Ich wollte gerade aufstehen, doch er drückte mich zurück auf den Stuhl. „Darf ich?"

Er hielt mir eine Gabel hin und ich nahm sie in den Mund. Es war Apfelkuchen und Gott, war der lecker. Er flüsterte in mein Ohr „Schmeckts?" Ich nickte mit dem Kopf und schloss meine Augen. Kurze Zeite später, öffnete ich sie wieder. „Das war der beste Apfelkuchen, den ich jemals gegessen habe." Alec nickte nur zustimmend und zeigte auf meinen Teller. „Du hast deinen eigenen Nachtisch. Nicht, dass du noch auf die Idee kommst, mir meinen zu klauen." Wir lachten beide. Mit Alkohol wird alles viel leichter.

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Nachdem wir beide aufgegessen haben, gab es noch zwei runden Shots und ich leerte meine letzten Cocktails. Und wie erwartet, war ich schon mehr als ein bisschen angeschwippst. Alec kramte in seiner Tasche herum, während ich die Sterne im Himmel beobachtete. Nach einigen Sekunden hatte er jedoch gefunden wonach er gesucht hat. Er hielt mir eine kleine Schachtel hin „Zum Geburtstag." Ich fragte mich wie er noch so gefasst sein kann, obwohl er mindestens das doppelte getrunken hat, wie ich. Ich nahm die Schatulle entgegen und öffnete das Bändchen. Dann nahm ich den Deckel ab und mir offenbarte sich eine kleine filigrane, silberne Kette mit einem Kleeblatt Anhänger.

„Ich hoffe, sie gefällt dir."
„Sie ist wunderschön. Machst du sie mir um?"
Ich gab ihm die Kette und er verschloss sie hinter meinem Hals. Dann strich er mir zärtlich über den Nacken bis hin zu meinen Schultern, was mir eine Gänsehaut verpasste. „Hast du Lust schwimmen zu gehen?" Ich drehte mich um und sah ihn fragend an. „Jetzt?" Er lachte nur. „Ja, jetzt." Er ging Richtung Pool und fing an sein Hemd aufzuknöpfen und seine Schuhe auszuziehen. Ich stand auf, lief um den Tisch und kippte mir einen riesen Schluck von dem Wodka hinter. „Dann mal los." Mit der Flasche in der Hand, lief ich Richtung Pool.

Alec war schon fast ausgezogen. Nur noch die Hose fehlte. Ich stellte die Flasche ab und öffnete den Reißverschluss meines Kleides. Alec beobachtete mich währenddessen genau und kam einen Schritt auf mich zu. Er hatte bereits seine Hose ausgezogen und stand nur noch in Unterhose vor mir. Währenddessen streifte ich mir das Kleid ab und war mehr als glücklich mir passende Unterwäsche angezogen zu haben. Er stand nun direkt vor mir. „Bereit?" Ich nickte, zu was anderem war ich wieder einmal nicht fähig. Er nahm meine Hand „Auf drei. Eins, zwei, drei." und mit einem Sprung landeten wir beide im Wasser.

Gefangen - Vom Alpha entführtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt