LXIV - Zerbrochen

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Alec

„Es ist mir scheiß egal was du hast oder nicht! Ich habe mir das auch nicht ausgesucht! Ich wollte nie entführt werden und ich will auch nicht deine scheiß Gefährtin sein!" Bei diesem Satz zerbrach mein Herz. Es zerbrach so laut, dass ich hätte schwören können jeder in einem Umkreis von zehn Meilen hat es brechen gehört.

Mein Herz zersplitterte in tausend Teile und ich mit ihm mit. Meine Welt zerbröckelte innerhalb weniger Sekunden. Durch nur einen Satz hat sich meine ganze Existenz zerstört. Alles was ich mir aufgebaut hatte stürzte in sich zusammen. Die Mauern, welche ich mir aufgebaut hatte, um nichts an mich ran zu lassen stürzten innerhalb einer Sekunde ein.
Die Trümmer meiner bisherigen Existenz stürzten auf mich ein und begruben mich.

Ich versuchte meine Stimme wieder zu finden und sie zur Vernunft zu bringen. Sie hatte keine Ahnung was sie mir mit diesen Worten antat. „Sag sowas nicht, Bitte. Du darfst sowas nicht sagen." Doch es war schon zu spät. Ich konnte es in ihren Augen sehen. Sie hatte damit abgeschlossen. Sie hatte mit mir abgeschlossen. Ich sah es so klar wie noch nie. Sie hatte mich abgelehnt. Vor meinen Augen hatte sie mir gesagt, sie wollte mich nicht.

Das war der Moment in dem ich völlig überfordert und regungslos auf dem Boden zusammenbrach. Sie rannte an mir vorbei und ich hatte nicht einmal mehr die Kraft sie aufzuhalten. Ich sackte immer mehr in mir zusammen und kniete auf dem Boden. Ich starrte ins Leere und war nur noch eine leblose Hülle. Eine Gestalt, welche keinen Grund mehr zum Leben hatte. Meine Wachen kamen zu mir in den Raum und versuchten mir etwas mitzuteilen, doch ich war nicht ansprechbar. Mein Verstand arbeitete nicht mit.

Alles was um mich herum passierte zog an mir vorbei. Es war, als wäre ich nicht mehr anwesend. Als hätte meine Seele, mein Geist meinen Körper verlassen und ihn zurückgelassen. Mein Gehirn fühlte sich an, wie ausgeschaltet. Selbst als mich meine Wachen an den Schultern packten und schüttelten. Es war als würde ich von oben auf das Geschehen hinabblicken. Meine Seele und mein Körper waren nicht mehr eins. Ich war nur noch eine Leere Hülle. Ich war zu nichts mehr in der Lage. Ich saß einfach nur so da.

Selbst als Jeremy und Lynn zu mir rannten, konnte ich nichts anderes tun, als da zu sitzen und in die Leere zu blicken. Ich nahm gar nichts mehr war. Da war nur dieses Nichts in mir, welches selbst den Schmerz in mir überdeckte. Eine Dunkelheit, welche mich Stück für Stück einnahm. Die Dunkelheit der Einsamkeit. Sie hatte mich verlassen und das für immer. Sie wird nie wieder zurückgekommen, war das einzige an das ich denken konnte. Lynn fragte mich was passiert war oder wo Valeria war, doch ich konnte nicht antworten.

So sehr ich gewollt hätte, es ging nicht. Ich weiß nicht ob es vom Starren oder der Trauer kam meine Gefährtin verloren zu haben, aber mir lief eine Träne die Wange runter. Ich weiß zwar nicht wann ich das Letzte mal geweint hatte, wahrscheinlich als ich ein Kind war. Aber selbst diese eine, kleine Träne spiegelte nicht das Gefühlschaos in mir wieder, welches mich einnahm. Doch hier saß ich nun, der große, böse Alpha Wolf, welcher wegen einem Mädchen weinte. Seinem Mädchen. Das Mädchen, was mich wieder hat etwas fühlen lassen. Das Mädchen, was meine Welt wurde.

Sie war wie die Sonne, um die ich mich bewegte. Sie war der Mittelpunkt meines Lebens. Der Grund weiterzuleben. Doch nun war sie verschwunden. Meine Halt war verschwunden. Ich hörte auf mich zu drehen.

Um mich herum hatte sich bereits eine Traube an Menschen gebildet, welche beratschlagten, wie sie mir helfen könnten. Doch mir konnte man nicht mehr helfen. Ich hatte meine Gefährtin verloren. Sie hatte mir in die Augen geschaut und gesagt, dass sie mich nicht wollte und dann ist sie weggerannt. Womöglich für immer und selbst wenn sie zurückkommen würde, wüsste ich nicht, ob sich diese Leere jemals wieder füllen ließe.

Gefangen - Vom Alpha entführtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt