XXIII - Die Führung

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Alec

Ich bin heute früher als sonst aufgestanden. Einerseits, weil ich früher mit der Arbeit fertig sein wollte und andererseits, weil ich eh nicht mehr schlafen konnte. Die Ereignisse des gestrigen Tages schwirrten mir immer noch im Kopf herum und ließen mich nicht los. Ich wollte nicht die Kontrolle verlieren und schon gar nicht beim Kennenlernen, vor ihr. Aber es hat mich einfach so wütend gemacht.

Und trotzdem. Passiert ist passiert. Ich kann die Zeit nicht zurückdrehen und auch nicht zurücknehmen was ich gesagt oder getan habe. Das einzige was ich tun kann, ist damit umzugehen, so wie ich es schon immer getan habe. Also stand ich gegen vier Uhr auf und machte mich fertig. Eine halbe Stunde später saß ich in meinem Jeep, Richtung Rudelhaus.

Als ich ankam, war es natürlich noch dunkel draußen und Lichter brannten auch keine im Haus, wieso auch. Niemand fängt vor den Arbeitszeiten an, außer mir. In gewisser Weise stimmte es also, was sie damals zu Jaden sagte, wir seien alle Workaholics. Na ja alle nicht, aber auf mich trifft es zu. Ich stürze mich gerne in Arbeit, wenn ich so meine Probleme vergessen und in gewisser Weise auch verdrängen kann.

Heute wollte ich nicht weiter über meine Gefühlslage denken und da kam mir die Arbeit gerade recht. Ich ging direkt in mein Büro und schloss die Tür hinter mir. Mit einem Klatschen schaltete ich das Licht an und ließ mich in meinen Stuhl, hinter dem Schreibtisch fallen. Hier warteten schon in paar Dokumente, welche von mir unterzeichnet werden mussten. Also machte ich mich an die Arbeit.

Nach drei Stunden hatte ich alles rückständige bearbeitet und konnte mir eine Pause gönnen. Ich ging in die Küche und holte mir einen Kaffee. Danach ging ich zurück Richtung Büro. Auf dem Weg traf ich Jeremy, der mich erst komisch anschaute und letztendlich abnickte, nachdem ich ihm einen bestimmenden Blick zuwarf. Zurück in meinem Büro schloss ich die Tür hinter mir und widmete mich wieder den Arbeiten des Tages.

Valeria

Nachdem ich eine Stunde auf dem Bett rum lag und mir wieder tausend Gedanken und Sorgen gemacht habe, entschied ich mich aufzustehen und mir meine Umgebung genauer anzuschauen. Als erstes ging ich also auf das Fenster in dem Zimmer zu, wo ich die Nacht geschlafen hatte. Ich sah nach draußen und erblickte den Garten.

Wenig Pflanzen, dafür aber ein überdachter Pool. Was auch sonst. Ich inspizierte den Garten näher und erblickte eine Unstimmigkeit. Er war zwar umgeben von einer Hecke aber ganz hinten war eine Tür in den Zaun eingelassen, welche in den Wald führte. Das wird dann wohl mein Ausweg sein. Aber warum ist da überhaupt eine Tür in den Wald? Ist das nicht total gefährlich und einladend für Fremde?

Ich zuckte mit den Schultern. Eigentlich war es mir egal, soll er doch von Fremden aus den Wald ausgeraubt werden, mir doch rille. Ich ging Richtung Zimmertür und lauschte, ob ich Geräusche wahrnehmen konnte. Es herrschte Stille. Also verließ ich das Zimmer und ging den oberen Flur entlang. „Mein" Zimmer war das letzte im Gang aber mir schräg gegenüber befand sich noch eine Tür. Ich wollte diese öffnen, doch sie war verschlossen.

Ich verdrehte die Augen unf ging weiter den Flur entlang. Zwei weitere Zimmer befanden sich dort. Am Ende des Flurs und gegenüber von der Treppe. Auch diese beiden Türen versuchte ich zu öffnen. Wieder verschlossen. Warum ist hier denn alles verschlossen, außer das Zimmer in dem ich schlafe? Wütend schnaufte ich auf und ging Richtung Treppe. Diese lief ich runter und steuerte direkt auf die  Küche zu.

Neben der Küche war der Speiseraum, in dem wir zu Abend gegessen hatten. Demnach kannte ich schon zwei Türen. Die eine, welche zum Flur führte und die andere zur Küche, aus der ich gerade kam. Ich steuert auf die Tür mir gegenüber zu, bis ich ein Ticken wahrnahm. Ich drehte mich, um das Ticken ausfindig zu machen. Und da hing sie, eine Uhr. Endlich.

Gefangen - Vom Alpha entführtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt