XLVII - Verkatert

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Valeria

Man hörte von draußen wie die Vögel zwitschern und die Sonne schien durch das Fenster direkt in mein Gesicht. Ich grummelte vor mich hin und versuchte die Decke über meinen Kopf zu ziehen. Mir brummt der Schädel und dazu ist mir mehr als übel. Was ist gestern passiert? Ich weiß nur noch, dass Alec mir die Augen zugehalten hatte und wir nach draußen in den Garten gegangen sind. Dann haben wir gegessen und ein bisschen Alkohol getrunken. Irgendwann sind wir auch in den Pool gegangen, aber ab da ist alles verschwommen.

Was zum Teufel haben wir gemacht? Und warum geht es mir so scheiße? Ja ... Alkohol zu trinken war vielleicht nicht die beste Idee, aber es war mein achtzehnter Geburtstag, da darf man das doch. Ich drehte mich auf die andere Seite. Keine gute Idee. In meinem Kopf dreht sich alles und .. Oh Gott. Ich muss aufs Klo. Sofort. Ich springe aus dem Bett und renne ins Badezimmer. Ich habe nicht mal Zeit die Tür zu schließen. Ich hocke vor dem Klo und musste mich übergeben. Nie wieder. Schwöre ich mir. Nie wieder Alkohol.

Nachdem ich anscheinend fertig war und meinen Magen äußerst schnell geleert hatte, drückte ich die Spülung und stand mehr als wackelig wieder auf. Fuck. Keine Gute Entscheidung. Es dreht sich alles und ich sehe nur verschwommen. Ich versuchte mich an dem Waschbecken festzuhalten und schloss meine Augen, um mich wieder zu fokussieren. Nachdem ich mich halbwegs wieder gefasst hatte, spülte ich mir schnell den Mund aus und wusch mir die Hände. Ich torkelte zurück ins Bett, legte mich wieder hin und wollte gerade die Augen schließen, als ich eine Flasche Wasser, irgendwelche Tabletten und einen Zettel auf meinem Nachtisch entdecke.

Ich greife zu dem Zettel und schmeiße natürlich die Tabletten runter. Aber anstatt sie wieder aufzuheben, lasse ich sei einfach genau dort liegen. Nachdem ich endlich den Zettel in der Hand habe, falte ich diesen auf und lese mir die Nachricht durch.

Bin bereits auf Arbeit,
wenn du wach wirst.
Die Aspirin hilft dir,
dich besser zu fühlen.
Ruh dich aus und warte
nicht auf mich, wird
spät heute.

Damit ist dann wohl alles gesagt. Ich sinke zurück auf das Kissen und stöhne. Dann muss ich wohl doch die Tabletten aufheben. Ich lege meinen Arm über die Bettkante und suchte auf dem Boden nach der Packung. Nach mehreren Versuchen habe ich sie dann auch endlich gefunden. Wie viele nimmt man denn da? Zwei? Kann ja nicht schaden. Doppelt hält besser. Ich drückte mir zwei Tabletten aus der Packung und schluckte sie mit ein wenig Wasser runter. Gott ist das ekelig. Ich verzog mein Gesicht und stelle alles wieder zurück auf den Nachttisch und legte mich wieder hin. Vielleicht hilft mir ja ein bisschen Schlaf.

Alec

Ich musste heute bereits um sechs auf Arbeit sein, dementsprechend hatte ich gerade mal vier Stunden Schlaf, aber mich solls nicht stören. Mein Körper kann das ab. Bevor ich gegangen bin, habe ich noch einen kurzen Blick in ihr Zimmer geworfen. Sie lag in den Decken eingehüllt und schlief tief und fest. Ich hoffe, ihr geht es nicht ganz so beschissen. Immerhin hat sie für ihre Verhältnisse gut mitgehalten.

Nachdem ich das Haus verlassen habe, habe ich Jeanine beauftragt, wieder den Kühlschrank zu füllen und auch für Ordnung zu sorgen. Sie ist meine Haushälterin und arbeitete bereits für meine Vater. Anschließend stieg ich in mein Auto und fuhr Richtung Rudelhaus. Auf dem Weg holte ich mir noch schnell einen Kaffee, da die Küche vor Neun Uhr geschlossen ist. Ich parkte mein Auto vor dem Rudelhaus und ging durch die Eingangstüren. Als ich mein Büro erreicht habe, sah ich schon den riesen Stapel an Papieren. Das kann ja witzig werden.

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9 Stunden später

Nachdem ich endlich den Papierkram erledigt hatte, ging es an die Telefonate. Ich musste mich um einige Probleme kümmern, welche den Bau neuer Häuser und Wohnungen betraf. Wir sind zwar weitestgehend von der Außenwelt unabhängig, aber wenn es um Baumaterial geht oder die Genehmigungen muss ich meine Kontaktmänner das ein oder andere Mal anrufen. So auch dieses Mal.

Gefangen - Vom Alpha entführtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt