LXXVIII - Perfekt gestylt

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Valeria

Obwohl ich mir vorgenommen hatte früh ins Bett zu gehen, war der Abend gestern länger als erwartet. Nachdem Lynn den Antrag von Jeremy angenommen hatte, haben wir bis tief in die Nacht und wahrscheinlich sogar bis in die Morgenstunden gefeiert. An Schlaf war zwischen fünf und zehn Uhr dann nicht mehr zu denken. Dennoch habe ich mein bestes gegeben, wenigstens ein paar Stunden in meinem alten Schlafzimmer aufzuholen. Alec war ein sehr traditioneller Mensch, was ihn auch dazu veranlasste, mich für diese Nacht auszuquartieren.

Nach ihm bringt es Unglück vor der Hochzeit mit der Braut in einem Raum zu schlafen. Mir machte das nicht sonderlich viel aus, da ich so meine Ruhe hatte. Wie sagt man so schön? Die Ruhe vor dem Sturm. So fühlte ich mich auch. Nachdem ich mich nach elendig vielen Versuchen, wieder einzuschlafen, aus dem Bett gequält hatte, stand bereits ein ganzes Styling-Team vor der Haustür und wartete nur darauf mich fertig zu machen. Sobald ich mir in der Küche einen Kaffee und sowie einen Apfel geholt hatte, ging das ganze Drama auch schon los.

Allen voran hatte Lynn das Sagen. „Wie siehst du denn aus? Bist du gerade erst aufgestanden? Und duschen warst du auch noch nicht! Jetzt aber schnell, die Zeit rennt." „Dir auch einen Guten Morgen Lynn." Entgegnete ich nur völlig übermüdet. Ich gähnte ein paar Mal und rieb mir die Augen, ehe ich mich in das Badezimmer verkroch und meiner Routine nachging. Toilette, Duschen, Haare waschen, Zähne putzen, fertig. Mit einem Bademantel bekleidet und immer noch feuchten Haaren, trat ich aus dem Badezimmer und wurde auf den bereits vorbereiteten Stuhl gedrückt.

„Hast du überhaupt geschlafen die Nacht? Deine Augenringe sehen ja schrecklich aus. Nicht, dass du mir vor dem Altar noch einschläfst." Lynn musste sich ein Lachen verkneifen. Ich warf ihr jedoch einen Todesblick zu „Haha, sehr witzig." Sie tätschelte mir beschwichtigend auf die Schulter. „Ich hab hier was, das dir bestimmt helfen wird." Sie drückt mir einem Blister in die Hand, welcher mit roten Tabletten gefüllt war. Ich sah sie schräg an und fragte mich, was ich damit wohl sollte. „Ein natürlicher Wachmacher. Nach einer Stunde wird deine Müdigkeit vergessen sein."

Sie lächelt mich an und zwinkerte mir zu. Anschließend reichte sie mir eine Wasserflasche und deutete mir an, endlich die Tabletten zu nehmen. Ich wusste zwar nicht, ob ich das gut heißen sollte, aber schaden kann es ja nicht. Ich drückt mir eine Tablette aus der Folie und schluckte diese mit etwa Wasser runter. „Na siehst du, war doch gar nicht so schwer und jetzt kümmern wir uns erstmal um deine Haare." Sie strich mit ihren Fingern durch meine Haare, ehe sich einer von den Stylistin einen Kamm zur Hilfe nahm und meine Haare ein wenig bändigte.

Danach wurden sie trocken geföhnt. Währenddessen machte sich eine andere Stylistin daran, meinen Körper einzucremen. Lynn saß währenddessen gemütlich auf dem Bett und lockte ihre Haare ein wenig. Nachdem mein Körper eingecremt und meine Haare trocken waren, wurden mir sowohl meine Finger- als auch Fußnägel in einem Perlweiß lackiert. Zur gleichen Zeit machte sich der dritte im Bunde weiterhin an meinen Haaren zu schaffen und lockte diese ebenfalls. Doch im Gegensatz zu Lynn's Korkenzieher-Locken, bekam ich lediglich Wellen.

Anschließend nahm er sich ein paar Strähnen von meinem Scheitel und fing an diese zu flechten. Dabei arbeitete er weiße Blumen in meiner Frisur ein. Das Gleiche tat er anschließend auch auf der anderen Seite und fixierte alles mit Haarspray. Meine Finger- und Fußnägel waren bis dato bereits getrocknet und als ich aufstehen wollte, warf mir Lynn einen skeptischen blick zu. „Wo willst du denn jetzt hin?" Ich legte meinen Kopf schief. „Ich dachte wir sind fertig, deswegen wollte ich schnell nach unten und was essen?"

Lynn stand völlig schockiert auf und schüttelte fassungslos den Kopf. „Wir, meine Liebe, sind noch lange nicht fertig." Sie führte mich zurück zu meinem Stuhl und drückte mich nach unten, sodass ich mich setzten musste. „Du hast noch nicht mal MakeUp drauf." Wieder schüttelte sie lachend den Kopf. „Ich dachte wir wären fertig, Tzzz." Äffte sie mich nach, was mich böse blicken ließ. Doch da fing die Stylistin schon an, mir irgendwas ins Gesicht zu schmieren. Sie breitete mehrere Utensilien auf der Kommode aus, was mich schlucken ließ. Verdammt ist das viel.

Gefangen - Vom Alpha entführtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt