Valeria
Es sind schon fünf Monate vergangen, seit dem Aufeinandertreffen zwischen meiner Familie und mir. Ich hatte mich mittlerweile damit abgefunden, dass ich sie nie wieder sehen werde, auch wenn es mir innerlich immer noch im Herzen weh tat. Nachdem Alec mir alles erzählt hatte, was passiert war, führte ich ein ausführliches Gespräch mit meiner Wölfin und stellte sie zur Rede. Doch nachdem sie mir gewisse Dinge offenbart hatte, von denen ich nun wirklich keine Ahnung hatte, verstand ich sie. Zumindestens ein wenig.
Ich konnte immer noch nicht glauben, dass mir meine Eltern den Wolf entzogen haben und noch weniger verstand ich, warum sie das taten. Mein Vater sprach zwar immer wieder davon, dass ich eine Gefahr sei aber auch das wollte mein Gehirn nicht begreifen. Meine Wölfin war weder besonders groß, noch besonders schnell, geschweige denn stärker als andere Werwölfe. Alec versuchte mir zwar weis zu machen, dass ich eine starke Gäbe hätte und davon zu überzeugen, dass ich sogar einem Alpha etwas befehlen könne. Doch das erschien mir völlig übertrieben und fern ab der Realität.
Selbst nachdem ich all diese Informationen verarbeitet hatte, gestand mir Star noch etwas, was mich vollends aus der Fassung brachte. Sie beteuerte zwar, dass das ein Grund für ihre Gefühlslage gewesen war, dennoch kannte ich sie zu gut. Sie wollte sich an meinen Eltern, überwiegend an meinem Vater, rächen. Dafür, dass sie Jahre lang im verborgenen Leben musste. Einerseits konnte ich ihre Reaktion nachvollziehen, dennoch durfte ich sie nicht ungestraft davon kommen lassen. Sie hatte weder das Recht, noch die Erlaubnis die Kontrolle zu übernehmen und schon gar nicht, um ihren eigenen Willen durchsetzten.
Das war auch der Grund, warum ich sie zu einem Arrest verdonnert hatte. In meinem Kopf. Ja, ihr habt richtig gehört. Star durfte zwar an meinen Leben teilnehmen aber entscheiden oder gar sich zeigen, durfte sie nicht. Alec hatte mir geholfen, wie ich es schaffe meinen inneren Wolf besser zu kontrollieren und wie ich sie in die hinterste Ecke meines Kopfes zwinge. Dennoch wurde meine Selbstkontrolle immer wieder von einer kleinen Tatsache auf die Probe gestellt. Star wurde immer beschützerischer und langsam konnte ich auch Alec diese Tatsache nicht mehr verschweigen.
Er hatte mich zwar schon ein paar Mal komisch gemustert, da ich mir freiwillig seine Pullover und T-Shirts anzog, dennoch hat er nie etwas gesagt. Wahrscheinlich war er mit anderen Dingen beschäftigt oder freute sich einfach darüber. Wer weiß das schon. Doch als ich heute Morgen aufstand und mir über meinen mittlerweile kleinen runden Bauch strich, musste ich mir eingestehen, dass es langsam Zeit war, ihm die Wahrheit zu sagen. Ich hatte es lange genug vor ihm verheimlichen können, doch so langsam stoßen auch seine Anziehsachen an ihre Grenzen.
Bis jetzt wusste noch niemand davon und ich wollte auch, dass das erstmal so blieb. Dennoch glaube ich, dass ich langsam mal einen Arzt aufsuchen sollte. Auch wenn mir Star immer wieder versichert hatte, dass es dem kleinen Baby gut ging. Ich wusste, dass sich Alec ein Jungen wünschte, der eines Tages der nächste Alpha wird. Dennoch wollte er mich mit dem Thema nicht bedrängen oder mich zu etwas zwingen. Allein bei dem Gedanken daran, konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Ich muss ja schon zugeben, dass ich wirklich Glück mit ihm habe.
Ich zog mir also eine Leggins an und schlüpfte in einen von Alec's Kapuzenpullovern, ehe ich unser Zimmer verließ und nach unten ging. In der Küche angekommen, bereitete ich mir erstmal ein ausgewogene Frühstück zu, ehe ich mich auf dem Weg in das Krankenhaus machte. Ich wusste zwar noch nicht genau, wie ich die Wachen überreden sollte, mich in das Krankenhaus zu fahren, ohne Alec davon zu erzählen aber irgendwas fällt mir da schon ein. Und wenn nicht muss ich ihnen irgendwie verklickern, dass er davon bereits weiß.
Nach 10 Minuten Redekunst sowie lieb nicken, lächeln und Augenklimpern hatte ich es geschafft. Ich saß in einem Jeep von Alec und wurde von seinen Wachen zum Krankenhaus chauffiert. Dort angekommenen, meldete ich mich unter meinen Geburtsnamen an. Einerseits wollte ich weder eine Sonderbehandlung bekommen noch die Aufmerksamkeit auf mich ziehen. Die Schwester beschrieb mir den Weg in die Gynäkologie und gerade als mich Grayson begleiten wollte, warf ich ihm einen Blick zu und deutete auf die Abteilung, in welche ich wollte.
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Gefangen - Vom Alpha entführt
Hombres LoboValeria weiß nichts mehr. Sie ist aufgewacht in einer Zelle, mit einem Bett, Leuchtstoffröhren an der Decke und einem modrigen Geruch in der Nase. Sie weiß nicht, wie sie dahin gekommen ist und auch nicht woher sie kommt. Sie weiß nur, dass sie eine...