Valeria
Mein Kopf schmerzt höllisch und mein Schädel dröhnt. Ich komme mir vor, als hätte man mich niedergeschlagen. Mein Körper fühlte sich an, als wären mehrere Autos über ihn gefahren und ich hatte wieder einmal keine Ahnung was passiert war. Ich wollte mich bewegen, doch zischte sofort bei jeder Bewegung auf. Ich versuchte langsam meine Augen zu öffnen und meine Umgebung wahrzunehmen, doch vor ihnen tanzten nur schwarze Punkte. Das machte die Sache nicht gerade einfacher. Ich versuchte mich aus meiner liegenden Position aufzusetzen.
Doch auch das war einfacher gesagt als getan. In meinem Kopf drehte sich alles. Ich führte meine Hand zu meinem Kopf und bemerkte auf dem Weg, dass diese von einem Verband umwickelt war. Was hast du jetzt wieder angestellt Valeria? Fragte ich mich selber. Ich richtete mich allmählich immer mehr auf und lehnte mich dann anschließend an das Kopfteil meines Bettes. Ich versuchte mich langsam im Raum umzusehen und musste feststellen, dass es wider Erwarten mein Zimmer war. Also ich schloss kurz meine Augen um mich zu sammeln und eventuell ein paar Erinnerungen hervorzukramen. Doch nichts. Mein Kopf war leer. Keine Erinnerungen an das, was passiert sein könnte. Ich atmete frustriert aus und schloss meine Augen.
Nachdem ich meine Gedanken kurz wieder gesammelt hatte, schaute ich mich erneut um. Mir gegenüber stand wie immer der Schrank. Die Tür zum Bad links von mir war geschlossen, genauso die Zimmertür rechts von mir. Der Stuhl unter dem Fenster war zu meinem erstaunen leer und draußen war es bereits Dunkel. Ich hob meinen Kopf an und blickte starr an die Decke. Ich führte meine Hände zum Gesicht und umschloss dieses mit ihnen. Was war nur passiert? Warum fühle ich mich, als hätte mich eine Horde Elefanten überrannt, welche immer noch in meinem Kopf umher trampelt. Ich stöhnte frustriert auf.
„Da ist man einmal fünf Minuten weg und schon wachst du auf." Ich löste meine Hände von meinem Gesicht und blickte ganz langsam zu der Zimmertür. Und wer stand natürlich mittlerweile mitten in meinem Zimmer? Natürlich. Der Alpha höchstpersönlich. Ich verdrehte die Augen und lehnte meinen Kopf wieder an das Bett an. Währenddessen hatte er sich auf das Ende meines Bettes gesetzt und streichelte sachte meine Beine auf und ab. Wenn ich die Kraft gehabt hätte, hätte ich mich dagegen gewährt, doch ich fühlte mich immer noch wie von einem Zug überrollt.
„Du hast mir einen ziemlichen Schreck eingejagt, weißt du." Ich senkte meinen Blick und schaute ihn an, doch zu meiner Verwunderung starrte er nicht mich an, sondern die Decke, unter der meine Beine lagen. Ich zögerte leicht, bevor ich anfing zu sprechen. „Was ist .. Was ist passiert?" Meine Stimme klang kratzig und rau. Als hätte ich seit einer Weile nicht mehr gesprochen. Langsam hob er seinen Blick und nun trafen sich unsere Augen. Seine Augen waren so blau wie der Ozean und jedes Mal, wenn ich in diese wunderschönen Augen blickte, könnte ich mich in ihnen verlieren. Wir schauten uns eindringlich an, ehe er die Stille unterbrach. „Erinnerst du dich an gar nichts mehr?"
Fragte er jetzt vorsichtig. Ich schüttelte leicht den Kopf und bereute es sofort wieder. Er fing wieder an tierisch zu pochen, weswegen ich leise aufzischte. Er sah mich mit einem bemitleiden Blick an, als wäre er für das alles verantwortlich. Aber das war er doch bestimmt nicht. Oder? Warum sieht er mich sonst so an? Hat er vielleicht doch etwas damit zu tun? Nein, das würde nicht zu ihm passen. Ich sah ihn eindringlich an und forderte ihn mit meinem Blick auf, endlich anfangen zu reden. „Was ist passiert?" Wiederholte ich meine Frage.
Er stand auf und schien wieder einmal im Zwiespalt zu sein. Er raufte sich die Haare, strich sich nervöse durchs Gesicht und atmete unregelmäßig. Er lief in dem Zimmer auf und ab, bis er irgendwann stehen blieb. Er strich sich ein letztes Mal durch das Gesicht, ehe er sich wieder an mich wandte. „Keine Geheimnisse mehr." Ich schaute ihn skeptisch an. Wie? Was meinte er damit? Er schien meinen verwirrten Gesichtsausdruck zu bemerken und sprach weiter. „Du wolltest, dass wir keine Geheimnisse mehr voreinander haben." Das löste den Nebel in meinem Kopf nicht gerade auf.
DU LIEST GERADE
Gefangen - Vom Alpha entführt
Loup-garouValeria weiß nichts mehr. Sie ist aufgewacht in einer Zelle, mit einem Bett, Leuchtstoffröhren an der Decke und einem modrigen Geruch in der Nase. Sie weiß nicht, wie sie dahin gekommen ist und auch nicht woher sie kommt. Sie weiß nur, dass sie eine...