L - Typveränderung

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Valeria

Ich weiß gar nicht wie lange ich noch vor der Tür saß und mich aufgeregt habe. Irgendwann heute Morgen bin ich dann in meinem Bett aufgewacht. Nach einer kurzen Aufwachphase, habe ich mich irgendwann dazu entschieden, mich für den Tag fertig zu machen. Vor dem Spiegel bin ich dann stehen geblieben und habe mich betrachtet. Meine Haare wachsen als gäbe es kein Morgen mehr. Mein Ansatz ist schon längst wieder rausgewachsen und man erkennt den Ansatz, meiner eigentlich fast weißen, grau, silbernen Haare. Als ich klein war, habe ich fast nur Mützen getragen. Meine Eltern meinten, ich müsse meine Haare verstecken, da sie die Angestellten verschrecken könnten.

Ich habe nie verstanden warum. Ich mochte meine Haare, manchmal schimmerte sogar eine Lila Strähne durch das weiß-graue. Ich fragte mich zwar, warum andere sowas nicht haben, aber niemand wollte mit mir darüber reden. Als ich sechs Jahre alt war, haben meine Eltern beschlossen, mir die Haare zu färben. Von einem weiß-grau, zu Braun-Blond. Mein Ansatz wurde dunkel gefärbt und die spitzen hell. Als ich mich das erste Mal so im Spiegel sah, habe ich angefangen zu weinen.

Versteht mich nicht falsch, es sah gut aus, aber das war nicht mehr ich. Es war, als würde ich jemand anderen im Spiegel sehen und jetzt blicke ich wieder in das Spiegelbild und sehe meine altes ich. Es ist, als wäre ich wieder das kleine Mädchen von damals. Doch mir wurde beigebracht, ich muss meine Haare verstecken, weil mich sonst die anderen nicht akzeptieren würden. Meine Mutter erzählte mir immer, alles was fremd für die Menschen ist, mögen sie nicht. Sie meiden das Unbekannte. Ich verstand nie warum, aber heute tu ich es.

Seit ich hier bin, lässt mich dieses Gefühl nicht mehr los. Ich werde entweder angestarrt oder ignoriert. Niemand hier behandelt mich normal. Fast niemand. Ich wende den Blick von meinem Spiegelbild ab und gehe raus aus dem Bad. Ich brauche Haarfarbe, am besten heute noch. Wie soll ich das bloß anstellen, fragte ich mich selber.

Alec

Nachdem ich den restlichen Tag im Rudelhaus verbracht habe, erreichten mich schlechte Neuigkeiten. Ich wusste zwar, dass es irgendwann dazu kommen wird, aber ich hatte gehofft es noch ein bisschen hinaus zu zögern. Es wurde eine staatenweite Suche ausgeschrieben. Mitten auf den Plakaten und Anzeigen das Bild meiner Gefährtin. Ich hätte nicht gedacht, dass ihre Eltern soweit gehen würden. Nachdem ich mir die Anzeigen genau durchgelesen habe, musste ich feststellen, dass sie unter einem Synonym gesucht wird.

Es wird nicht nach einer Valeria Dragomir gesucht, sondern nach einer Emma Williams. Sie ist auch nicht als Tochter der Familie gesucht, sondern als geflohene Gefangene, welche hochgradig gefährlich ist. Ich frage mich, wie sich ihre Eltern das gedacht haben. Wenn sie Gebietsübergreifend gesucht wird, als Gefangene, wird sie nie wieder raus dürfen. Sie wird ewig gefangen gehalten werden. Ich muss mir also was einfallen lassen. Erstens werde ich sie nie wieder hergeben und zweitens ist das hier, jetzt ihr zuhause. Sie ist volljährig und kann selber entscheiden.

Ich werde Lynn mal fragen müssen, was man >als Frau< macht, wenn man nicht wiedererkannt werden möchte. Also suche ich sie auf und erkundige mich. Anfangs war sie mehr als skeptisch und wollte wissen worum es ging. Als ich es ihr nicht sagen wollte, konnte sie sich eins und eins zusammenreimen. „Was hast du vor?" Fragte sie mich also zum dritten Mal. „Hat es mit Val zu tun? Sag mir, dass ich mich irre." Ich bin nicht verpflichtet ihr zu antworten, also schweige ich. Sie schaut mich durchdringlich an, aber das ignoriere ich.

Wütend verlässt sie das Büro und ruft mir noch hinterher „Dann frage ich halt Jeremy was los ist." Verdammt, das habe ich nicht bedacht. Alle hochrangigen Mitglieder eines Rudels werden diesen Aufruf geschickt bekommen haben.

10 Minuten später

„Alecxander Ashford! Ich glaube es nicht! Spinnst du?" Lynn stürmt in mein Zimmer und hält mir ein Telefon mit dem Schreiben entgegen. Jeremy steht jetzt auch in der Tür „Ich wollte sie aufhalten, aber du weißt ja wie sie ist." Ich kneife meine Augen zusammen. Das wollte ich vermeiden. „Du hast eine Verbrecherin entführt?" Fragt sie mich jetzt wütend. „Nein. Verdammt." Antworte ich nur. „Warum steht das dann hier?" Sie fuchtelt mit dem Telefon vor meinen Augen herum. Ich atmete frustriert aus. „Willst du nicht?" Fragte ich meinen Beta, welcher gerade gehen wollte.

Gefangen - Vom Alpha entführtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt