Prologue

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-- Seoul, Korea -- 

Mit einem lauten Knall einer Tür und dem anschließenden Klirren einer fallenden Schüssel wurde Yeosang unsanft aus seinem Schlaf gerissen. Er hätte längst aufstehen sollen. Durch die halb abgerissenen Vorhänge dringen einzelne Lichtstrahlen in sein Zimmer und blenden ihn, als er blinzelnd den Raum betrachtet. Er hatte ihn noch nie so leer gesehen - einzelne Koffer stehen in einer Ecke, die Möbel sind makellos und die Regale sowie der Kleiderschrank sind leergeräumt.

Langsam schafft es Yeosang, sich von seinem Bett zu lösen und mit hängendem Kopf vor Müdigkeit in die Küche zu gehen, wo er bereits von den beiden Lärm verursachenden Personen erwartet wird. Seine Freunde Jisung und Jake strecken ihre Arme in die Höhe und rufen enthusiastisch: "Yeoooooo!", während sie aufgeregt eine italienische Flagge schwenken.

Yeosang schüttelt den Kopf, aber ein breites Grinsen breitet sich sofort auf seinem Gesicht aus. Mit verschlafener Stimme grummelt er: "Was macht ihr hier? Wie seid ihr rein gekommen?", dabei streicht er sich durch sein wirres schwarzes Haar.

Doch auch seine beiden Freunde strahlen, als sie sehen, wie sehr sich Yeosang freut.

Jake, ein Typ mit blauen Augen und Sommersprossen auf der Nase, springt auf Yeosang zu und umarmt ihn fest. "Die Frau unten hat uns rein gelassen, und deine Tür war offen! Du schließt sie nie ab."

Yeosang reibt sich verlegen den Nacken. "Oops. Ihr habt mich auf jeden Fall überrascht.", er tätschelt den Kopf des Kleineren.

Sein anderer Kumpel Jisung lacht und fährt sich durch seine gefärbten blonden Haare. "Wir wollten für dich kochen, damit du auf dem Flug nicht verhungerst und noch etwas heimisches Essen hast, falls du Heimweh bekommst! Denk daran, Nudeln sind nicht dasselbe wie Pasta!"

Yeosang muss sich erst einmal wieder hinsetzen. "Gibt es da einen Unterschied? Ouuuuuu.... ooof. Ich brauche erst einmal einen Kaffee, glaube ich..."

"Kommt sofort!", sagen beide Freunde synchron und machen sich an die Kaffeemaschine. Im Hintergrund spielte Musik, zu der Jisung lässig tanzt. Sie bereiteten Reis, Kimchi und Tamagoyaki zu und legen alles lässig auf den Tisch.

Yeosang legt seinen Kopf auf den Tisch und murmelt: "Es tut mir leid, dass ihr das für mich machen müsst. Ich bin wirklich undankbar. Ich hoffe, ihr wisst, wie dankbar ich euch bin."

Dann schaut er auf und lächelt. Gemeinsam beginnen sie zu essen und sprechen über ihre gemeinsame Zeit an der Universität, lästern über einige Dozenten und diskutieren natürlich auch über das, was Yeosang bevorsteht – eine völlig andere Kultur. Davor hat er den größten Respekt.

Jake grinst. "Alsoooo, wie gut ist dein Italienisch?"

Yeosang stellt seine Kaffeetasse beiseite und murmelt: "Ich denke, ich werde zurechtkommen. Immerhin habe ich seit der Oberschule Italienisch gelernt und während meines gesamten Studiums. Aber natürlich reicht es noch lange nicht für alles aus. Sie sprechen so schnell und so... temperamentvoll. So eine Aussprache bekomme ich niemals hin."

Jisung klopft ihm auf die Schulter. "Keine Sorge! Und selbst wenn nicht, dort unten sprechen sie auch Englisch. Aber du bist super schlau, der Schlauste, den ich kenne. Wenn du das nicht rockst, weiß ich auch nicht."

Yeosang schaut gerührt weg. "Danke. Hey! Ihr kommt doch sicher im Sommer mal vorbei, oder?"

"Auf jeden Fall!", sagt Jake aufgeregt und haute sich vor Aufregung die Hand auf den Mund. "Sorry, das war zu laut. Ich freue mich nur so sehr für dich!" Sein australischer Akzent kommt noch stärker zum Vorschein, wenn er aufgeregt ist.

Yeosang wird langsam wach und streckt sich. Unter seinen Pyjamas wird das Tattoo an seiner Hüfte sichtbar, das sich entlang seiner ganzen Seite erstreckt. Doch dieser Teil ist bedeckt. Nach einer kurzen Stille steht Yeosang auf, setzte sich dann aber wieder hin. "Ich bin total aufgeregt. Zum Glück habe ich mich gestern schon von Appa und Minji verabschiedet. Dann geht es ganz entspannt zum Flughafen und dann... wow."

From Seoul to PalermoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt