Chapter 36

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Am nächsten Morgen liegt Matteo mit dem Rücken zu Yeosang zugedreht. Die Sonne schimmert durch die Gardinen und wirft ein sanftes Licht auf das Bett. Er ist erst ein paar Sekunden wach, aber spürt schon, wie sein Herz sich zusammenzieht, beim Gedanken daran, dass Yeosang bald nicht mehr bei ihm sein wird. Die Unruhe steigt in ihm auf, und er beschließt, aufzustehen, bevor er noch länger im Bett liegen bleibt und sich in seine Sorgen verstrickt. Er zieht sich leise an und schleicht aus dem Schlafzimmer ins Badezimmer, um sich frisch zu machen. Das Wasser spritzt er sich ins Gesicht, um die Müdigkeit zu vertreiben. Als er zurück ins Wohnzimmer geht, trifft er auf seine Mutter, Rosa, die gerade die Küche verlässt.

"Guten Morgen, anstrengende Nacht gehabt?", sagt sie mit einem verschmitzten Grinsen.

Matteo grinst etwas schief und nickt bloß, bevor er sich eine Tasse Kaffee nimmt. Elio läuft um die Ecke: "Teo!"

"Na? Gut geschlafen?" Er streichelt über Elios Kopf, als dieser seine Beine umarmt.

Elio nickt schnell: "Ja!! Tief und fest. Wo ist James?"

Dieser wacht gerade oben auf und geht ins Bad, um sich zu waschen.

"Ach, der ist oben", sagt Matteo nun mit einem etwas ausdruckslosen Gesicht. Natürlich bemerkt Elio das nicht, aber Rosa schon.

Rosa runzelt besorgt die Stirn und lächelt dann aber: "Elio principino, könntest du uns vielleicht den Tisch decken? Wir kommen gleich nach."

Elio springt auf und rennt in die Küche, wo man nur noch tollpatschige Geräusche von Geschirr hört.

Matteo blickt seine Mutter an: "Alles gut, Mama?"

Rosa nimmt Matteos Hände in ihre: "Ist alles gut bei dir? Du siehst sehr traurig aus. Oder eher besorgt."

Kurz wirft Matteo den Kopf in Nacken: "Mir geht's... Bestens."

Rosa streicht sanft über seine Hand: "Ich hoffe du weißt, dass du mit mir über deine Sorgen reden kannst."

"Nein... kann ich nicht. Und das weißt du auch", sagt Matteo und zieht seine Hand frustriert durch die Haare. In seinen Augen haben sich bittere Tränen gebildet.

Rosa blickt ihren Sohn erschüttert an, schließt ihn dann aber fest in ihre Arme: "Hey... hey. Es tut mir leid, falls ich dir jemals das Gefühl gegeben habe, dass ich dich verurteilen würde. Ich würde dir gerne helfen, mein Kleiner."

Matteo krallt sich an ihrem Rücken fest: "Es tut mir leid. Du hast mir nie das Gefühl gegeben, dass ich dir nicht vertrauen kann. Aber... ich kann einfach nicht. Nicht wenn Elio und James hier sind... sie sollen mich nicht so sehen..."

"Ach... Matteo... wir sind doch alle Menschen, denen du sehr, sehr wichtig bist."

"Ich weiß, Mama. Aber das habe ich bei Lucan damals auch gedacht...", daraufhin schnieft Matteo.

Sie streicht sanft über seine Wange: "Rede mit ihm, mein Schatz. Er ist nicht Lucan."

"Ach, das weiß ich doch."

Als Matteo Schritte in der Nähe des Wohnzimmers hört, fährt er sich durchs Gesicht und räuspert sich kurz. Dann sagt er noch mit einem Lächeln zu seiner Mutter: "Danke."

Sie küsst ihn noch kurz auf die Wange und geht dann in die Küche.

Yeosang tritt gerade heraus. Höflich grüßt er Rosa und geht dann zu seinem Schatz: "Guten Morgen, Babe", sagt er sanft und küsst Matteo.

Matteo lächelt "Morgen.", er atmet kurz seinen Geruch ein. "Du riechst gut."

Yeosang kuschelt sich fest bei ihm ein: "Hab noch schnell geduscht. Ich kann ja keinen schlechten Eindruck bei deiner Mama hinterlassen."

From Seoul to PalermoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt