Erschieß mich doch!

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Liam hat beschlossen, seinen Paintballgutschein einzulösen. Eigentlich sollte Louis mich abholen, damit wir gemeinsam zum Platz fahren können, doch irgendwie ist er einfach nicht aufgetaucht. Weil ich mir Sorgen mache, habe ich direkt den nächsten Bus genommen und bin von der Haltestelle bis zu seinem Haus gelaufen. Zunächst will ich klingeln, doch dann entscheide ich mich, einfach zu gucken, ob die Tür offen ist und siehe da, als ich dagegen drücke, öffnet sie sich. Louis sollte dringend nochmal sein Sicherheitssystem überprüfen. Vorsichtig betrete ich die Villa und schaue mich um. „Louis?", rufe ich fragend, bekomme aber keine Antwort. Seufzend schließe ich die Tür hinter mir und trete weiter ein. Zu meiner Verwunderung sitzt Louis am großen Esstisch und kritzelt irgendwas auf ein paar Zetteln herum. „Klopf, Klopf! Hier kommt ein Einbrecher.", sage ich und sorge dafür, dass Louis hochschaut. Verwirrt runzelt er die Stirn.
„Was machst du denn hier?"

„Nachdem ich vergeblich auf meine Mitfahrgelegenheit gewartet habe, habe ich beschlossen mal nachzusehen, ob du noch lebst.", gebe ich von mir. Louis schaut kurz auf die Uhr und lehnt sich dann in seinem Stuhl zurück. „Scheiße. Tut mir leid."

„Schon gut.", winke ich lachend ab und komme um den Tisch herum, um einen Blick auf die Zettel zu werfen. „Was ist das?"

„Ich habe nur... Also... Klingt es seltsam, wenn ich sage, dass ich an Songs schreibe?"

„Nein, überhaupt nicht.", sage ich lächelnd. "Ich finde es sogar schön, dass du dich wieder der Musik widmest. Ich denke, das tut dir gut."

„Du klingst wie mein Therapeut, Caitlyn."

„Witzig.", murmle ich und verdrehe die Augen. „Aber jetzt machst du eine Pause. Also los, die Jungs warten nicht ewig auf uns. Und du weißt nicht, wie lange ich mich schon darauf freue, Niall abzuknallen."

Leise lacht Louis auf und steht von seinem Stuhl auf, ehe er die ganzen Sachen zusammenräumt. „Glaub ich sofort. Warte noch zwei Minuten, ich geh mich schnell umziehen."

„Zwei Minuten, keine Sekunde länger."

„Ja wohl!" Louis salutiert und läuft dann schnell die Treppe nach oben. Kopfschüttelnd schaue ich ihm hinterher. Während er sich umzieht, beschließe ich die Zettel in die Kommode zu legen, die hinter dem Esstisch steht. Sicher ist sicher. Nicht, dass noch jemand die Songs zu sehen bekommt. Sobald ich die Schublade geschlossen habe, ertönt die Türklingel. Unsicher schaue ich die Treppe hoch, doch Louis zieht sich vermutlich immer noch um. Vielleicht ist es nur der Postbote. Oder einer der Jungs, der sich fragt, wo wir sind. Bevor ich zu viel darüber nachdenken kann, ob ich die Tür wirklich öffnen soll, stolziere ich einfach zur Tür und öffne sie. Vor mir steht ein Mädchen. Ungefähr in Louis' Alter und sieht mich überrascht an. Auch ich scheine sie sehr verdattert anzusehen, denn plötzlich räuspert sie sich und fängt an zu reden. „Hey, ich suche nach Louis, ist er da?"

„Ähm... Ja, ist er.", stammle ich, weil ich in meinem Kopf immer noch versuche herauszufinden, wer sie ist. Ich gehe alle Beschreibungen von Louis' Schwestern durch, aber keine trifft auf sie zu. Bevor ich sie überhaupt fragen kann, stellt sie sich auch schon vor. „Sorry, wie unhöflich.", sagt sie leicht lachend und schüttelt über sich selbst den Kopf. „Ich bin Eleanor."

Eleanor. Mein Herz bleibt stehen und mein Mund öffnet sich, doch es kommen keine Worte heraus. Louis' Exfreundin steht gerade genau vor mir. Und ich weiß nicht, was ich tun soll. Hinter mir höre ich Louis die Treppe hinunter kommen. „Ich bin fertig. Wir können. Ich brauch nur noch meine Schlüssel." Immer noch schockiert drehe ich mich um und gebe die Sicht auf Eleanor frei. Als Louis' Blick auf die fällt, wird auch er total bleich und versteinert sich. „Eleanor?", fragt er erschrocken und sieht zwischen uns beiden hin und her.

All Over Again (Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt