All Over Again (Teil 1)

Konzertvorbereitungen

Das Konzert zu planen erwies sich als problematisch noch bevor die Planung überhaupt richtig anfing. Maddie hat uns klare Anweisungen gegeben, denen wir folgen sollen, doch mit meiner Aufgabe, die Tickets zu entwerfen, bin ich irgendwie überfordert. Man sollte meinen, dass in mir wenigstens ein kleinen wenig Kreativität steckt, doch jetzt, wo ich so vor dem Laptop sitze und die leeren Umrisse des Tickets anstarre, merke ich, dass ich keinen Funken davon besitze. Ein frustriertes Stöhnen verlässt meinen Mund, während ich mir mit den Händen über das Gesicht fahre. Am liebsten würde ich ein Kissen nehmen und hineinschreien. Vielleicht hilft es ja. Ich spüre wie zwei Hände sich auf meine Schulter legen. „Alles okay?", fragt Louis mich.
„Ich wünschte, ich könnte ja sagen, aber das Gegenteil ist der Fall.", entgegne ich ihm. „Wieso soll ich das eigentlich machen? Grace ist in solchen Dingen viel besser. Ihr Gehirn ist für ein One Direction Comeback doch gemacht!"

„Grace hat glaube ich genug zu tun mit den Plakaten und Postern, die in der Stadt aufgehängt werden sollen. Frag sie doch, was sie sich überlegt hat, vielleicht könnt ihr euch ja abstimmen."

„Und genau deswegen bist du mein Freund.", sage ich und greife nach meinem Handy, das auf dem Tisch neben dem Laptop liegt, um Grace eine Nachricht zu schreiben. Louis lacht leise und drückt mir einen Kuss auf den Kopf, ehe er sich neben mich auf einen Stuhl sinken lässt.
„Falls es dich tröstet, die Setlist zu erstellen ist auch alles andere als einfach.", gesteht er und spielt mit den Ärmeln seines Pullis. „Jedes Mal, wenn ich denke, dass ein Song unbedingt drauf muss, ändere ich meine Meinung wieder. Ganze zehn Papierkugeln habe ich weggeworfen. Und nur fünf davon sind tatsächlich im Papierkorb gelandet."

„Und wie sieht die Setlist jetzt aus?", frage ich und richte mich auf meinem Stuhl auf.

„Es ist ein weißes Blatt."

„Na toll." Enttäuscht lasse ich mich gegen die Stuhllehne sinken. „Irgendwie hab ich mir das alles ganz anders vorgestellt."

„Ich mir auch." Louis streckt sich einmal und wirft einen Blick auf die Uhr. „Vielleicht sollten wir es für heute gut sein lassen."

„Möglicherweise hast du recht. Ich wette, Grace antwortet sowieso nicht mehr." Mit einem Seufzen Klappe ich den Laptop zu.

„Glaub mir, die beschäftigt sich vermutlich mehr mit Liam als mit den Postern." Grinsend blickt er mich an, was mich zum Lachen bringt. Ob Liam ihm wohl erzählt hat, was neulich zwischen ihm und Grace gelaufen ist? Besser ich erwähne es nicht. Das Vibrieren meines Handys lässt mich kurz aufschrecken. Müde greife ich danach und stelle fest, dass es eine Nachricht von Niall ist. „Ist es Grace?", fragt Louis neugierig.
„Nein, Niall.", antworte ich ihm. „Er sagt, er hat das Wembleystadion für euer Konzert gebucht."
„Wirklich?", fragt Louis ungläubig.
„Ja.", sage ich. „Wie groß darf ich mir das Stadion vorstellen?"
„Riesig. Versuch gar nicht erst, es dir vorzustellen. Dafür reicht deine Vorstellungskraft nicht.", erwidert er und steht von seinem Stuhl auf. Während ich Niall zurückschreibe, stellt sich Louis hinter mich und beugt sich dicht an mein Ohr. „Soll ich dich nach Hause fahren oder bleibst du über Nacht hier?"
Eine Gänsehaut breitet sich über meinen gesamten Körper aus, wenn ich daran denke heute Nacht in seinen Armen zu liegen.
„Kommt drauf an.", beginne ich grinsend. „Krieg ich denn auch ein Shirt von dir?"
„Du kannst dir sogar eins aussuchen." Grinsend drückt er mir einen Kuss auf die Lippen. Das lasse ich mir nicht zweimal sagen.

~

Das Café ist halb leer. So langsam wird es ein wenig wärmer draußen und das verleitet die Menschen dazu, sich eher draußen in die Sonne zu setzen als einen heißen Kaffee im Inneren des Cafés zu trinken. Die meisten bestellen sich einen zum Mitnehmen, was mir aber auch ganz recht ist. Der ganze Stress mit der Band raubt mir noch den letzten Nerv. Glücklicherweise hat es sich in Louis' Bett sehr gut geschlafen. Und das lag nicht nur an der bequemen Matratze sonder auch an dem Mann, mit dem ich sie mir geteilt habe. Das Leben könnte momentan nicht besser sein. „Caitlyn!" Grace kommt strahlend auf mich zugelaufen. Verwirrt sehe ich sie an.
„Was machst du denn hier? Du hast doch frei."