All Over Again (Teil 1)

Aufräumaktion

„Okay, Kameraden. Hört mir gut zu. Der Krieg ist noch nicht verloren. Wir haben immer noch die Chance auf dem Schlachtfeld unser bestes zu geben. Wir sind stark. Stärker als ihr denkt. Und egal, wie hässlich es da drinnen auch sein wird, wir stehen das durch." Die Jungs und Grace stehen aufgereiht nebeneinander vor meinem Wagen und sehen zu, wie ich auf und ab gehe. Grace salutiert sogar, während ich meine Ansprache halte.
„Könntest du vielleicht aufhören über mein Haus zu sprechen, als wäre das die reinste Müllhalde? Es ist immer noch mein Zuhause.", gibt Louis leicht genervt von sich.
„Ja und was soll der Staubwedel in deiner Hand?", fragt Harry irritiert und will danach greifen, doch als ich mich ruckartig zu ihm umdrehe, weicht er erschrocken zurück.
„Schweig Kamerade!" Ich hebe den Staubwedel und fuchtle damit vor seinem Gesicht herum. „Wir sind auf einer Mission. Und vergesst nicht, ihr schuldet mir etwas."
„Irgendwie erinnert die mich an dich früher.", flüstert Liam Louis amüsiert zu.
„Halt die Klappe, so schlimm war ich sicher nicht." Schnaubend verschränkt Louis die Arme vor der Brust. Mit erhobenem Kopf blicke ich auf die Villa des One-Direction-Mitgliedes. Es wird Zeit hier aufzuräumen, damit Louis wieder wie ein normaler Mensch leben kann. Auch wenn mich die Vorstellung, bald wieder alleine zu frühstücken, etwas traurig macht. „Seid ihr bereit in die Schlacht zu ziehen?" Liam wirft Louis einen ungläubigen Blick zu. Dieser lässt seufzend die Arme sinken.
„Okay, schon gut. Ich erkenne die Parallelen."
Als Niall die Hand hebt, zeige ich mit dem Wedel in seine Richtung.
„Du da! Hast du eine Frage?"

„Ja.", antwortet Niall und schiebt den Wedel von sich weg. „Sollen wir dich einweisen oder sprichst du jetzt wieder wie ein normaler Mensch mit uns?"

Was für eine Spaßbremse. „Auf geht's." Harry macht ein Kreuzzeichen und murmelt ein kurzes Stoßgebet in den Himmel. Ja, als ob Gott ihm jetzt noch helfen kann. Augenrollend gehe ich vor und lasse Louis die Tür aufschließen. Drinnen kommt uns ein eigenartiger Geruch entgegen, was nicht verwunderlich ist, wenn man bedenkt, dass Louis die meiste Zeit hier drinnen mit Alkohol und Zigaretten verbracht hat.

„Was ist das für ein Geruch?", fragt Liam und verzieht das Gesicht.

„Riecht irgendwie nach Katzenpisse.", stellt Harry angewidert fest. Leider riecht es tatsächlich so.

„Seid ihr jetzt fertig?" Louis' genervter Tonfall hat nichts damit zutun, dass er sauer ist, sondern viel mehr damit, dass es ihm peinlich ist. Schnurstracks läuft er zu der Terrassentür und öffnet sie, um zu lüften. Ich tue es ihm nach und öffne ein paar Fenster, damit der Gestank entweichen kann.
„Gut, hier ist der Plan. Wir bilden Teams und knöpfen uns jeweils ein Zimmer vor. Damit sollte alles schnell gehen und dann könnten wir heute Abend um 2100 durch sein."

„Sag doch einfach 21 Uhr, Caitlyn.", gibt Niall von sich und zwickt sich in die Nasenwurzel.

„Wie dem auch sei. Wer will mit wem zusammenarbeiten?", frage ich und ignoriere Nialls Kommentar.

„Ich bilde ein Team mit Liam.", kommt es wie aus der Pistole geschossen von Grace, die eifrig die Hand hebt. Als sie unsere Blicke bemerkt, senkt sie die Hand langsam wieder. „Also, nur wenn du das willst.", fügt sie leise hinzu. Auffälliger geht es wohl echt nicht.

„Klar, warum nicht.", antwortet Liam achselzuckend und schenkt ihr ein Lächeln, das Grace augenblicklich zum Strahlen bringt.

„Ich geh mit Caitlyn mit." Niall legt den Arm um mich und erntet einen verwirrten Blick von mir. Schnell nimmt er den Arm wieder weg und räuspert sich. „Was ist?"

„Gar nichts.", sage ich und schüttle den Kopf. Manchmal ist er mir ein echtes Rätsel.

„Gut, dann übernehmen Louis und ich gemeinsam einen Raum.", kommt es von Harry, dem es sichtlich egal zu sein scheint, mit wem er aufräumt.