3 Monate später
„Seid bitte vorsichtig mit meinen Sachen.", sage ich und halte mir die Hände vor die Augen, während Niall und Harry einen großen Karton mit meinen Sachen in den Kofferraum meines Autos verfrachten. Ich kann gar nicht hinsehen, so sehr schmerzt es, wie sie mit meinen Sachen umgehen.
„Da ist doch gar nichts Zerbrechliches drinnen.", meint Niall und lässt die Kiste los. Als etwas darin zerbricht, zuckt er zusammen. Sofort lasse ich die Arme sinken und werfe ihm einen verärgerten Blick zu. „Sag mir später einfach, was es war, dann ersetz ich es."„Pass mal auf, dass ich dich nicht ersetze.", entgegne ich ihm mit verschränkten Armen.
„Mich kann man nicht ersetzen. Ich bin ein Einzelstück." Stolz grinst Niall mich an.
„Ich wünschte, ich könnte etwas darauf erwidern, aber leider hast du recht."
Grace schließt den Kofferraum und steckt ihre Hände in die hinteren Taschen ihrer Jeans. „Das war alles." Traurig blickt sie mich an. „Meine beste Freundin geht nach Oxford, ich fasse es nicht. Du lässt mich einfach allein."
„Du bist nicht allein. Du hast diese vier Chaoten hier um dich." Mit meinem Arm deute ich auf die Jungs.
„Drei.", korrigiert Louis mich. „Denn ich werde so oft es geht zu dir fahren." Sofort bildet sich ein Lächeln auf meinem Gesicht. Zwar weiß ich noch nicht, was die Zukunft mir bringt, aber Louis hat mir versichert, dass wir das schon irgendwie hinkriegen. Außerdem ziehe ich ja nicht bis ans Ende des Landes, sondern nur etwa 100 km weiter. Das ist also gut zu verkraften. „Siehst du? Louis lässt mich auch schon im Stich." Grace schmollt und verschränkt die Arme vor der Brust.
„Süße, Caitlyn ist nur 100 km entfernt. Ich fahr dich jederzeit hin, wenn du das willst.", wirft Liam ein und legt den Arm um seine Freundin, um sie zu trösten.„Auch wenn ich spontan mitten in der Nacht zu ihr will, um eine Pyjamaparty zu machen?„
„Äh" Liam überlegt kurz und sieht zwischen Grace und mir hin und her. „Meinetwegen. Aber nur, wenn ich dann mitmachen darf."
„Ich will auch auf die Pyjamaparty.", protestiert Harry und stemmt die Hände in die Hüfte.
„Was geht denn mit euch?", fragt Niall und schaut entgeistert zwischen allen hin und her. „Seid ihr 12-jährige Mädchen?"
„Ach komm, du willst doch auch mitmachen.", entgegnet ihm Harry.
„Möglich."
„Hey, es findet keine Pyjamaparty bei mir in der Wohnung statt!", grätsche ich dazwischen, bevor sie wirklich in die intensive Planung kommen. Trotzdem muss ich etwas lachen und weiß jetzt schon, dass ich es vermissen werde, sie nicht mehr so oft zu sehen.
„Dann eben keine Pyjamaparty bei Caitlyn. Aber wir können eine bei mir machen." Harry grinst und sieht in die Runde. Lachend schüttle ich den Kopf.„Ich kann nicht glauben, dass du Medizin studieren wirst.", murmelt Niall und schüttelt ungläubig den Kopf. „Ich meine, du wirst mal Leben retten."
„Na mal sehen, ob ich überhaupt dafür gemacht bin.", sage ich seufzend. „Ich werd euch echt vermissen."
„Wir dich auch.", entgegnet mir Harry und zieht mich in eine Umarmung. Diese sorgt allerdings dafür, dass sich Tränen in meinen Augen sammeln. Als ich mich wieder von ihm löse, blinzle ich sie schnell weg.
„Ich wünsche dir alles Gute.", meint Liam und drückt mich ebenfalls kurz.
„Vergiss nicht, mich auf die ganzen Studentenpartys mitzunehmen.", wirft Niall ein und macht einen Move, der absolut nicht nach Tanzen aussieht.„Du meinst, die auf die du in deinem Alter eigentlich nicht mehr gehen solltest?"
„Halt die Klappe." Niall seufzt leise auf. „Komm her." Grinsend zieht er mich in eine Umarmung. Mich wundert es echt, dass ich ihn wahrscheinlich nach Louis und Grace am meisten vermissen werde.
„Ich danke euch.", sage ich und sehe alle nacheinander an. Mein Blick bleibt an Grace hängen, in dessen Augen Tränen schimmern. „Grace..." Sofort ziehe ich sie in eine innige Umarmung. Grace klammert sich an mich und schluchzt leise auf. „Ich bin so stolz auf dich.", sagt sie leise und das bringt mich auch zum Weinen.
„Leute, nochmal. Es sind nur 100 km.", wirft Niall ein. „Ernsthaft. Eine Stunde Autofahrt. Maximal zwei, wenn ihr den Bus nehmt. Caitlyn geht nach Oxford, sie wandert nicht nach Alaska aus."
„Zerstör den Moment nicht, Horan.", meint Louis und schlägt ihm auf die Brust, wofür ich ihm dankbar bin. Langsam löse ich mich wieder aus der Umarmung meiner besten Freundin und wische mir die Tränen aus dem Gesicht.
„Danke, dass du für uns da warst.", spricht Liam, während er sich gegen das Auto lehnt.
„Ich muss euch danken.", gebe ich kopfschüttelnd von mir und sehe alle nacheinander an. „Für eure Freundschaft. Und dass ihr mich nicht verklagt habt, obwohl ich euch gefolgt bin, um euch zusammenzubringen."
„Um ehrlich zu sein, ich hatte eine Klage vorbereitet, aber..." Als alle Niall verstört anblicken, verstummt er und winkt ab. „Ist unwichtig."
„Jedenfalls...", beginne ich erneut und hoffe, dass der Kobold mich diesmal nicht unterbricht. „Ich weiß, dass ich mir früher nichts aus euch gemacht habe. Nicht aus euch, nicht aus eurer Musik. Und möglicherweise habe ich Grace innerlich für vollkommen wahnsinnig gehalten, weil sie euch so vergöttert hat. Aber jetzt verstehe ich, was sie in euch gesehen hat. Ihr seid nicht einfach nur vier chaotische, nervige Jungs. Ihr seid wirklich etwas besonderes. Und auch wenn ihr nicht mehr als Band auftreten werdet, ich hoffe, dass ihr euren Weg geht und etwas findet, womit ihr glücklich werdet. Ganz egal, was passiert, ihr könnt auf mich zählen."
„Du auch auf uns.", meint Harry lächelnd und stupst mich mit dem Ellenbogen an.
„Ich denke, ich sollte los.", sage ich schließlich und mache mich bereit zum Abschied. Louis wird mich noch begleiten und später mit dem Taxi wieder zurückfahren. Also verabschiede ich mich nur von meiner besten Freundin und den Jungs. Als ich mich gerade wieder von Grace löse, kommt Jamie angerannt und bleibt vor uns stehen. „Oh man, bin ich zu spät?", fragt er völlig aus der Puste.
„Naja, noch bin ich hier.", entgegne ich ihm lachend.
„Dachtest du, ich verabschiede mich nicht?" Lachend ziehe ich Jamie in eine Umarmung. „Ich habe noch was für dich. Als Abschiedsgeschenk." Jamie holt ein in Geschenkpapier verpackten kleinen Karton hinter seinem Rücken hervor und reicht ihn mir. Neugierig reiße ich das Papier runter und lächle, als ich das eingerahmte Foto sehe. Das Bild hat Jamie von den Jungs, Grace und mir beim Reunion Konzert gemacht. Wir stehen vor der Bühne und lachen in die Kamera. „Das werd ich mir auf meinen Nachttisch stellen.", beschließe ich lächelnd. „Danke, Jamie." Jamie lächelt mich warm an und öffnet mir die Fahrertür. Seufzend setze ich mich hinein und seufze leise, als Jamie sie wieder zu schlägt. Sobald Louis auch drin ist, überkommt mich irgendwie eine Welle der Traurigkeit. Ich weiß nicht, wohin uns unser Weg führen wird. Erst recht wusste ich das nicht, als ich Simon Cowell das erste Mal im Café begegnet bin. Aber ich bin mir sicher, dass das hier noch längst nicht das Ende ist. Ja, es war chaotisch. Manchmal etwas zu schön, um wahr zu sein. Aber vor allem war es etwas ganz Besonderes. Und das wird es auch für immer bleiben. Hätte mir jemand vor einem Jahr erzählt, dass ich auf Simon Cowell treffen würde und er mich bittet, die Band wieder zusammenzubringen, hätte ich schallend los gelacht und gedacht, dass die Person definitiv nicht mehr alle Tassen im Schrank hat. Aber um ehrlich zu sein, wenn ich die Wahl hätte, ich würde sofort alles nochmal machen.
The End
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All Over Again (Teil 1)
FanfictionOne Direction - einst die bekannteste Boyband der Welt. Doch nur ein paar Monate nachdem Zayn Malik die Band verlassen hat, traf der Albtraum jedes Fans ein. Herzen von Millionen von Fans wurden gebrochen, Tränen waren geflossen. Medien berichteten...