Geburtstage und Traditionen

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Was tut man, wenn die beste Freundin bald Geburtstag hat? Man veranstaltet eine Geburtstagsparty. Die Planung dafür erweist sich allerdings als problematischer als ich ursprünglich gedacht habe. Denn wenn ich die Jungs von One Direction einlade, wird es schwierig Graces Freunde einzuladen, immerhin sind die meisten davon große One Direction Fans, die vermutlich sofort bei dem Anblick der Jungs durchdrehen. Aber wenn ich die Jungs nicht einlade, ist irgendjemand am Ende beleidigt. Andererseits, wenn ich nur die Jungs einlade, dann wird das die traurigste Geburtstagsparty aller Zeiten. Und egal für welche Variante ich mich entscheide, ich ziehe am Ende die Arschkarte und werde dafür verantwortlich gemacht. Argh. Ich kriege die Krise. Frustriert lasse ich meinen Kopf auf die Tischplatte sinken und zucke zusammen, als es an meiner Tür klopft. Aus Angst, es könnte Grace sein, bekomme ich Panik und fange an alle meine Notizzettel auf einen Haufen zu räumen, ehe ich meinen Laptop darauf ablege, in der Hoffnung, dass es nicht auffällt. Dann laufe ich schnell zur Tür, öffne sie und blicke auf eine braune Papiertüte. Die Papiertüte verschwindet aus meinem Sichtfeld und gibt den Blick auf Louis frei, der mich angrinst. „Du bist es.", sage ich und atme erleichtert aus. Empört sieht er mich an.
„Na hör mal, ich habe eigentlich auf eine andere Begrüßung gehofft."

„Die da wäre?", frage ich und lasse ihn eintreten.

„Naja, du fällst um mich her, schlingst deine Arme um mich, sagst mir, wie sehr du mich vermisst hast und dass du nicht ohne mich Leben kannst..."

„Mhm. Und wovon träumst du nachts?", frage ich lachend, während er sich mir nähert und einen Arm um mich schlingt, um mich an sich zu ziehen.

„Von dir. Wovon denn sonst?", sagt er grinsend und küsst mich. Ein leises Seufzen kommt aus meinem Mund, während ich meine Arme um seinen Hals schlinge und den Kuss vertiefe. Es ist ein seltsames Gefühl, dass Louis und ich jetzt wirklich zusammen sind. Aber es fühlt sich gut an. Und ich kann gar nicht genug von diesem Mann bekommen. Louis löst sich sanft von mir und hält die Papiertüte nochmals in die Höhe. „Ich hoffe, du hast Hunger."

„Kommt drauf an, was es gibt." Grinsend schnappe ich ihm die Tüte aus der Hand und stolziere zurück ins Wohnzimmer, um einen Blick hineinzuwerfen.

„Und schon bin ich abgeschrieben." Louis seufzt, zieht seine Schuhe aus und stellt sie ordentlich neben meine, ehe er sich seiner Jacke entledigt und sie an die Garderobe hängt und zu mir kommt. Aus der Tüte hole ich zwei Boxen mit gebratenen Nudeln und eine Packung Frühlingsrollen heraus. Allein der Duft des Essens macht mich hungrig. „Also, wenn hast du eigentlich erwartet, huh?" Louis zieht eine Augenbraue nach oben und lässt sich neben mich auf das Sofa fallen.
„Ich habe befürchtet, dass du Grace sein könntest."

„Wieso denn befürchtet?"

„Weil ich ihre Geburtstagsfeier plane."

Bevor Louis sich über sein Essen her macht, blickt er mich verwirrt an.

„Das machen wir immer so. Sie plant jedes Jahr meine Geburtstagsfeier und ich ihre. Ist eigentlich total lustig.", erkläre ich ihm. „Letztes Jahr hat Grace eine Kostümparty für mich geschmissen. Wir mussten uns als Serienfiguren verkleiden."

„Als was bist du gegangen?", fragt Louis neugierig.

„Als Shadowhunter."

„Als was?"

„Lebst du hinter dem Mond?", frage ich entsetzt und kann nicht fassen, dass er Shadowhunters nicht kennt. Da gibt es definitiv eine Bildungslücke. „Der Punkt ist, ich will mir auch was cooles einfallen lassen, aber es scheitert schon der blöden Gästeliste."

Es scheint, als würde Louis gar keine Notiz mehr von mir nehmen, denn er starrt auf sein Handy, als würde es dort etwas Interessanteres geben. „Was machst du da?", frage ich mit gerunzelter Stirn.

All Over Again (Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt