Fuck you Armor

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Einige Tage später geht es mir schon viel besser. Zumindest fange ich nicht alle paar Minuten an zu heulen wegen eines Kerls, der sich sowieso keine Minute um mich schert. Allerdings gibt es eine Sache, die mir jetzt noch mehr auf die Nerven geht als die Tatsache, dass Louis nichts für mich empfindet. Nämlich der Valentinstag. Wieder einmal steht dieser Tag vor der Tür und wieder einmal ist das Café mit so viel Deko zugekleistert, dass ich kotzen könnte. Eigentlich bin ich eine Romantikerin. Ich liebe Blumen und diese kleinen Herzen, aber dieses Jahr habe ich so gar keine Lust darauf. Weil der, mit dem ich den Tag gerne verbringen würde, nicht mal den Anstand hat, sich bei mir zu melden. Anfangs hat mich das echt gewurmt, aber jetzt bin ich einfach nur sauer. „Das setz ich nicht auf.", stelle ich klar und blicke Jamie scharf an.

„Anordnung vom Boss. Wegen Valentinstag.", erklärt er mir und hält mir den Haarreif mit den wackelnden Herzen hin.

„Und wenn es die Queen angeordnet hätte. Ich mach das nicht."

„Hör zu." Jamie kneift sich in die Nasenwurzel und schließt kurz die Augen. „Mir ist klar, dass du gerade echt Liebeskummer hast, weil die Liebe deines Lebens sich nicht bei dir meldet. Aber du wirst das Ding aufsetzen müssen, ob du willst oder nicht. Das ist dein fucking Job, also reiß dich zusammen."

Beleidigt verschränke ich die Arme vor der Brust und denke nicht eine Sekunde daran, diesen Haarreif aufzusetzen. Jamie hat allerdings kein Problem damit, mir das Ding einfach auf den Kopf zu setzen. „Und lächle. Das kommt gut bei den Kunden." Mit diesen Worten geht er an mir vorbei in die Küche. Seufzend geselle ich mich zu Grace, die hinter dem Tresen steht und die Pappbecher auffüllt.
„Wessen Idee war dieser beknackte Haarschmuck?"

„Die unseres Chefs.", erklärt Grace mir. „Ich find die eigentlich ganz süß."

„Ja, aber ich bin nicht in Stimmung für sowas."

„Wegen Louis?" Grace blickt mich mitleidig an. Das macht sie jedes Mal, wenn sie mich sieht. Das ist noch schlimmer als alles andere. „Vielleicht solltest du dich bei ihm melden."

„Es ist nicht meine Aufgabe, mich bei ihm zu melden. Ich habe gesagt, was ich fühle und er hat mich einfach nur angestarrt. Vielleicht meide ich Männer einfach konsequent."

„Das geht eh nicht lange gut."

Das Glöckchen an der Ladentür bimmelt und Niall kommt hereinspaziert. Als er meinen Haarreif sieht, grinst er. „Awww, du siehst bezaubernd aus."

„Tu ich nicht.", gebe ich zurück und sehe ihn an. „Was verschafft uns die Ehre?"

„Ich habe da eine ganz verrückte Idee."

„Na das wird was...", murmle ich leise und warte ab, was Blondie zu sagen hat.

„Wie wäre es, wenn wir in eine Karaokebar gehen?"

Hat er einen Dachschaden?

„Karaokebar? Wir beide?", frage ich völlig perplex.

„Nicht nur wir beide. Mit Grace." Niall schluckt kurz und geht einen Schritt nach hinten. „Und noch so ein paar anderen Leuten."

„Du meinst die Jungs.", entgegne ich ihm mit verschränkten Armen. Niall winkt kurz an.

„Nein." Ungläubig lege ich den Kopf schief und sehe ihn wissend an. „Na schön, ja. Aber keine Sorge, Louis wird nicht dabei sein."

Das überrascht mich jetzt. „Warum?"

„Er sagt, er hat keine Lust." Niall zuckt mit den Schultern. „Er hat Karaoke noch nie so richtig gemocht. Schon gar nicht in der Öffentlichkeit. Also was sagst du? Bist du dabei?" Erwartungsvoll sieht er mich an.

All Over Again (Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt