Geburtstagsparty

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„Wer macht eine Geburtstagsparty, die tagsüber stattfindet?", beschwert sich Jamie, während er eine Lichterkette entwirrt. Ich habe im Internet eine kleine Location in London gefunden. Es ist bloß der Keller einer Bar, den man für wenig Geld mieten kann, um kleine Partys zu feiern, aber wenn wir ihn aufhübschen, dann wird es Grace ganz sicher gefallen. „Das war Teil des Deals mit Liam.", erkläre ich genervt und nehme ihm die Lichterkette aus der Hand, weil er offensichtlich unfähig ist, sie auseinander zu kriegen. „Du weißt, ich halte mich an Deals."
„Du meinst, so wie den Deal mit Simon Cowell, wo du One Direction zusammenbringen wolltest? Ach ja, du hast es ja nicht durchgezogen.", entgegnet Jamie mir frech.
„Hey! Das ist ja wohl was ganz anderes als das hier!", protestiere ich sofort. Für sein loses Mundwerk wird er irgendwann noch bezahlen. Ich blicke zu Louis, der mit einer Tüte Ballons auf mich zukommt.
„Noch ein Ballon und ich werde ohnmächtig."
„Super. Eine Party am helllichten Tag und ein ohnmächtiges One Direction Mitglied. Grace wird begeistert sein.", meint Jamie wieder, was ihm einen bedrohlichen Blick von Louis einräumt.
„Auf wessen Seite stehst du eigentlich?", frage ich entsetzt. „Vor ein paar Monaten hättest du dich fast von Grace mit einem Besen verprügeln lassen und jetzt sorgst du dich um ihre Party?"

„Hey, sie ist meine Mitbewohnerin. Wenn das hier schief geht, dann wird sie mir noch wochenlang die Ohren vollheulen."

„Dann bist du ein Egoist und denkst nur an dich selbst.", entgegnet Louis ihm.

„Ich bevorzuge es, das ganze als Selbstschutz zu bezeichnen."

„Wie würdest du es bezeichnen, wenn ich dich mit der Lichterkette da erwürge?" Louis deutet auf die Lichterkette in meiner Hand und lächelt Jamie unschuldig an. Jamie sieht zwischen der Lichterkette und Louis hin und her.

„Ich würde es Mord nennen. Aber ich wecke lieber keine schlafenden Hunde und schau mal, ob Harry meine Hilfe braucht." Ängstlich weicht Jamie zurück und verschwindet dann. Seufzend drehe ich mich zu Louis um und blicke ihn an. „Danke, dass ihr mir helft. Obwohl ihr nicht eingeladen seid."

„Kein Problem. Wir helfen gern.", winkt Louis ab und ich zucke zusammen, als ein Ballon platzt und Niall ruft, dass alles okay sei. Dann höre ich sein lautes Lachen und schüttle den Kopf. „Während ihr euch hier amüsiert auf eurer Marvel Party, werden wir Jungs gemeinsam was unternehmen."

„Was habt ihr vor?", frage ich neugierig.

„Mal schauen. Vielleicht suchen wir Niall eine Freundin."

„Ihr wollt Niall eine Freundin suchen?" Skeptisch schaue ich zu dem Kobold, der sich in einer Girlande vergangen hat und fast über die Musikbox stolpert. Wie kann der Mann eigentlich alleine atmen? „Sobald er den Mund aufmacht, vergrault er doch jede Frau in 50km Reichweite."

„Hey, sei nicht so fies. Niall ist dein Freund und über Freunde spricht man nicht abfällig." Louis zeigt tadelnd mit dem Finger auf mich, was mich allerdings nur die Augen verdrehen lässt. „Er hat auch ein Herz. Ihn zu verkuppeln wird ein Kinderspiel, glaub mir. Sieh ihn dir an. Er sieht doch gut aus, ist sportlich aktiv und sein Lachen ist ansteckend." Als wir erneut zu Niall schauen, liegt er auf dem Boden und Harry und Jamie eilen ihm zur Hilfe, weil er alleine nicht mehr zurechtkommt. Wissend schaue ich zu Louis, der den Mund öffnet und seinen Blick langsam von Niall abwendet. „Okay, er ist noch nicht ganz verloren, verstanden?"
Oh, Louis. Dein Wort in Gottes Ohr.

~

Während die Jungs also versuchen Niall mit einer Frau zu verkuppeln, feiern wir gemeinsam mit Grace ihren 24. Geburtstag. Die meisten ihrer Freunde sind gekommen, Jamie sorgt für gute Musik und die Marvel Pappaufsteller, die Liam für mich besorgt hat, sorgen dafür, dass sogar Graces liebsten Superhelden in Raum sind. „Ich kann nicht fassen, dass ich jetzt ein Bild mit Spiderman habe.", meint Grace und zeigt mir stolz das Foto von ihr und dem Pappaufsteller. „Ich stell mir einfach vor, dass das Andrew Garfield ist."
„Ich hoffe, du stellst dir ihn nicht vor, wenn du Liam küsst.", gebe ich von mir und trinke aus meinem Plastikbecher. „Oder wenn du andere Dinge mit ihm tust."
„Liam und ich waren noch nicht unanständig!", stellt sie sofort klar, was mich in den Becher spucken lässt.
„Was habt ihr denn alle mit dem Koitus? Daran denk ich doch überhaupt nicht!", meine ich und werfe den Becher direkt in einen Müllsack, weil ich das sicher nicht noch weiter trinken werde. „Jedenfalls, ich hoffe, dass dir diese Party gefällt."

All Over Again (Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt