34: Tränen

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Sicht des Erzähler's

„Hast du ihn-", du hältst in deiner Bewegung inne, als du Takemichi sahst der dir zeigte, dass du leise sein sollst. Du gehst zu ihn und guckst leicht um die Ecke. Deine Augen weiten sich, als du Mikey sahst, der weinte. Irgendwie zerbrach es dein Herz ihn so zu sehen. Ein trauriges Lächeln bildet sich auf deinen Lippen. So lange hatte er es verdrängt seine Gefühle freien Lauf zu lassen.

Du wolltest zu ihn und ihn trösten. Aber du machtest es nicht. Denn er wollte bestimmt alleine sein. Du wusstest nämlich, würdest du jetzt hingehen, würde er aufhören und wieder so tun, als ob alles okay wäre. „Takemichi ich bin bei meiner Tante.", gibst du ihn Bescheid. Verstehend nickt er. Du guckst noch kurz zu Mikey ehe du dann wieder rein, zur deiner Tante.

Eigentlich würdest du dich gerne umziehen, denn dein Kimono ist gerissen und noch etwas nass vom Regen. Aber du hast gerade nichts dabei und außerdem möchtest du deine Tante besuchen. Bei ihr angekommen setzt du dich an der Bettkante. Sie ist dünner geworden. Wahrscheinlich dadurch, dass sie keine feste Nahrung zu sich nehmen kann. „Wach bitte auf, Du fehlst mir.", flüsterst du.

„Heute, Nein, gestern ist viel passiert.", der Tag war ja längst vorbei. Es war längst nach Mitternacht. Ein Lächeln schleicht sich auf deinen Lippen, als du dich an die Zeit mit Mikey bei dem Fest erinnerst. „Ich hatte mein ersten Kuss, mit Manjiro", fingst du an zu erzählen. Sachte nimmst du die Hand deiner Tante. „Danach ist eine Menge passiert. Zusammenfassung: es gab ein Kampf, Ken wurde erstochen und liegt hier auch auf der Station. Er hat es geschafft."

„Was soll ich nur machen?", Tränen bilden sich in deinen Augen. „Was ist, wenn er wieder kommt? Was soll ich tun? Ich habe Angst jemanden zu verlieren, der mich wichtig ist.", die Tränen die sich eben noch in deinen Augen sammelten, kullern jetzt über deine Wangen. Du lässt es einfach über dich ergehen. Dennoch versuchst du leise zu schluchzen, um keine Aufmerksamkeit auf dich zu erzielen.

Nachdem du dir sicher warst, dass deine Augen nicht mehr so rot und geschwollen waren, gingst du wieder raus. Wo dir dann Mikey entgegen kam. „Hier bist du.", erleichtert schaut er zu dir, in deine Augen. „Hast du geweint?", meine Augen weiten sich. Woher-„Deine Augen sehen noch leicht geschwollen aus.", antwortet er dir, auf deine nicht ausgesprochene Frage. Du gehst etwas dichter auf Mikey zu und legst dein Kopf auf seiner Brust ab. Du murmelst irgendwas unverständliches, was nicht mal du verstehst.

Zwei Hände legen sich sanft um dich. „Warst du bei deiner Tante?", fragt dich Mikey. Du legst dein Kopf zur Seite und lauscht seinem Herzschlag. Es schlägt schnell und unregelmäßig, genauso wie deins. „Ja.", du legst auch deine Arme um ihn. „Emma wird von Mitsuya nachhause gebracht. Ich wollte dich dann auch einsammeln und auch Nachhause.", du kannst nur nicken. Langsam kriegst du mit wie erschöpft du eigentlich bist.

Du machst es dir hinter Mikey bequem. Gerade war es dir egal, wie nah ihr euch wart. Das einzige worauf du dich konzentrierst, war, wie du nicht einschläfst. „Schlaf mir ja nicht ein.", meinte Mikey lachend und startet den Motor. Du schüttelst den Kopf und fängst selbst kurz an zu kichern.

„Sag mal..", fing Mikey an zu sprechen. Ihr wart vor einer roten Ampel zum stehen gekommen. Du hebst dein Kopf und wartest darauf, dass er weiter spricht. „Warum warst du dort? Ich habe dir doch gesagt du sollst dich in Sicherheit bringen.", er dreht sein Kopf leicht zu dir.

Die Ampel wurde grün und er fuhr los. Egal was du jetzt sagen würdest, er würde es nicht hören und zum schreien, fehlte dir die Kraft. Also wartest du bis ihr wieder zum stehen kommen würdet.

22.4.2022

𝐓𝐫𝐮𝐞 𝐋𝐨𝐯𝐞 ↱ᴹᵃⁿʲⁱʳᵒ ˢᵃⁿᵒWo Geschichten leben. Entdecke jetzt