Kapitel 17 ~ *Bad Days*

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               *Als ich mit Juli vom Arzt kam, zog ich mich mit ihr zusammen in meine alte Wohnung zurück

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               *Als ich mit Juli vom Arzt kam, zog ich mich mit ihr zusammen in meine alte Wohnung zurück. Ihre Augen wurden ganz groß, als Sie das Studio mit der kleinen Wohnung darüber sah. Draußen waren es 32 Grad und der Himmel war Wolkenfrei. Die Sonnenstrahlen fielen durch die Fenster der Glasfront und spiegelten sich. 
»Hier tanzt du?«
»Hier tanze ich. Komm ich zeig dir die Wohnung. Wir müssen dazu noch die Treppe hoch.« Man sah ihr die schlimme Erkältung an. Ich machte mir Vorwürfe. Doch nun hatte ich wenigstens eine Erlaubnis, mich um sie zu kümmern. Obwohl es durch die Zustände, da draußen auf den Straßen, wohl mittlerweile egal wäre. Kaum jemand interessierte sich für die Kinder, die nun Heimat- und Obdachlos waren. Jeder versuchte irgendwie weiter zu machen.

Während ich ihr dann etwas zu essen machte, dachte ich an Dimitri. Ich liebte ihn aber ich wusste auch, dass ich die Verantwortung nicht abgeben konnte. Sie vertraute mir und ich wollte dieses Vertrauen nicht erschüttern. Sicher, ich hatte keine Erfahrung und keine Ahnung aber ich wusste, dass ich mir Mühe geben würde, ihr ein gutes Leben zu bieten. Wenn ich die Verantwortung abgab, konnte alles mögliche passieren. Letzen Endes, konnte man niemandem 100% vertrauen und das wollte ich nicht unbedingt bei einem Kind riskieren. Sie war erst 5 Jahre alt. Sie war schon sehr pfiffig aber hatte viele schlimme Erfahrungen gemacht. Ich ging im Kopf schon jedes mögliche Gespräch mit Dimitri durch aber ich würde wohl oder übel, die Beziehung beenden müssen. Ich fühlte mich für sie verantwortlich.
Als Noel kam lächelte sie breit und riss mich eine Weile aus den Gedanken. 
»Hey Geburtstagskind, hast du gedacht du kommst so ungeschoren davon? Joel hat es uns erzählt. Das heißt, wir gehen heute Abend zusammen aus. So oder so.« Ich seufzte. 
»Muss das sein, es gibt nichts zu feiern.«
»Machst du Scherze, Süße, jeder sollte seinen Geburtstag ehren. Das Leben ist ernst genug, man brauch doch einen Tag im Jahr, in dem man es feiert und sich selbst natürlich auch. Na los, Iris hat schon was geplant. Wenn ich ihr jetzt sage du kommst nicht, wird sie her kommen.« Nur widerwillig gab ich nach. Es war nicht so, dass ich mich nicht freute mit den Mädels und Joel was zu machen. Im Gegenteil aber ich hatte nicht das Gefühl dazu irgendwas zu feiern. Als sie mich so Hoffnungsvoll ansah, nickte ich und sagte zu. 

Ich schickte Juli unter die Dusche. In der Zeit konnte auch ich mich frisch machen und mich umziehen. Ich schlüpfte in eine weiße, kurze Latzhose und zog darunter ein königsblaues Tanktop und weiße Sneakers an. Meine Haare Band ich nur zu einem Zopf hoch und half dann Juli sich abzutrocknen. Aus Spaß hatten wir uns beim Einkaufen für dasselbe Outfit entschieden. Als wir gesehen hatten, dass es davon ein Outfit für kleine Kinder gab, hatte sie mich so begeistert angesehen. Auch jetzt glänzten ihre Augen, als ich ihr die Haare zusammenband. Ich schaute sie mit einem Lächeln durch den Spiegel hindurch an. 
»Du siehst so bezaubernd aus. Fühlst du dich gut damit?«, erkundigte ich mich und sie nickte. 
»Ich mag es sehr.«
»Prima, dann iss noch deinen Obstsalat in Ruhe auf. Danach gehen wir aus.«
»Wir feiern dein Geburtstag?« Ich nickte. Irgendwie ahnte ich das Iris, auch den Rest informiert hatte. Deshalb bereitete ich Juli darauf vor. 
»Ja und da werden auch ein paar der Männer sein, von denen ich dir erzählt habe. Sie sind alle sehr lieb. Wenn du keine Lust mehr hast oder Angst bekommst, sagst du mir Bescheid ja?« Diesmal nickte sie. Doch das Lächeln auf ihren Lippen wirkte echt. Etwas schüchtern aber nicht ängstlich. Eher Neugierig. Ich selbst war viel nervöser. Sie mitzunehmen war eindeutig und ich befürchtete nicht ohne Grund, dass dieser Abend, nicht so ausgehen würde - wie ich es mir wünschte. Da war aber nun sie. Sie war ein Kind. Ich hatte sie in mein Herz geschlossen. Für ihren Schutz, war ich auch bereit, egal wie schwer es war, Dimitri aufzugeben. Ich hatte etwas Respekt vor der nächsten Begegnung mit ihm. Wieso musste es so kompliziert sein. Von Himmel hoch jauchzend bis zum Boden betrübt, konnte mich seine Gegenwart auf Achterbahnfahrt schicken. Das schlimme war, dass ich genau verstand, wieso er es nicht wollte und ich wollte nicht, dass er sich gezwungen fühlte. Daher musste ich eine Entscheidung treffen. 

Loyalty - heart reflection (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt