Kapitel 31 ~ * Sun City *

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Die Vorfreude auf Südafrika war groß. Juli hatte kaum geschlafen und war irgendwann kurz vor Sonnenaufgang wieder wach und schnatterte die ganze Zeit. Sie stellte Dante, alle möglichen Fragen. Geduldig antwortete er und beschäftigte sie. Ich hatte seit Wochen Mal wieder lange und gut geschlafen. Besser als üblich zumindest. Das er sich so selbstverständlich mit ihr beschäftigte, war schön. 

Das Meer, die Berge und die Natur machten schon von oben einen unheimlich tollen Eindruck.
»Setz dich besser hin, wir landen bald«, legte er die Hand auf meinen Rücken. Ich hatte uns noch einen Kaffee gekocht. Ich schaute ihn nachdenklich an. Dante wirkte ziemlich müde. Die ganze Nacht durch, war er geflogen.
»Okay. Ich bin so nervös, ich kann nicht stillsitzen tut mir leid.«  Er war sehr ernst und zeigte Verständnis.
»Es steht fest, dass deine Eltern dir etwas verheimlicht haben. Womöglich erfährst du hier etwas. Selbst wenn wir hier nichts finden. Du weißt, dass Dimitri es rausfinden muss. Was es war, was deine Mam mit der Gesellschaft verband. Er wird nicht locker lassen.«  Ich warf ihm einen Blick zu und konnte mir gut vorstellen, dass Dimitri ebenso die Antworten brauchte. 

Wir waren alle geschlaucht, als wir am späten Nachmittag im Hotel in Kapstadt ankamen.
In der Lobby an der Rezeption, standen wir an der Anmeldung. Dante regelte, die Aufteilung der Zimmer und gab mir eine der Schlüsselkarten. 
»Iris, Paola und Lay haben das Zimmer neben dem von dir und Dimitri. Meines ist gegenüber. Solange er nicht da ist, werde ich bei dir bleiben. Drago hat ebenfalls ein Zimmer, neben mir. Joel hat ein eigenes. Wir kommen erst mal an und machen Urlaub. Es steht nichts an, solange der Boss nicht da ist.« Iris schaute sich um und gab Drago ihr Gepäck. 
»Hier Muskelmann, das Gepäck überlasse ich mal dir. Wehe du verlierst was, dann wird Angel dich töten. Ich schau mich schon mal draußen um und hüpf in diesen abartig, schönen Pool«, deutete sie nach draußen und machte sich aus dem Staub. Drago stand völlig perplex da...
»Seh ich aus, wie ihr Dienstbote?«, murrte er. Ich lächelte ihn an. 
»Jetzt sei doch nicht so. Du hast gegen sie beim Pokern verloren. Du musst deine Schulden einlösen.« Iris hatte um kleine Gefälligkeiten gespielt. Daran, dass sie ihn als Pagen ausnutzen würde, hatte er wohl nicht gedacht. Ich drückte ihm einen Kuss auf die Wange. »Niemand wird denken du bist ihr Dienstbote. Höchstens ihr Freund oder so.« Er rollte mit den Augen.
»Hör schon auf mich zu bestechen. Ich mach es ja...« Grummelig wie er war, folgte er Paola und ihnen folgte Joel.

Ich war mit Dante und Juli allein. Als ich unser Gepäck nahm, hielt er mich zurück.
»Warte, ich mach das schon. Kommt Ladys, ich bring euch aufs Zimmer. Ich habe kein Problem damit, dass mich jemand für deinen Pagen hält.« Das lag wohl eher daran, dass Ihn ein paar der Hotelgäste bereits erkannt hatten und das niemals passieren würde.
»Dann bitte«, trat ich zurück und lächelte. Der Gedanke mit Dimitri das Zimmer zu teilen , war beruhigend und Furcht einflößend zu gleich. Obwohl ich oft bei ihm  zuhause war. »Du kannst ein eigenes Zimmer haben«, meinte Dante, als ich in der Tür des Zimmers stehen blieb. Mir stockte der Atem. Konnte er Gedanken lesen? »Dein Blick sagt alles Kleines.« Verunsichert stand ich da und wusste nicht, was ich tun sollte. »Du wirst es ganz sicher nicht bereuen«, flüsterte er mir dann plötzlich zu und brachte mich in Verlegenheit.
»Ja, das hilft mir ungemein«, erwiderte ich ironisch und merkte kaum eine Sekunde später, wie mein Puls in die Höhe stieg.
»Gut, dann überleg es dir in Ruhe. Ich bring kurz meine Sachen rüber«, sprach er entschieden und ließ die Türen offen. 

In dem Hotel gab es drei Stockwerke mit wunderschönen Fluren und Zimmern die verzaubern konnten. Eine Mischung aus afrikanischem- und europäischem Stil mit einem Hauch von mystischer Fantasie.
»Das Zimmer ist so schön und wo schlafe ich?«, blieb Juli überwältigt stehen und legte ihre Tasche ab. Ihr Blick wanderte Richtung Fenster und himmelte das Meer an. Unser Zimmer lag im 3. Stock am Ende des Flurs. Die Diele war schmal, durch das kleine Ankleidezimmer, welches zu meiner linken, in ein großes Badezimmer führte. Mein Blick wandte sich nach vorn und wurde von einem großen Himmelbett aufgefangen, das mitten im Raum stand. Die Ausstattung in unserem Zimmer hatte einen angenehmen, heimischen Flair. Das dunkle Mahagoniholz mit den dunkelbraunen und schwarzen Stoffen, gab dem Raum mit der romantischen Beleuchtung eine mystische Atmosphäre. Ich ging ein paar Schritte weiter und musterte die schwarzen Kerzen und die goldenen Dekoelemente. Ein paar Pflanzen, machten diesen Ort zu einer exotische Oase, die man sonst nur von Werbeflyern kannte. Meine Finger streiften über das Holz und die weichen Stoffe. Es gab noch einen kleinen Raum neben dem Balkon, dort stand ein Kinderbett. Das Zimmer wirkte, wie eine kleine Unterwasserhöhle und hatte ein großes Aquarium mit ein paar kleinen Fischen drin.
»Hier wirst wohl du schlafen«, lächelte ich sie an und hockte mich zu ihr. Ich merkte das Dante wieder hinter uns auftauchte.
»Gefällt es dir?« Sie lächelte breit.
»Und wie, es ist so cool!« Sie schaute sich die Spielsachen und die Höhle unter ihrem Bett an, als Lay reingestürmt kam und sie in Beschlag nahm. Sie erkundeten gegenseitig ihre Zimmer. Eine Tür führte in das andere Kinderzimmer der angrenzenden Suite von Paola und Iris.

Loyalty - heart reflection (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt