Kapitel 35 ~ * beautyful pleasure *

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»Dimitri ich kann Ihnen nicht viel erzählen. Dazu weiß ich zu wenig. Es ist besser wenn gewisse Dinge unausgesprochen bleiben. Für alle. Sie wissen vermutlich besser als jeder andere sonst, wie gefährlich dieser Krieg ist, der grade da draußen herrscht. Die Nachrichtensperren verhindern, dass die Menschen sehen, was aus China und Europa geworden ist. Die haben die Bevölkerungsmassen stark ausgedünnt mit Krankheiten, die sie freigelassen haben. Die Menschen fliehen. Einige schaffen es auch aber der große Teil wird bei der Flucht gefangen genommen. Weis der Teufel, was mit denen dann passiert.« Vanessa war blass und ich hatte nicht das Gefühl, dass sie eine Gefahr darstellte. Ich rang mit mir und schwieg lange. Weshalb mich wohl besorgte Blicke seitens Dante erreichten.
»Ich weiß, dass Sie mir was verschweigen Vanessa. Egal was es ist, ich muss es wissen. Es muss nicht sofort sein aber zeitnah. Es widerspricht allem für was ich stehe, Angel nicht zu erzählen, dass Sie leben. Wieso glauben Sie, dass ich Ihnen helfen kann. Ich bin der Sohn des Teufels der dafür verantwortlich ist. Wieso vertrauen Sie ausgerechnet mir Ihr Leben an?« In ihren Augen war viel Schmerz zu sehen. Sie schaute zur Tür, immer wieder als könnte Angel jeden Moment dahinter stehen.
»Weil ich weiß wer Sie sind Dimitri, weil ich weiß wer Angel ist. Ich kenne Sie Dante und ich kann wohl auf Angels Gefühl für Menschen Vertrauen. Wenn die Wahrheit ausgesprochen ist, wird sich nicht nur eure Welt ändern. Das hier ist nicht der richtige Zeitpunkt. Tom ist mir zu dicht auf den Fersen. Zumindest meinen Forschungen, wenn ihr mich hier vermutet habt - wird auch er hier Informationen suchen. Tom ist nicht nur ein Mitglied des Forschungsteams. Er ist ein ranghohes Mitglied der Garde mit dem Ziel Fehler auszulöschen. Ein Cleaner. Ich versteh zu wenig von den Hintergründen aber ich bin auf der Suche nach Antworten.« Sie stand auf und sah mich an. »Werden Sie mir helfen? Werden Sie verschweigen können, dass ich noch lebe?« Dante schüttelte den Kopf, als er die Antwort in meinen Augen sah.
»Es wird wohl keine große Wahl geben. Ich kenne die Auswirkungen Ihres Wissens nicht. Aber wir werden in Ruhe drüber reden müssen. So wie Sie aussehen, könnten Sie erstmal Ruhe gebrauchen. Ich erwarte Antworten, wenn es soweit ist.« Schweigsam nickte sie und ich sah Dante an.
»Flieg Sie nach Mexiko...« Er runzelte die Stirn.
»Du willst es Angel ernsthaft verschweigen?«
»Es ist besser so. Vorerst... Bitte Dante, flieg du Sie. Je weniger es wissen umso besser. Mexiko ist aktuell sicher.«
»Wieso denn Mexiko?«, wunderte sich Vanessa. Als wir ihr erzählten, dass Angel dort war, wirkte sie besorgt und unsicher. Wir erzählten ihr, dass sie das Haus ihrer Großeltern renoviert hatte und der Rest des Löwenrudels dort war. Vor allem die letzte Aussage überraschte sie.
»Sie leben?« In ihren Augen stiegen Tränen auf.
»Ja. Angel ließ Sie nach Mexiko auf das Grundstück bringen. Nachbarn aus dem Dorf kümmern sich um sie. Oskar bewohnt das Gästezimmer. Einige der Unterlagen konnten wir Retten und liegen im Keller. Verschlossen. Zusammen mit dem Case und den mysteriösen Kapseln. Ist das auch ein Geheimnis? Oder erzählen Sie uns, was es damit auf sich hat?« Sie zögerte, sie würde mir nicht alles erzählen, dass sah ich sofort.
»Die Kapseln die für euch wichtig sein werden, liegen oben auf. Angel sollte sie hin und wieder nehmen, wenn sie sehr schwach wirkt.«
»Ich nehme an, dass wollen Sie mir auch nicht weiter erklären?«
»Sie würden die Wahrheit nicht glauben.«
»Ist sie krank?« Vanessa lächelte.
»Nein, krank ist sie nicht. Im Gegenteil. Dass sie es solange nicht brauchte ist ein wirkliches Wunder.« Mit dieser Antwort musste ich nun leben. Ich erkannte, dass es grade keinen Sinn machte, sie weiter zu drängen. Ich nickte Dante zu und deute ihm an, dass ich ihr vertraute. Vermutlich würde ich das bereuen. Ich war voreingenommen, weil sie die Mutter der Frau war, die ich liebte.

Dante sorgte also dafür, dass Vanessa unerkannt aus dem Hotel verschwand und flog sie selbst nach Nayarit. Ich stand noch im Zimmer von Dante und das schlechte Gewissen gegenüber Angel suchte mich schon jetzt heim. Mit einem Schluck Wodka von Dantes Zimmerbar, brachte ich es zum Schweigen und kehrte zurück, in das gemeinsame Zimmer.

Loyalty - heart reflection (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt