Kapitel 8 ~ * let*s dance *

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Über uns kreisten warme, gedämpfte Lichter, die immer wieder auf den Pin-up Plakaten anhielten und sie in Szene setzten. Die große Halle mit den grauen Wänden und den hellen, grauweiß melierten, glatten Böden - war kaum als Sporthalle wieder zu erkennen und wirkte ohne Zweifel wie ein Festsaal. Als ich mit Dimitri weiter vorging und zum Bühnenrand lief, gab ich Cube meinen Stick mit den Arrangements der Instrumentale. Ich bemerkte Devilin und Amy die am Rand standen und sich mit David unterhielten. Devilin sah wirklich hübsch aus in ihrem blassblauen Kleid. Als sie bemerkte, wie ich sie musterte wandte sie sich ab. Amy sagte irgendwas zu ihr und sie gingen zurück zu ihren Mädels.

Eigentlich war es Amy, die alle angestachelt hatte, da war ich mir sicher nur beweisen könnte ich es nicht. Jackson hatte seine Motivation durch Tom, sie vielleicht auch. Aber was war das Motiv. Ich verstand es noch nicht. Sie war nie in Jacksons Nähe, wenn was passierte. Außerdem befürchtete ich, wenn Dimitri davon erfuhr, dass nicht nur Amys Leben zerstört würde, sondern auch das von Devilin. »Hast du alles fertig bekommen, auch das, was ich dir in der E-Mail geschickt habe?«, sprach Cube mich an und holte mich aus meinen Gedanken zurück. In Mexico hatte ich viel mit dem Arrangement zu tun, dass sie sich gewünscht hatten. Ich schaute ihn an und nickte. Sein zufriedenes Lächeln, brachte mir Devilins Missfallen ein. Cube reichte dann alles an Mariam weiter und kümmerte sich zusammen mit David und Iris um den Aufbau ihrer Anlagen.
»Du hast trotzdem das Musikarrangement für heute Abend gemacht?«, fragte Dimitri. Ich erzählte ihm von den ganzen Treffen zwischen Iris, Joel und $!N im Hotel. Die beiden arbeiteten gut mit der Band zusammen. Sie verstanden sich auch sehr gut.

Dimitri schaute zur Band, sie waren soweit und spielten das erste Lied an. Da schob er mich zur Tanzfläche und grinste. »Darf ich bitten?« Ich konnte einfach nicht anders, als Lächeln. Die Halle war zwar modernisiert aber der Rohbau war mehr als zwei Jahrhunderte alt und dementsprechend hoch waren die Decken. Der Klang in dieser Halle war majestätisch. Seufzend, legte ich meine Hand in seine. Die Zeit gehörte mir und ich legte für eine Weile, meine Unsicherheit ihm gegenüber ab. Ich schaute unauffällig zu Iris, die mir ein breites Grinsen widmete und sich dann Richtung Bowle und Essen stürzte. Sie tanzte nicht gerne und konnte es auch nicht wirklich gut. Deshalb kümmerte sie sich darum, dass alle Spaß auf dem Ball hatten und unterhielt sich ein wenig mit den Leuten. Dimitri und Dante wirkten heute Abend, wie die Gastgeber. Wenn Iris den Job in der Galerie antrat hatte sie schon die passenden Kontakte. Henry allein, war schon ein großer Kunstliebhaber. 
»Dieses rote Rosenkleid steht dir ausgezeichnet Prinzessin«, merkte Dimitri an und küsste mich. Die Küsse zerplatzten, wie tausend kleine Bläschen und glichen dem Gefühl von Knistergranulat auf der Zunge. Seine Zungenspitze spielte zärtlich mit meiner und raubte mir den Atem.

Kaum ein paar Sekunden später überwältigte mein Körper eine weitere Gänsehaut, als wir anfingen zu tanzen. Der Kuss schmeckte noch nach den Mentholzigaretten, die er manchmal rauchte und dem Whisky an dem er genippt hatte. Nicht unangenehm, eher gewohnt. Der Geschmack vermischte sich mit der Fruchtbowle, die ich getrunken hatte. Es standen noch nicht viele auf der Tanzfläche, scheinbar mussten sich einige erst etwas Mut antrinken. So blieb viel Platz für uns, obwohl wir ihn nicht wirklich brauchten, denn er behielt mich in seiner Nähe. Ihm war egal, wie viele Leute hier waren. Stimmen rückten in weite Ferne. Wir hatten die 50er Musik, leicht mit modernen Rocksounds aus der heutigen Zeit unterlegt und sie etwas schneller oder langsamer gemacht. Wenn man den Walzer etwas schneller gestaltete mit sanftem Schwung, wirkte er direkt viel moderner. Die Stimmen von Cube und Leonardo, machten zusammen mit Jadens Violine und dem Schlagzeug von Mariam jedes Lied zu einem Highlight. Selbst ihre Version von Patti Pages - Moon River, war voller heißer Schmuserockstimmung. An dem Abend lief viel von Patti Page, Elvis Presley und Marilyn Monroe. Zwischendurch brachten sie auch moderne Lieder und die neuesten Songs des Albums. Lieder von Nickelback, Adele oder Leona Lewis. Mit männlicher Stimme, in einer alternativen Rockversion, tränkten sie die Songs mit ihrer Erotik und ihrem frechen Dreck.

Loyalty - heart reflection (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt