Kapitel 22 ~ * bloody thorns *

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            *Tief atmete ich ein und ging etwas langsamer, als ich fast die U-Bahn erreicht hatte. Warum musste ich mich darüber so aufregen...? Ich konnte mein Herz bis zum Kopf pochen fühlen. Ich schnaufte und ging langsamer. Im nächsten Augenblick schon, spürte ich einen heftigen Ruck am Handgelenk und vernahm sein Parfüm. »Lass mich los! Wieso bist du mir gefolgt? Geh zurück und mach, was normale Männer tun würden. Hab dein Spaß und...«, fuhr ich Dimitri an. Mein Blut kochte und mein Herz raste immer mehr.

»Wage es niemals, hörst du? Wage es nie wieder mir auf jene Weise zu drohen! Geh zu Dante! Geh zu wem auch immer... Dann aber ganz! Glaube meinen Worten. In dem Moment, wo du nur an seiner Tür klingelst, in der Absicht mich zu provozieren, bist du für mich gestorben! Es ist auch so schwierig genug, dich zu schützen. Ich kann ihn nicht als Feind gebrauchen. Du bist meine Frau, ich habe mich entschieden und ich würde dich niemals betrügen. Dieses Armband sagt es jedem. Du bist mein Mädchen Angel, so wie ich es gesagt habe. Und ich weiß, was sich gehört und was nicht. Ich wollte dich bloß aufziehen...«, sprach er mit einer eiskalten von Wut durchzogenen Stimme.
»Denkst du ernsthaft ich wäre zu Dante gegangen? Ich bin sauer nicht dumm! Ich wollte dich auch nur ärgern... Außerdem sind wir nicht zusammen. Ich hab kein bedarf von dir, wie eine von vielen behandelt zu werden. Das hab ich nicht verdient Dimitri. Du bekommst nur den Respekt den du verdienst. Wenn du mich so hinstellst,...« Er drängte meinen Körper gegen die Wand hinter mir und mein Rücken schlug gegen das harte Gestein. Dante war ganz offensichtlich ein Tabu.
Strafen wollte ich ihn mit Schweigen, denn er war ein wahrer Künstler darin, meine Worte zu durchschauen aber die Wut machte mit meiner losen Zunge was sie wollte. 

»Ich hätte es niemals getan...«, wiederholte ich etwas demütig und senkte den Blick.
Seine Frau... Irgendwas, machten diese Worte mit mir. Doch ich konnte es nicht beschreiben. Erfolglos versuchte ich ihn von mir zu stoßen. Er war zu stark. In dem ich mich ruhig verhielt, kam er schneller wieder runter. Er packten mich an den Hüften. Er riss mich förmlich an sich und nahm mich zwischen sich und der Mauer gefangen.
»Niemand sonst, wagt es, so mit mir zu reden und schafft es, mich dabei so anzuheizen.«
»Es gibt auch niemanden außer dir, der mich so sauer machen kann«, blitzte ich ihn an. Seine Hand wanderte meinen Körper entlang und seine Finger hielten am Reißverschluss meiner Jacke. Dimitris Augen verdunkelten sich, während er gierig auf meine Lippen schaute. Seine Pupillen weiteten sich. Den Versuch mich zu Küssen blockte ich ab. Ziemlich bestimmt drehte ich meinen Kopf weg, spürte aber wie er den Reißverschluss meiner Jacke öffnete, um mit seinen Händen unter mein Shirt gelangen zu können. Mein Verstand blieb eisern.
Leider mein Körper nicht, als er sich ihm entgegenbäumte.
»Dimitri nicht, ich...« Ich wich zurück, als ich ihn daran erinnerte, dass ich was da auch immer zwischen uns war auf Abstand hielt.
»Steig in den Wagen«, machte er eine Handbewegung in Richtung seines Audis.
»Ich will nach Hause«, wies ich seine Bemerkung kühl ab aber stieg ein.

Erst nach einer Weile bemerkte ich, dass wir auf dem Weg zu ihm waren. Ich seufzte schwer auf. Nur, um einem erneuten Streit zu entgehen, sagte ich nichts. Ich warf ihm ein Blitzen zu, als wir vor dem Wolkenkratzer stehen blieben, wo sein Penthouse war.
Dimitri fuhr den Audi in die Tiefgarage, wo ich ihm schweigend in den Fahrstuhl folgte. Mein Schweigen schien ihm allerdings mit jeder Minute weniger zu gefallen. Wenigstens funktionierte dieser Plan. Oben angekommen, ließ er mir den Vortritt, als der Fahrstuhl hielt.
»Mach es dir bequem. Ich bin bald zurück.« Wo wollte er denn um die Zeit hin? Wozu brachte er mich hier her, wenn er dann wieder ging? Bevor ich fragen konnte, war er verschwunden und ließ mich allein.
Erst überlegte ich zu gehen und ging in den Fahrstuhl, entschied mich dann aber dagegen. Ich war ja eigentlich gern bei ihm...
Mein Weg führte zur Terrassentür, wo ich die schwarzen Vorhänge beiseite schob, um an eine der Glastüren zu kommen.

Die Nacht war wunderschön und ich erinnerte mich, an das letzte Mal wo ich hier mit ihm stand. Ich dachte an meine Mam und an diese Cases die wir im Haus gefunden hatten. Die Unterlagen und dieses Logo der Gesellschaft. War das der Grund für die Trennung meiner Eltern? Mein verschwinden und ihre Trennung waren so nah beieinander. Kurz nach der Trennung nahm Tom in meinem Leben Besitz von ihr. Wieso, was konnte passiert sein, dass mein Vater einfach gegangen war? Wenn ich so an mich und Dimitri und diesen Konflikt mit Juli dachte, beschlichen mich so leise Vorahnungen. Doch dieser Gedanke schmerzte zu sehr, als ihm zu folgen. Daher verdrängte ich es.

Loyalty - heart reflection (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt