Kapitel 53 ~ * to return *

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Ich hob sie hoch und trug sie zum Wasser, wo ein schwarzer Sessel, gleich eines Throns stand. Schwarzer Samt, vergoldetes Gestell. »Erinnerst du dich an das Foto, was Dante im Lokal von unserem Hotel gemacht hatte.« Sie nickte, verstand und stellte sich neben mich. Sie legte eine Hand auf meine Schulter und nahm ihre Pose ein. Abschließend bekam sie den schwarzen Panther und den Geparden in Diamantleinen zur Seite gestellt. Sie lagen zu ihren Füßen und vollendeten das Foto. Es hatte eine recht klare Botschaft. Angel machte von sich aus die Leinen wieder ab. Die Raubkatzen blieben ruhig liegen. Tatsächlich gefiel Dante das Motiv so besser und verstand ihren Wink.

»Das Richtige Outfit an der passenden Frau, zähmt wohl jeden Mann auch ohne Leine«, grinste Dante und hatte Spaß an den Aufnahmen. Für meinen Geschmack schon fast zu viel.
»Dir ist klar, dass ich dich hören kann...«
»Sicher Boss...«, antwortete er provokant und kam zu uns, um Angels Kopf in die richtige Position zu drehen. Carmen folgte ihm dann mit den Spinnen in der Hand und Angel wich zurück.
»Dimitri...«
»Du schaffst das, einfach nicht dran denken. Ich füttere diese Tiere regelmäßig...«

»Sind das die Viehcher aus den Terrarien zuhause? Die fauchen mich jedes mal an.« Ich nickte und sah meine Stylistin an.
»Carmen, fang bei mir an!« Angel richtete sich auf. Die Anspannung war in der Hand, die auf meiner Schulter lag zu spüren. Sie hatte Angst und das gab mir einen ziemlichen Adrenalinkick.
»Setz ihr die größeren Spinnen auf die Schulter und das Dekolletee. Die Kleineren auf seine Schulter. Dann passt es ganz gut zu dem Übergang des Tattoos«, gab Dante seine Anweisungen und genoss es mich zu Ärgern, in dem er länger an ihr verweilte als es gesund für ihn war. Die Tiere krabbelten an Angel entlang, die noch die Augen zusammengepresst hatte.
»Wieso fasst du sie nicht an?«, sah Angel ihn an und hob eine Augenbraue.
»Für kein Geld der Welt, würde ich diese Viecher anfassen... Sie gehören außerdem ihm. Das heißt sie sind unberechenbar.« Sie lachte fassungslos. »Was ist? Ich bin der Fotograf, ich muss nur ein gutes Motiv bringen, du musst Model dafür stehen. Mir sind sie nah genug. Reiß dich besser zusammen. Lass den Mann ja nicht los, eine hektische Bewegung und sie beißen ihn. Außerdem, je gelassener du bist, umso ruhiger sind die Katzen zu deinen Füßen«, warnte Dante sie. Angel atmete ein und schloss die Augen, während ich zu ihr aufschaute. Die schwarzen, sechsbeinigen Tiere auf ihr, waren irgendwie heiß. Der Anblick machte mich an. Ich sah wie ihr Atem flacher wurde und sie leise flüsterte. Sie zählte und schaute misstrauisch zu ihrer Schulter und auf ihr Dekolletee. Sie seufzte dann auf, wartete das auch die Raubkatzen sich beruhigten und blinzelte gegen die Sonne.
Auf den Punkt schaute sie dann zu Dante. Zwei Blicke in die Kamera später, war es schon überstanden und sie schüttelte sich vor Ekel und rannte ins Wasser, als sie die Tiere wieder los war. Ich tauschte mit dem Rest am Set, ein amüsiertes Lächeln aus.

»Gut. Ihr seid durch. Fehlt nur noch das Main Covershooting. Meinst du sie kriegt das hin?«, fragte Dante.
»Sicher, sie macht das schon. Wie immer. Lass mir einen Augenblick Zeit.«
»Viel Erfolg Russe.«

Ziemlich direkt ging ich zu ihr rüber und zog sie ein Stück zur Seite. Wir standen zwischen ein paar Palmen, nahe des Sets und der Bucht, in der auch das letzte Set bereits aufgebaut war.
»Zieh dich aus Liebling!« Ich warf ihr einen dünnen Bademantel zu.
»Bitte was?«
»Wir gehen rüber in die Bucht, da wartet ein zweites Team.« Schlagartig wurde sie blass. »Du hast doch damals selbst gesagt, du würdest es tun, wenn ich mit auf den Bildern wäre.«
»Ich...« Es hatte ihr wohl die Sprache verschlagen. Ich zog sie unter neugierigen Blicken an mich und löste die Haken an ihrer Korsage. Meine Lippen liebkosten sehnsüchtig, die Haut entlang ihrer Wirbelsäule und dann schickte ich sie mit einem Flüstern zu Carmen ins Wohnmobil. Völlig entkleidet kehrte ich zu ihr und ihrem Anblick zurück. Rot bemalte Lippen, die Wimpern leicht betont und die exotischen, langen Haare offen. Ich hielt eine Schatulle in meinen Händen und öffnete sie. »Sind das etwa...?«
»Echte Diamanten? Ja. Die Kette ist ein Vermögen wert, dafür bekommst du locker eine Villa in Malibu. Komm her! Ich leg dir das Halsband um.« Selbst etwas nervös und das war ich sonst nie, schob ich ihre Haare beiseite, streichelte über ihre weichen, zierlichen Schultern und legte ihr die Diamanten um den Hals, brachte sie schon mal in Stimmung. »Diese Ohrstecker gehören dazu. Alles wurde abgestimmt auch die beiden Katzen«, wies ich zu den Statisten die zwischen uns im Wohnmobil lagen.
»Das extra Shooting ist dein Konzept, was du mir nicht zeigen wolltest?«, fragte sie.
»Natürlich.« Sie war bildhübsch und wirkte edel, wie eine mexikanische Amazone. Meine Aufforderung galt nun dem Team um uns herum. »Geht raus!« Iris und Paola blieben bei uns, sie vertraute ihnen. Einen Augenblick wollte ich mit ihr in einer privateren Atmosphäre bleiben und machte ihr das Haar so zurecht, wie ich es am liebsten mochte. Offen, lang, ein wenig wild mit frechen Locken in den Haarlängen. Ich ließ sie so natürlich, wie es möglich war. Der rote Lippenstift und die betonten Augen reichten aus. Den Rest übernahmen die Diamanten. »Das ist das Geschäft und ich musste mit Dante ein Kompromiss schließen aber du hast seine Bilder gesehen. Ein solches Foto von dir zu haben, dafür hätte ich auch meine Seele verkauft. Allerdings bin ich dir entgegen gekommen und konnte ihn dafür begeistern uns beide aufs Bild zu lassen.« Der Gedanke schien ihr besser zu gefallen.
»Du, du bist dann aber nicht auch unbekleidet?« Wieder nur hob ich neckisch eine Augenbraue. »Das hast du dir absichtlich bis zum Schluss aufgehoben. Macht ja mehr Spaß...« Als ich zu dem Glaskasten mit den schwarzen, handtellergroßen Spinnen sah, wurde sie fast apathisch, schluckte und sah auf. »Ich will besser nicht noch mehr wissen...«
» Braves Mädchen«, brummte ich und machte die schwarze Lederleine an ihrem Halsband fest. Mein freches Zwinkern, blieb nicht ohne Widerworte.
»Wirklich, muss das sein?«
»Pssst, keine Widerworte Engelchen, sonst brauch ich den Maulkorb zusätzlich. Ich zeige mich nachher dafür erkenntlich.« Verlegen schnaufte sie.
»Du hast zu viel Spaß...«, stellte sie fest.

Loyalty - heart reflection (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt