Kapitel 43 ~ * War wispers * ~

21 1 1
                                    

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.


Die plötzliche Stille im Zimmer, hielt mich für eine Weile gefangen. Die Luft roch etwas nach frischem Heu und dezent nach Chlor. Das war der Pool unten. Das Zimmer war sehr traditionell und gemütlich eingerichtet. Ich dachte an Dante, wie Hilfesuchend er sich an Dimitri wandte. Seine Reaktion auf Dantes Sorgen war fast väterlichen. Beide waren aber gleich alt. Um mich wieder etwas zu beruhigen, beendete ich die Arbeit die Dimitri angefangen hatte und lehnte mich dann auf dem Stuhl zurück und schaute raus zum Fenster. Das Camp lag Mitten in dem Naturschutzgebiet, welches meine Mutter aufgebaut hatte.

Die Zeit verging langsam.

Bilder aus Tagen in Mexiko flogen durch meine Gedanken. Einen Moment lang wurden sie sehr trübe. Da beobachtete ich vom Balkon aus, wie Paola mit ihrer Tochter auf einer Schaukel saß und in die Sterne schaute.
So ein beruhigender Anblick...
Ich machte die Musik an und lehnte mich auf dem Balkon Sims zurück. Für einige Zeit, während ich die Beiden beobachtete döste ich weg.

Dimitri kehrte nach Stunden alleine zurück. Ich saß vor den Nachrichten aus New York fragte ihn, wie es nun weiter ging. Doch er winkte das Thema ab und erklärte, dass wir unseren Urlaub in Verbindung mit dem Job noch durchziehen würden Ehe wir zurückkehrten. Ich begrüßte die Entscheidung und hielt es generell für sicherer das er nicht überstürzt zurück reiste. Diesmal überließ er seinen Männern das Handeln.
Da wir beide nicht richtig schlafen konnten beschäftigten wir uns noch mit unseren nächsten Jobs. Dimitri kümmerte sich meistens allein um die Aufnahmen und die Umsetzung seiner Konzepte und Liedtexte. Er leitete und managte, so viel wie er konnte selbst. Er ließ sich nicht gerne etwas aus der Hand nehmen, vor allem, wenn es seine Künstler betraf.
Als Geschäftsführer und Teilhaber einer Handvoll Markenfirmen, konnte er sich das nicht erlauben. Er war der König seines Reiches. Seine Label, seine Plattenfirmen, sein Studio, seine Künstler und seine Angestellten. Ständig gab es Kleinigkeiten verschiedener Künstlerprojekte zu klären, er war hauptsächlich Komponist und Liedtexter und sorgte dafür, dass alles nach seinen Regeln und Vorstellungen erledigt und umgesetzt wurde.
Er managte seine Artisten, hatte nie mehr als fünf zur gleichen Zeit. Wenn sie so weit Erfolg hatten, dass er Gewinn versprechende Angebote bekam, verkaufte er einen großen Teil seiner Rechte und übergab die Künstler in Hände, von denen er glaubte, dass er dabei selbst noch Erfolge machen konnte und sie seinen Künstlern gerecht wurden. Ähnlich wie bei Pakka.
Das Erste, was er meistens machte, war am Morgen die Presse zu verfolgen, seine Spitzel abzutelefonieren und die Szene, hinter der Szene abzuklappern. Manchmal führte er einfache Gespräche zum Lunch und bekam Dinge mit, die er in einem direkten Meeting, nie erfahren würde. Er war Geschäftsmann, Taktiker und Spieler. In seinem Tun und Machen, hatte er ein ganzes Netzwerk an Ideen und Möglichkeiten. Seine Firma, seine Geschäfte und alles, was er machte, lief unter dem Firmennamen Real Majestics. Jeder Künstler, jedes Produkt und alles was seine Künstler oder er verkörperten, kam direkt von der Straße. Aus dem alltäglichen Leben. Er nahm nur Künstler, die Live genauso gut klangen, wie fertig gemischte Produkte auf der Platte. In der Öffentlichkeit, im oberen Bereich, war seine Firma ein kleinerer Name. Doch in der Underground Szene, wusste man, dass er kein normaler Underdog war. Würde er mit der Masse schwimmen, wäre er einer von denen, die ganz oben auf den Sesseln, des Musikgeschäfts saßen.
Da er mit seiner Einstellung zur Livemusik in dem Musikgeschäft immer mehr zur Minderheit gehörte, kümmerte er sich selbst um originelle Tourneen, Gastkonzerte, Studioaufnahmen und was alles dazugehörte, obgleich nicht alles so viel Gewinn brachte, wie KI und Autotune. Im Hintergrund tickten die Zahlen gleichmäßig und hatten feste Wurzeln. Ohne diese unerschöpfliche Disziplin könnte er das womöglich nicht so aufrechterhalten. Denn er war noch ganz neu, und weiter unten, mitten im Aufbau seiner Visionen. Als Underdog fühlte er sich wohl.
Ich musste daran denken, während ich ein paar Anrufe erledigte. Noch immer wusste ich so wenig über ihn und sein Leben. Was ich mit der Zeit feststellen musste war, dass es viele Leichen im Keller gab und noch tiefere schwarze Löcher, dunkle Gassen in seiner Seele, die er selten bis gar nicht mit mir oder irgendwem sonst teilte.
»Wir sind so weit durch«, klappte er den Laptop zu und wollte noch zwei, drei Anrufe selbst erledigen.
»Okay, ich geh runter und schau mich um.«

Loyalty - heart reflection (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt