Kapitel 50 ~ *ocean hearts *

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»Wir fahren kurz ins Hotel zurück. Dann kann ein Arzt einen Blick auf dich werfen. Wir treffen uns mit den anderen später am nächsten Ziel. Geht das in Ordnung?« Ein einheitliches Nicken entgegnete mir, als wir das Forschungsschiff verließen und so wurde es dann auch gemacht. Endlich fand ich auch Zeit mit dem Professor zu sprechen, während Angel im Auto wartete.

Als ich ihn auf Vanessa ansprach tat er so, als hätte er den Namen noch nie gehört. Ich packte ihn am Arm und knurrte.
»Ich weiß das sie lebt und sie befindet sich aktuell in meiner Obhut. Sie müssen irgendwas wissen, an ihrem Blick sehe ich, dass sie auch Kenntnisse haben.« Er wurde sehr ernst und sein Blick wanderte zu Angel. »Sie weiß nichts. Noch nichts und ehe ich für Vanessa weiter Lüge, brauche ich Antworten.« Der Professor schüttelte meine Hand ab.
»Ich gehörte lange zu Vanessas Forschungsteam. Wir haben Albinos untersucht und andere Projekte, die mit den Machenschaften der Gesellschaft in Verbindung stehen. Wenn Vanessa dir noch nichts erzählt hat, dann hat sie ihre Gründe. Was ich dir sagen kann ist, je weniger Angel weiß, desto besser. Sie ist nicht wie wir. Das Projekt, wo wir grade waren, wird von der Gesellschaft seit Jahren versteckt. Vanessa hat diese Haie beobachtet und erforscht. Sie sind besonders stark und besonders aggressiv. Jedoch reagieren sie auf bestimmte Reize und Lockstoffe anders. Das Angel ohne Schaden mit einer offenen Wunde davon gekommen ist, beweist nur eine unserer Theorien. Dimitri ich weiß wer Sie sind und ich rate ihnen aufzupassen. Angel, Sie und Ihr Team haben noch nicht den Hauch einer Ahnung, was die Gesellschaft und Morosow wirklich vorhaben. Wenn das stimmt, was wir vermuten, ist keiner mehr lange sicher.« Egal was ich danach fragte oder sagte, er gab mir keine Antwort mehr. Das war schon sehr seltsam. Er ging und ich sah zu Angel. Sie spielte im Auto mit Juli. Sie wich Angel grade nicht von der Seite. Angel war nicht wie wir? Was hatte das zu bedeuten?

Wie vermutet war es nichts Ernstes, nur eine leichte Zerrung und die Schnittwunde.
»Du hast den Arzt verstanden?«, fragte ich sie auf dem Weg zum Fahrstuhl und sie nickte wenig begeistert.
»Leider. Kein Sport...« Wenn man Angel nicht kannte, wirkte sie ruhig und in sich gekehrt auf Fremde. Wenn man den Tag mit ihr verbrachte bemerkte man, dass sie selten saß und immer irgendwas zu tun brauchte. Die Stille die sie umgab, war trügerisch.
»Dann los, die anderen warten schon am Heli, wir werden nach Hermanus fliegen. Scheint grade günstig zu sein, der Regen hat nachgelassen und die Sonne kommt wieder. Die See ist auch ruhiger. Der Schnitt an deinem Bein, wird schnell heilen hat er gesagt.«
»Zum Glück.«

Wir trafen die anderen im Hubschrauber und ließen uns in das Fischerdorf bringen. Die Aussicht aus dem Fenster war ganz nett und die Mädels sahen mit großen Augen hinaus.
»Ist das romantisch. Der Tafelberg und dazu dieser unglaubliche Strand. Wahnsinn«, lächelten sie und ihre Augen mich an. Angels Outfit war wieder Mal ein Hingucker. Ein weißer Badeanzug, der sich wie Seide an ihren Körper schmiegte und weiße, hautenge Röhrenjeans, dazu diese schlichten Sneakers. Ungeschminkt und ungestylt. Mittlerweile hatte ich sie so am liebsten, wollte nicht, dass andere viel von ihr sehen konnten. »Heute schmachtest du mich die ganze Zeit an«, stellte sie leise fest und steckte mir die Zunge raus.
»Unsinn. Werde nicht übermütig...«, entgegnete ich ihr ernst und hasste es, wenn sie es bemerkte.

Als wir aus dem Heli stiegen, hob ich Angel und die Kinder raus. Natascha stieß Alexander leicht in die Seite.
»Du hättest mir auch mal helfen können Ehemann...«
»Entschuldige Eheweib...« Er hielt ihr seinen Arm hin, damit sie sich einhaken konnte. Stillschweigend gingen wir rüber zu der Bucht von der aus man weit raus aufs Meer schauen konnte, da sie höher gelegen war, als der Rest der Landmasse. Ein Fischer fuhr zusammen mit uns raus und hatte die beiden Wale, die hier unterwegs waren, bereits auf einem Sonar entdeckt. Wir ankerten ein ganzes Stück entfernt von der Stelle, wo der Fischer sie geortet hatte, um sie nicht zu verschrecken. Sobald wir in die Taucherausrüstung gestiegen waren, schien Angel nur noch halb ansprechbar. In der Ferne hatte sie bereits die gewaltige Walflosse erblickt. Sie bekam grade noch so registriert, was der Tauchlehrer, Dante und die Männer um sie herum an Anweisungen gaben und war dann auch die Erste, die in das Schlauchboot stieg.

Loyalty - heart reflection (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt