"Schade.", antwortete Stas ihr mit gekünsteltem Bedauern in der Stimme. Man konnte in seinen Augen sehen, wie sehr es liebte Menschen einzuschüchtern. Er roch unangenehm und als wäre er in die Flasche seines billigen, süßlich-holzigem Aftershave gefallen.
"Bist mir nicht jung genug.", er ließ sie los und stand müßig auf.Puh, er wollte sie nicht. Aber wer war das kleinere Übel? Dieser schmierige Stas oder Anton und sein Hochsicherheitstrakt, aus dem sie ohne Hilfe nicht flüchten könnte. Anton räusperte sich verlegen und winkte Rumjana zurück mit einer Handgeste. Es dauerte einige Momente bis Rumi ihre Schockstarre überwunden hatte.
In seinem Gesicht glaubte sie Enttäuschung abzulesen.
"Natürlich! Dieser Bastard!", dachte Rumi. "Das war ein hinterlistiger Plan. Das war kein Zufall." Sie stand nicht 'zufällig' in der Küche, weshalb er sie mit nach unten genommen hatte. Das war ein billiger Vorwand, um sie an diesen Stas zu verticken. Nach dem Motto: Zwei zum Preis von Einer!Wie widerlich und hinterlistig kann ein Mann sein? Was für eine abgrundtief schwarze Seele muss ein Mann haben, um so etwas Manipulatives und Hinterlistiges einfädeln zu können? Er wiegte sie bis zum letzten Moment in einer falschen Sicherheit und sie sah keinen Funken Reue in seinem Gesicht. Nur einen Hauch Enttäuschung darüber, dass sein Plan scheiterte.
Langsam bewegte sie sich auf die andere Seite des Raums, während sie über ihre Schulter auf das kleine Mädchen zurückblickte. Darina rappelte sich langsam wieder auf und hielt sich den schmerzenden Kopf. Das wäre das erste und letzte Mal, dass sie sich die beiden sehen, das wusste Rumi.
Wie konnte sie nur so naiv sein? Wie konnte sie glauben von Anton und seinen Männern ginge keine große Gefahr aus? Er ließ ein kleines Mädchen entführen und hielt sie in seiner Villa gefangen, während sie oben in der Küche das Frühstück und Abendessen kochte für einen fucking Mafia-Boss. Die letzten Tage machte sie sich wie ein Dummchen nur Gedanken darüber, was sie kochen sollte, während Darina hier festgehalten wurde. Und dieser сукин сын ließ sich nichts anmerken, welch dunkle Geheimnisse in seinem Keller lauerten. Rumi wollte sich gar nicht vorstellen, was Stas als Erstes mit Darina anstellen würde. Er würde ihr definitiv nicht zuerst die Küche zeigen und wie man die Spülmaschine bedient.
"Ich denke es ist Zeit für uns zu gehen. Wir haben genug eurer Zeit in Anspruch genommen.", sprach Stas und ein Mann trat aus der Masse hervor. Er war Rumi unbekannt, er musste ein Gehilfe von Stas sein. Sie packten und zerrten das orientierungslose Mädchen zur Tür, während sie laut weinte und schrie. Rumi spürte ihre Schreie und den seelischen Schmerz, den das kleine Mädchen sich aus der Seele kreischte. Ihre Schreie spürte sie bis in ihre Knochen. Gänsehaut zeichnete sich auf ihren Armen ab.
Als sie herausgetreten waren, setzte sich auch Antons Kollone in Bewegung. Zwei davon begleiteten Stas und das Mädchen. Anton und Rumi gelangten wieder in den Flur und bogen links ab in Richtung Kellertür. Sachte berührten Antons Finger ihre Schulter, um sie voranzutreiben.
Warum ist Stas nach rechts abgebogen. Man käme doch nur über die Kellertür zum Ausgang, oder nicht? Am Ende des Kellers sah Rumi nur einen riesigen, rechteckigen Schatten. So als führte der Gang in einen dunklen Abgrund. Bildete sie sich das ein? Was war dort? Egal, was sich dort befand, Stas und sein Gehilfe führten mit Mühe das Mädchen dorthin und ihre Schreie entfernten sich.
Anton, Rumi und Robert gingen nach oben ins Schlafzimmer. Die Männergruppe verteilte sich auf den Rest des Hauses. Rumi setzte sich verstört auf Antons Bettkannte. Die weichen und flauschigen Decken an ihrer Haut zu spüren, waren ein sehr schwacher Trost.
"Du hast gute Arbeit geleistet, ich bin erstaunt.", ergriff Anton das Wort und blickte sie ausdruckslos an. Sie schwieg. Wie fest angewurzelt saß sie auf der Bettkannte. Ihre Gedanken beschwerten ihren Kopf. Ihr Kopf senkte sich. Ihre braunen, langen Haare verdeckten ihr Gesicht wie ein Schleier. Sie starrte auf den Boden und ihr Kopf sponn Gedanken, wie einen endlosen Faden.
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Elf treue Sklavinnen - und eine Rumi
ChickLitRumi ist eine übliche Studentin, die mit ihrer Mutter in der Vorstadt von Warschau lebt. Die häufigen Existenzsorgen treiben sie dazu eines Tages es endlich zu wagen und in einem Stripclub einen Job zu suchen, um ihre eigene und die Zukunft ihrer Mu...