"Schaust du dir das Bitte an und verarztest ihre Wunde?", fragte ich Robert, der vor der Tür stand.
"Er hat nicht tief geschnitten, aber ich will nicht, dass es sich entzündet.", ich klopfte ihm brüderlich auf die Schulter. Er hatte sich ein anderes Hemd angezogen. Trotz allem waren die Blutschmieren des Tieres deutlich auf seinem Nacken zu sehen. Ich hatte etwas Mitleid mit ihm. Seinen freien Tag, musste er nun doch für mich aufopfern. Er wollte den Tag genießen und auf die Jagd gehen. Wie ich sehen konnte mit Erfolg.
Dieses ungestüme Luder traut sich tatsächlich mich auch noch böse anzuschauen. Ja, ich weiß, dass die beiden irgendeine dumme Auseinandersetzung haben, die sie nicht beigelegt bekommen. Aber das interessiert mich nicht.
"Robert hier hat eine teilmedizinische Ausbildung, die ich nicht habe.", ich bückte mich bedrohlich zu ihr herunter, um ihr diesen undankbaren Blick aus dem Gesicht zu wischen.
"Also schluck deinen Stolz herunter oder ersticke daran!", mahnte ich und drohte ihr mit meinem Zeigefinger.Robert lief derweil im Zimmer umher und suchte nach den nötigen Verbandsmaterialien. Ich beobachtete wie Robert das Verbandsmaterial zurechtschnitt. Ich wischte ihr das getrocknete Blut vom Rücken und ihren Beinen. Die Wunde war recht groß.
Robert begann ihre Wunde zu desinfizieren. Ich konnte auf seinen Lippen ein leichtes Lächeln sehen, als sie zusammenzuckte und aufstöhnte vor Schmerz. Es musste höllisch brennen. Es sei ihm gegönnt! Immer wieder fuhr er mit der Watte über ihre Wunden und Rumi krampfte zusammen, während ihr ein Zischen und Stöhnen über die Lippen kam.
Er legte leichte Wattekompressen auf die Wunde und klebte Mullbinden darauf. Das schaffte er relativ zügig. Rumjana blickte mich immer wieder wütend an, doch wenn ihr Blick auf den Boden ging, wurde sie betroffen. Robert legte die Sachen wieder beiseite. Dann stellte er sich an die Tür und wartete auf weitere Anweisungen.
"Willst du dich nicht bedanken?", forderte ich sie unnachgiebig auf. Ich setzte mich ihr gegenüber, sodass nur der Couchtisch uns trennte.
"Anstelle so stolz und überprivilegiert zu tun, könntest du dich bei ihm bedanken, dass er dir geholfen hat. Immerhin warst du wieder zu stolz, mich um Hilfe zu bitten. Stimmt's?", fragte ich sie überheblich. Ich stellte meine Hände auf meinen Knien auf und beugte mich bedrohlich zu ihr.Betreten hob sie den Blick an und seufzte: "Danke für deine Hilfe, Robert. Anton hat Recht, wenn du nicht zufällig auf dem Weg gewesen wärst, wäre er davongekommen.", gestand sie und blickte ihn kurz an. Wenigstens hatte sie sich etwas Mühe gegeben aufrichtig zu klingen.
"Kümmer' dich um dein Reh!", wendete ich mich zu ihm und versuche ein Lächeln zu erzwingen. Es tut mir leid, dass er ausgerechnet an seinem freien Tag mit ihren Marotten konfrontiert wurde. Das Reh, was im Keller hing und gerade ausblutete, müsste bei diesen Temperaturen schnell bearbeitet werden, wenn er es bald zu Fleisch verarbeiten wollte, weshalb ich ihn wegschickte.
Ich blicke auf dieses Etwas. Warum war sie so dumm? Warum konnte sie nicht gehorsam sein? Ich musste etwas falsch machen. Hatte sie eine Ahnung was sie dort losgetreten hat? Wenn ich schon vorher erbost war, stand ich nun kurz davor ihr die Mullbinden vom Rücken zu reißen und eigenhändig einen anderen Buchstaben in ihre Haut zu ritzen.
Ich glaubte, sie verstand gar nicht, wie wichtig meine Anweisungen sind. Ich kann nicht immer wie ein Adler über ihrem Kopf herumfliegen und sie bewachen. Auch Robert nicht. Sie kennt das Haus mittlerweile zu gut und sie wieder einsperren - sodass sie mir keinen Nutzen bringt - will ich nicht.
"Ich bin so wütend, weil du zu stolz bist, um mich nach Hilfe zu fragen. Dabei bin ich der einzige in diesem Haus, der dir helfen kann und helfen will! Versteh' das endlich!", brüllte ich auf sie nieder. Meine Stimme überschlug sich.
"Ich schwöre dir Rumi, eines Tages wirst du daran verrecken, weil du zu stolz bist, um eine simple Frage zu stellen oder weil du mir etwas verheimlichst!", ich haute mit meiner geschlossenen Faust auf den Couchtisch und stellte mir dabei vor es wäre ihr Gesicht. Laut ihrer Beule hinter ihrer Schläfe, war mir dieser Dreckskerl jedoch zuvorgekommen. Hätte ich mich doch auf mein Gefühl verlassen. Trotz aller Bemühungen, fiel mir der Name dieses Mannes nicht ein, der jetzt tot in seinem Auto in meiner Auffahrt lag.
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Elf treue Sklavinnen - und eine Rumi
Chick-LitRumi ist eine übliche Studentin, die mit ihrer Mutter in der Vorstadt von Warschau lebt. Die häufigen Existenzsorgen treiben sie dazu eines Tages es endlich zu wagen und in einem Stripclub einen Job zu suchen, um ihre eigene und die Zukunft ihrer Mu...