"Anton, du bist ein guter Mann. Ich danke dir für deine Gastfreundschaft und deine immerzu perfekte Auswahl an Whiskeys", Arman ergriff das Wort und ließ sich erhaben in die Rückenlehne der Couch fallen, die in der Ecke von Anton's Büro stand. Sein Gesicht schaute desinteressiert.
Er breitete seine Beine aus und öffnete seinen beigefarbenen, pelzbesetzten Mantel. Der Pelz gehörte hier zum guten Ton. Auch das musste eine russische Besonderheit sein. Aber bei diesen schrecklich kalten und langen Winter machte es sogar Sinn.
"Ich möchte gar nicht lang deine Zeit in Anspruch nehmen und dir sofort etwas mitteilen.", fuhr er fort. Rumi starrte ihn erwartungsvoll an. Sie atmete ungleichmäßig, da die engen schwarzen Dessous ihr in die Rippen schnitten. Sie kniete auf dem Boden neben Anton.
Das dauerte ihr zu lang. Wann dürfe sie endlich runter gehen uns ins Auto steigen, damit sie aus seiner weniger gesicherten Villa einen zweiten Fluchtversuch starten könne? Erwartungsvoll blickte sie ihn an. Er erwiderte ihre Blicke nicht. Er starrte Anton an. Anton saß ihm gegenüber.
"Ich habe mich dagegen entschieden Rumjana zu kaufen. Mir ist auf dem Weg hierhin zu Ohren gekommen, was sich gestern bei Lena's Übergabe abgespielt hat.", er nahm einen großzügigen Schluck aus seinem Glas. Das Glas klimperte hörbar auf der gläsernen Tischplatte des Couchtisches, als er es abstellte.
"Ich bin auch ein wenig enttäuscht von dir, dass du mich nicht im Vorfeld darüber informiert hast. Ich verstehe...", er hob die Hände vor sich, als wolle er Schuld von sich weisen.
"...sie ist immer noch in deinem Besitz, aber ich hätte mir erhofft, dass du mich über die Gefahr, die diese Kleine birgt, in Kenntnis setzt!", seine Stimme wippte melodisch und fordernd. Nein, eher passiv-aggressiv. Er war angepisst. Armans schwarze Augen waren gefüllt mit Missachtung. Er hatte kein Interesse an einem Austausch auf Augenhöhe. Anton stieß einen tiefen Seufzer aus."Ich kann kein Mädchen mitnehmen, welches aus einem Trakt wie diesen entkommen konnte.", er hob die Arme und schaute demonstrativ umher.
"Jeder weiß, dass dein Anwesen sehr sicher ist. So viele Männer, um die Kleine im Schach zu halten, habe ich nicht.", gab er zu.Aber, warte? Das bedeutet, dass sie hier bleiben muss? Das beduetet keine erneute Chance auf eine Flucht. Rumi starrte gekränkt auf den Boden. So schnell kann es also gehen. Auf der anderen Seite, jetzt bliebe es ihr erspart ein lebendiger Drogenkoffer zu werden, wenn sie auch aus seinen Fängen nicht fliehen könnte. Aber dieses ewige hin und her. Wann nimmt es ein Ende?
Antons Gesichtszüge versteinerten sich. Es war so als verdreifache sich sein brodelnder, unterschwelliger Zorn gegen Rumi. Er sah ein, dass er einen Fehler begangen hatte. Schon wieder. Das konnte er nicht leiden. Für ihn war das ein erneut verlorener Kampf. Anton schien kein guter Verlierer zu sein und dieser Mann hat sich wahrscheinlich daran gewöhnt, niemals zu verlieren. Antons Finger wippten nervös auf und ab an seiner Armlehne.
"Ich kann deine Entscheidung gut verstehen, Arman.", antwortete Anton ohne jeglichen Ausdruck in der Stimme. Er schloss kurz die Augen, als gebe er sich geschlagen. Von seinem nächsten Schluck Whiskey erhoffte er sich Kraft dieses unangenehme Gespräch zu überstehen.
"Es tut mir leid, dass ich dich nicht in Kenntnis darüber gesetzt habe. Es war falsch von mir!", gab Anton kleinlaut zu. Diese Worte aus seinem Mund zu hören, bereiteten Rumi eine kleine Freude. Doch so langsam bekam sie ein ungutes Gefühl.
"Ich will sie einfach loswerden und habe nicht daran gedacht, moralisch vorzugehen und auf mein Umfeld zu achten.", setzte er reuevoll hinzu und legte das Kinn in seine Hand.
"Die Organisation hat alle Rechte dazu mich zu kritisieren. Ich bin die letzten Monate wohl nicht hart genug vorgegangen.", gestand er. Seine Augen wandten sich Rumi zu.
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Elf treue Sklavinnen - und eine Rumi
ChickLitRumi ist eine übliche Studentin, die mit ihrer Mutter in der Vorstadt von Warschau lebt. Die häufigen Existenzsorgen treiben sie dazu eines Tages es endlich zu wagen und in einem Stripclub einen Job zu suchen, um ihre eigene und die Zukunft ihrer Mu...