𝟛𝟛. 𝔹𝕚𝕤 𝕫𝕦𝕣 ℍ𝕠𝕔𝕙𝕫𝕖𝕚𝕥 𝕚𝕤𝕥 𝕖𝕤 𝕧𝕖𝕣𝕙𝕖𝕚𝕝𝕥

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An einem milden Oktobermorgen machte sich eine Kolonne aus fünf schwarzen SUV's los. Sechs Mädels, vier von Anton's Leuten und zwei Sicherheitsleute machten sich früh morgens auf den Weg.

Rumi hatte wieder gesiegt, denn Robert blieb zuhause und Stepan durfte ihr Fahrer sein. In ihrem Wagen saßen nur Anton, Rumi und Stepan. Die Anderen verteilten sich auf die restliche Kolonne. Rumi war sehr aufgeregt wieder mit nach Minsk gehen zu dürfen. Es vergingen nur ein paar Wochen nach der Feier und schon stand dieses Ereigniss vor der Tür. Nur war das Wetter schlagartig kühler geworden.

Nach einer endlos erscheinenden Fahrt kamen sie in Minsk an. Sie hielten vor einem edel aussehendem Hotel. Es war ein modern aussehenden, schön beleuchtes Gebäude mit einer schwungvollen Architektur. Wie eine gläserne Welle stand das Gebäude etwas außerhalb des Stadtzentrums.

Anton und Rumi stiegen aus, während Stepan den Wagen in die Tiefgarage fuhr. Die beiden liefen in die Eingangshalle des Hotels und wurden gegrüßt von der modernen Einrichtung, den riesigen, glitzernden Kronleuchtern über ihrem Kopf und den Leuten in der Halle. Es könnte interessant werden noch weitere 'Freunde' von Anton kennen zu lernen und sich ein Bild zu machen wie groß diese Organisation eigentlich war.

Die meisten trugen schwarze und dunkelblaue Mäntel. In kuschelige Pelzjacken gehüllte, langbeinige Frauen in High-Heels zierten die Arme so mancher Männer in dem Saal. Es herrschte aufgeregtes Tratschen in der Halle. Aus jeder Ecke war Raunen zu vernehmen.

Die monatelange Abschottung muss auf ihre Psyche gedrückt haben, denn plötzlich hatte sie das Gefühl, dass sich alle Augen neugierig auf die beiden richteten.

Ein Mann drehte sich nach ihnen um, als die Frau, mit der er sich unterhalten hatte auf Anton gezeigt hatte und lief euphorisch auf die Beiden zu. Er war ein mittelgroßer, breiter Mann, vielleicht Mitte Vierzig und er war blond. Er reichte Anton seine Hand und begrüßte ihn hoch erfreut. Rumi musterte er mit einem verwirrten Blick. Rumi wusste genau welche Wirkung sie auf seine Leute hatte. Neben Anton sah sie manchmal aus wie ein kleines Kind, welches verloren gegangen zu sein scheint. Sie passte selten ins Bild. Aber all das würde sich bald ändern.

Dieser Freund von Anton hatte sein Fünf-Sterne-Hotel für all seine Geschäftspartner und Freunde zur Verfügung gestellt. Artjom, der Inhaber, führte Anton, Rumi und die Mädels, die sich hinter ihnen ansammelten in den zehnten Stock. Er gab sich besonders viel Mühe freundlich zu wirken, doch er hatte einen seltsamen Blick. So wie wahrscheinlich die meisten seiner Freunde. Den meisten konnte man ansehen, dass etwas nicht ganz mit ihnen stimmte. Vielleicht hatte Rumi sich auch an diese niederen Eigenschaften dieser Menschen immer noch nicht gewöhnt. Dass all diese Menschen gefährlich sind, das stand außer Frage.

Im zehnten Stock bezogen sie eine eigene Etage und Anton, das baldige Geburtstagskind, bekam die Präsidenten-Suite gestellt.

Es war ein sehr schönes Hotel. Rumi war zuvor noch nie in einem so schönen und luxuriösen Hotel gewesen. Sie hatte lediglich als Kind mit ihrer Mutter Urlaub in Bulgarien gemacht in einem etwas heruntergekommen Kur-Hotel, als sie ihren Vater besuchte, aber das war schon ewig her.

Ein ganzes Hotel zu besitzen und es für die eigenen Freunde räumen zu können, machte Rumi klar, wie mächtig die Freunde und Geschäftspartner von Anton waren. Jeder von ihnen besaß Clubs, Bars, Casinos oder Hotels. Natürlich nicht im eigenen Namen. Jedoch war es wohl ein netter Zeitvertreib und man hatte immer eine Location für extravagante Feiern. Wenn Rumi es nicht besser wüsste, fühlte sich das Ganze an, als sei sie in einem teuren Ferienlager gelandet, wo kleine, böse Jungs sich aus allen Ecken des Landes versammelten und niederträchtige, kriminelle Pläne schmiegten.

Bald hatte Stepan die Beiden eingeholt und das Gepäck hinter ihnen hergeschliffen. Er brachte sie bis zur Tür von Anton's Suite.

Als Anton die Tür aufzog, erstreckte sich ein wunderschöner Ausblick aus dem zehnten Stock über die Skyline von Minsk. Natürlich war es nicht New York oder gar Barcelona. Aber trotzdem war es ein schöner Ausblick, der einem eine gewisse Abwechslung zu den verschneiten oder verstaubten Steppen außerhalb des Hauses bot.

Elf treue Sklavinnen - und eine RumiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt