Es dauerte tatsächlich genau zwei Wochen, damit alle Flecken verblassten. Ansonsten änderte sich wenig. Nachdem sie seine Kleidung zerschnitten hatte, ließ er sich einen Schneider ins Haus bestellen, der ihm neue Anzüge schneidern sollte. Dafür ließ er sich in seinem Büro vermessen. Rumi machte Antons Wäsche oder das Wenige was davon übrigblieb und bügelte seine Hemden. Sie bereitete ihm sein Frühstück vor und räumte fast allein die Wocheneinkäufe weg. Manchmal half sie beim Kochen des Abendessens aus, denn nun war das neue Mädel dran. Auch wenn sie versuchte Rumi aus dem Weg zu gehen und sie zu ignorieren. Rumi wurde langsam depressiv. Sie sprach mit Anton nur wenn es nötig war und verbrachte ihre Zeit am liebsten unten in der Küche oder im Wäscheraum. In den Salon traute sie sich nicht.Ein paar Tage darauf, rief Anton sie unerwartet in sein Büro. Es war das erste Mal seit ihrer Ankunft, dass sie wieder in diesem luxuriösen, gut ausgestattet Büro stand. Brav stellte sie sich vor ihn und erwartete seine Anweisungen. Ihr Blick war leer und ausdruckslos.
"Ich erlaube dir wieder Kleidung zu tragen. Ohne deine blauen Flecken sehen meine Männer nur deinen bleichen Körper. Weißt du, vielleicht solltest du mal ins Solarium gehen? Wir haben eins im Salon.", lächelte er ihr falsch zu. Rumi blinzelte zwei Mal und blickte stumm zurück.
"Was immer du sagst! Ich weiß zwar nicht, wann ich das schaffen soll zwischen der ganzen Hausarbeit für deinen faulen Arsch, aber ich werde es machen.", dachte Rumi heimlich. Zum Glück konnte er keine Gedanken lesen. War das alles?
"Heute um 11:00 Uhr hast du einen Termin im Keller. Stepan wird dich begleiten.", und damit schickte er sie wieder weg.
Was genau mit 'Termin' gemeint war, hatte er ihr natürlich verschwiegen und die Geheimniskrämerei ging weiter. Ein ungutes Gefühl beschlich sie. Was ist, wenn ihr dort auch die Zunge herausgeschnitten wird? Was ist, wenn sie dort der zweite Teil ihrer Strafe erwartete?
Kurz vor 11:00 Uhr holte sie Stepan aus der Küche ab und sie liefen zur Kellertür. Er brachte sie in ein hell ausgeleuchtetes Verließ ohne Fenster. Dort saß ein Mann in einem Kittel. Neben der Tür stand ein alter Schreibtisch. Das Zimmer war schäbig eingerichtet und ein starker Kontrast zu dem, wie die oberen Stockwerke eingerichtet waren. Rumjana war äußerst verwundert. Das Zimmer war eher tief als breit und von den weißen, schlecht verputzten Decken hingen graue Rohre. Als sie den Blick schweifen ließ, entdeckte sie eine weiße Trennwand, so eine wie man sie in Arztpraxen fand. Dahinter stand eine seltsame Vorrichtung. Ein großes Gerät. Bevor sie ergründen konnte was sich dahinter verbarg, ergriff der seltsame Mann das Wort.
"Guten Morgen, du bist neu hier. Stimmt's?", fragte der Mann freundlich. Er war klein, hatte kurze stämmige Beine, einen großen Bauch und ein sehr slawisches Gesicht. Ein grauer, ungleicher Schnauzbart hing über seinen Lippen.
"Ich werde dich heute untersuchen. Du kannst dich hinter der Trennwand ausziehen und den Rest wirst du ja kennen", setzte er fort. Seine Stimme war sehr hoch für einen Mann seines Alters. Er war ungefähr fünfundfünfzig. Rumi blickte ihn wortlos und verwirrt an. Langsam schritt sie hinter die Trennwand und entdeckte dahinter einen Gynäkologenstuhl. Ein weißer, ausrangierten weißer Plastikstuhl stand links daneben an der Wand. Dort dürfe sie ihre Sachen ablegen.
Ihr Herz fing an schnell zu pochen. Rumi fürchtete sich unheimlich vor Frauenärzten. Das letzte Mal war sie dort als sie vierzehn war. Ansonsten hatte sie nie Probleme gehabt, weshalb sie nie hinging. Allein der Anblick des Gynäkologenstuhls, beschwor eine ungeheure Angst in ihr. Außerdem würde nun ihr Geheimnis rauskommen. Das musste sie verhindern.
Apathisch starrte sie umher und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Dann erinnerte sie sich daran, was die Mädels ihr erzählt hatte. Pille oder Spirale. Wollte er ihr heute eine Spirale einsetzen? Einfach so? Geht das überhaupt? Dürfe sie sich das aussuchen? Nein. Natürlich nicht. Anton würde das wählen und jetzt war ihr klar geworden, weshalb er ihr so wenig erklärte.
Plötzlich kam ihr ein Einfall. Rumi setzte sich demonstrativ auf den Gynäkologenstuhl, komplett angezogen und wartete darauf, dass der Arzt sie untersuchen wollte. Sie hatte die Situation unter Kontrolle.
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Elf treue Sklavinnen - und eine Rumi
ChickLitRumi ist eine übliche Studentin, die mit ihrer Mutter in der Vorstadt von Warschau lebt. Die häufigen Existenzsorgen treiben sie dazu eines Tages es endlich zu wagen und in einem Stripclub einen Job zu suchen, um ihre eigene und die Zukunft ihrer Mu...