"Komm schon, zeig mir was du drauf hast!", rief Rumjana euphorisch, als sie Stepan an den Handgelenken mit auf die Tanzfläche gezogen hatte. Nur langsam fing Stepan an zu tanzen, etwas unbeholfen fing er an die Beine zu bewegen.
Rumjana spürte den Rausch in ihrem gesamten Körper. Es fühlte sich so an als würde pure Energie durch ihre Glieder rauschen. Sie bildete sich ein, dass ihre Muskeln in den Armen und Beinen bei jeder Bewegung zuckten. Ihr Körper fühlte sich so leicht an, so frei, als wiege sie nicht mehr als eine Feder. Kreisend bewegte sie die Hüften und strahlte Stepan an. Die Musik prasselte auf sie ein.Strähnen lösten sich aus ihrem Haar, als sie rhytmisch den Kopf hin- und herbewegte zur Musik.
Euphorie überkam sie. Ein Gefühl von absoluter Freiheit. Das Gefühl, dass dieser Abend niemals endete, breitete sich in ihrem Körper aus. Nichts könnte ihre Laune dämpfen. Jede Sekunde dieses Moments wollte sie in sich aufnehmen. In sich spüren. Denn sie musste sich mit dem Gedanken abfinden, dass sie bald wieder in einem isolierten Haus saß. Das wäre schon zu verkraften. Vielleicht würde Anton sie alle paar Monate mit nach Minsk nehmen. Wer weiß? Vielleicht sogar woanders hin? Vielleicht sogar mal ans Meer? Sogar wenn es nur die beiden gewesen wären und Robert. Damit könnte sie sich schon arrangieren, wenn das bedeutete, dass sie in so seltenen Momenten frei sein durfte. Als würde Rumjana die Freiheit umarmen wollen, breitete sie ihre Arme aus und drehte sich im Kreis zur Musik bis ihr schwindelig wurde.
Die Luft war stickig geworden. Von all diese schwitzenden Körper strahlte Wärme und Schweißgeruch aus. Lachend trotzte sie dem entgegen.
"Bist du immer so steif, Stepan? Ich dachte du wärst der coolste Bodyguard im Haus.", rief Rumjana laut in sein Ohr und griff nach seinem Handgelenk.Stepan schien offensichtlich irritiert, ja fast schon genervt zu sein. Hoffentlich merkte er ihr nichts an.
Ach Stepan. Einer der Wenigen, der auf ihrer Seite stand. Er war so lieb zu ihr gewesen die letzen Monate, hatte ihr ausgeholfen ihre kleine Allianz machte Anton nervös. Was gab es Besseres? Soll Anton doch denken, dass sie was haben. Wer weiß? Vielleicht würde sich zwischen ihnen über die Jahre was entwickeln? Soll Anton vor Eifersucht grün werden und daran ersticken.Plötzlich spürte Rumjana eine enorme Dankbarkeit gegenüber Stepan und irgendwo auch eine kleine Schwärmerei. Eine enorme Wärme breitete sich in ihrem Zwerchfell aus, als sie diesen großen Mann anstarrte, der mit passiven Tanzschritten sein hellbraunes Haar mehr damit in Bewegung setzte, als seinen Körper.
In ihrem Zwerchfell spürte sie eine überwältigende Wärme. Sie legte verspielt ihre Arme um seinen Nacken. Sie stellte sich vor, dass ihr Brustkorb wie ein Magnet auf Seinen zusteuerte und sie nicht mehr voneinander getrennt werden könnten.
"Weißt du, ich wurde noch nie geküsst.", raunte Rumi mit einer verführerisch dunkel geworden Stimme, dicht an seinem Ohr. Rumjana hatte tatsächlich noch keinen echten Kuss erlebt. Sie und ihre beste Fruendin hatten sich lediglich ein paar Mal zum Abschied auf den Mund geküsst und in ihrer Kindheit hatte sie Flaschendrehen mit älteren Nachbarskindern gespielt, wo sie einen älteren Jungen küssen sollte. Aber all das zählte nicht.
Und Anton? Anton hatte sie noch nie geküsst. Warum sollte er auch? Das ist doch irgendwie Teil dieser verschrobenen Kuktur. Beim Sex mit Prostituierten wird auch nicht geküsst. Und streng genommen war sie nichts anderes als das: Seine persönliche Prostituierte.
Aber zwischen ihr und Stepan war es anders. Eine gewisse Innigkeit zwischen den beiden, gab ihr das Gefühl, dass sie unter einer Decke steckten. Langsam presste Rumi ihre Wange dicht an seine und verringerte den Abstand zwischen ihnen. Langsam pirschte sie sich vor und wollte ihre Lippen langsam auf Seine setzen. Doch plötzlich riss er sie von sich fort und hielt sie mit beiden Armen an den Schultern vor sich, wie einen Welpen.
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Elf treue Sklavinnen - und eine Rumi
ChickLitRumi ist eine übliche Studentin, die mit ihrer Mutter in der Vorstadt von Warschau lebt. Die häufigen Existenzsorgen treiben sie dazu eines Tages es endlich zu wagen und in einem Stripclub einen Job zu suchen, um ihre eigene und die Zukunft ihrer Mu...