𝟜𝟜. 𝔽𝕣𝕖𝕚𝕙𝕖𝕚𝕥 𝕗ü𝕣 𝕊𝕥𝕖𝕡𝕒𝕟

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Nach ihrer Drogennacht wachte Rumi gerädert auf und verbrachte den Rest des Tages im Zimmer. Eine bleiernde Müdigkeit lag die nächsten Tage auf ihr wie ein Fluch. Anton blieb harmonisch und vertraute ihr, dass sie solch eine Dummheit nicht nochmals tun würde. Es war schön, dass eine Bestrafung ausblieb. Endlich fühlte sie sich ernst genommen, auch wenn sie über sein Verhalten nicht erneut gesprochen hatten. All diese Konflikte erschienen Rumjana jedoch unwichtig.

Anton kümmerte sich gut um sie, nachdem sie mit pochenden Kopfschmerzen aufgewacht war. Er holte ihr Schmerzmittel und etwas zu Essen bevor er sich ein paar letzten Erledigungen widmete. Er brachte sie auch ins Kosmetikstudio und in Stepan's Worten schien ein wenig Wahrheit zu stecken, denn es war ihm sehr wichtig, dass diese Narbe bald verheilte. Die Behandlung lief schnell ab und die Kosmetikerin war positiv überrascht davon, wie sehr sie weiter verblasst war. Es war kaum noch etwas von der Narbe zu sehen und sobald die zweite Behandlung weiter verheilt wäre, versicherte Oxana ihr, dass es so aussehen wird, als wäre nie etwas passiert.

Der Tag der Abreise war wenig aufregend. Nur plötzlich hatte Anton fünf Mädels aufgegabelt, die nun zurück mit ins Haus kamen, weil sie dort ihr "Training" abschließen sollten. Anton erklärte ihr, dass die meisten seiner Freunde sich bestimmte Frauen aussuchten aus Bordellen, Stripclubs oder Camshows und mit einer beträchtlichen Summe ablösen ließen. Manchmal schickten sie auch ihre bereits vorhandenen Affären zu ihm, damit diese lernen, wie man ihnen jeden sexuellen Wunsch von den Lippen liest.

Die lange Fahrt zurück war öde und sogar eine Post-Vacation-Depression schien sich über ihr Gemüt zu legen. Wann sie wohl das nächste Mal nach Minsk fahren würden?  Wahrscheinlich erst wieder, wenn der Schnee und der Frost schmilzt. Aber zuerst müsste sie den kommenden Winter überstehen, der sich bereits langsam über die Landschaft schlich, denn umso näher sie der Villa kamen, desto frostiger, matschiger und kälter wurde es.

Zwischen Stepan und Anton schien alles gut zu sein, obwohl Rumjana die Befürchtung hatte, Stepan müsse ihren Fehltritt ausbaden. Anton schien sanfter zu werden. Er hatte sie sogar zugedeckt, als sie auf der Rückbank eingedöst war. Glücklicherweise waren sie wieder nur zu dritt in dem Wagen. Als Rumjana erquickt aufgewacht war von den schaukelnden und einschläfernden Bewegungen des Autos, instruierte Anton sie, wie sie mit den neuen Mädels umzugehen habe. Und so schlich sich auch die Realität der Dinge wieder über ihre Wahrnehmung, denn in all diesem Luxus zu leben hatte den Preis auch weiter für Anton zu arbeiten.

Gleich morgen, sollte sie ihnen das Haus zeigen, ihnen das Abendessenritual erklären und jegliche Bestellungen für Kleidung und Kosmetik entgegennehmen. Da meistens unklar war wie oft Anton nach Minsk fuhr, ging alles für diese Mädels sehr schnell, weshalb sie meistens ohne Gepäck anreisten. Aus Zeitgründen war es leichter die nötigen Dinge zu bestellen und Anton's Freunde bezahlten genügend für seinen Service. Die letzten Tage war es die Aufgabe seiner Männer gewesen, die Mädels einzusammeln aus den Stripclubs oder aus ihren geschenkten Wohnungen.

Rumjana hoffte, dass wenigstens ein Mädel dabei war, die keine Tusse war und mit der sie sich ein wenig anfreunden konnte. Vor allem jetzt, wo neue Mädels dazu kamen und sie ihren Status als Anton's Assistentin erprobt und gefestigt hatte.

Die russischen und auch ukrainischen Frauen sind anders, als polnische Frauen, fiel Rumjana auf. Es geht ihnen viel mehr um Äußerlichkeiten, wer was erreicht hat oder wer die besten und reichsten "Kunden" bedient hat. Unter ihnen herrscht ein verdeckter Kampf, wer mit seinem Aussehen den meisten Profit herausschlagen kann, weshalb es sehr schwer war für Rumjana, eine Freundin unter ihnen zu finden. Viele der Frauen waren wirklich hübsch, doch alles was Rumjana sich wünschte, war eine Freundin, mit der sie über Träume und Gefühle sprechen konnte. Eine Freundin mit der sie Spaß haben konnte. Wie schön wäre es gewesen, wenn ihre beste Freundin Adelina hier wäre.

Elf treue Sklavinnen - und eine RumiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt