𝟝𝟟. ℙ𝕆𝕍: ℕ𝕚𝕟𝕒

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"Du wirst tun, was von dir verlangt wurde.", mahnte mich Alex erbarmungslos und ich blicke auf meine Füße, die auf dem Boden aufliegen. Mein Blick ist leer. Ich will das nicht machen. Mein Herz fängt an zu rasen bei dem Gedanken, was sich heute Mittag abspielen soll. Anton erwartet mich im Keller.
"Ich bring dich jetzt runter.", warnte Alex mich vor und griff nach meiner kalt-schwitzigen Hand, damit ich ihm folgte. Widerwillig stand ich auf und trottete hinter ihm her wie ein Küken hinter seiner Entenmama. Alex brachte mich in ein Kellerverließ. Ein Anderes, als das was wir sonst benutzen. Dort saß Anton in einem abgewetztem Drehstuhl und im Raum war eine sehr große, neue Matratze, die in einer Ecke des Raumes stand. Sie war mit einem hellgrauen Bezug überzogen. Ein paar samtige Zierkissen lagen darauf verteilt. Das Kellerverließ war gut ausgeleuchtet und es sah gemütlicher aus, als die anderen, weil viele kleine Tischlampen auf einem Schreibtisch und auf dem Boden den Raum in ein goldgelbes Licht tauchten. Die grellweißen Deckenleuchten hatte Anton ausgeschaltet.

Anton saß selbstgefällig lächelnd in seinem Drehstuhl und wandte sich zu mir, als wir durch die Tür traten. Alex nickte Anton streng zu und ich hörte wie die Metalltür geräuschvoll hinter mir zugezogen wurde. Ich hatte keine Angst. Nicht vor Anton! Er wird mir nichts tun. Ich habe grundsätzlich kein Problem damit das zu tun, was er von mir fordert. Es ist nur Sex. Sex mit einer Frau. Anton hatte absolut Recht. Es ist etwas, womit ich genügend Erfahrung hatte. Mein Problem ist, dass ich damit Rumi das Herz brechen werde, aber er will es nicht wahrhaben. Er glaubt mir nicht, vertraut mir nicht. Insgeheim hoffe ich, ihn überzeugen zu können? Eine unbehagliche und eisige Stille herrscht zwischen uns.

"Du macht einen sehr großen Fehler!", warne ich ihn.
"Ich hoffe auch du hattest einen guten Morgen.", antwortete er mir mit einem falschen Grinsen auf den Lippen. Seine Stimme klingt hoch erfreut darüber, dass seine perverse Fantasie gleich in Erfüllung geht. Er legt seinen Knöcheln auf sein Knie und demonstrierte mit seinem gesamten Körper Überlegenheit.
"Wenn Rumi hier reinkommt, dann weißt du genau was du zu tun hast.", bei seinem arroganten Ton stellten sich bei mir die Nackenhaare auf. Ich scheue mich nicht davor ihm näher zu treten und stehe in wenigen Sekunden direkt vor ihm. Ich kann meine abwertenden Gedanken nicht verstecken und mein unzufriedener Blick prangt ihm entgegen.
"Lächel doch mal! Vielleicht wird es dir auch Spaß machen.", er zuckte einmal mit den Schultern.
"Du wirst schon sehen wozu Rumjana so fähig ist, wenn man sie zwingt.", seine finstere Stimme klingt eiskalt und kalkuliert. Er lässt sich verspielt in dem Drehstuhl umherwirbeln.

"Warum machst du das?", ich kneife fragend die Augen zusammen. Verstehe einmal jemand diesen Mann. "Machst du das, weil du uns auseinander treiben willst? Du weißt genau, dass sie mit mir nicht so weit gehen will.", versuche ich ihm zu erklären. Sein Blick ist desinteressiert und hart, als würde er mir mit seinem Blick den Mund zunähen wollen.
"Du weißt genau, dass Rumi und ich etwas Besonderes haben... und du bist ... bist du etwa eifersüchtig?", werfe ich ihm vor. Wenn Blicke doch nur töten könnten, dann würde ich jetzt auf der Stelle ersticken. Anton's gesamter Körper schien sich zu verhärten, wie Stahl.
"Ja! Du bist eifersüchtig!", rief ich überrascht. "Weil Rumi für mich wenigstens einen Hauch von echten Gefühlen empfindet, anders als für dich. Stimmt's?", ich blicke eindringlich auf ihn herab, doch alles was ich sehe ist sein abgehobenes, falsches Lächeln. Fuck. Das gefällt mir nicht! Dieser abwertende Blick, dieses Gift welches er versprüht! Im Umkehrschluss bedeutet das jedoch..ihm geht es nicht um seine Lesben-Fantasie.

"Oh ja ich weiß, ihr habt etwas .. so total Besonderes.", seine flachen Hände gleiten spottend in der Luft und sein Kopf schwingt dabei trotzend umher, wie bei einem Wackeldackel.
"Wann war das letzte Mal, dass du mit Robert auf der Terasse...", er presste seinen Zeigefinger und Daumen zusammen und machte eine Geste, als würde er eine Zigarette rauchen. Plötzlich überkommt mich ein kalter Schauer. Mein Mund verzerrt sich. Ich hatte es schon geahnt. Sie hat mich verraten. Natürlich hatte ich gehofft, dass Rumi dichthält, aber anscheinend muss er ihr etwas angeboten haben, was mehr Wert war, als ihre Loyalität zu mir. Aber okay. Egal. Auch wenn mir ihr Verrat gerade einen kleinen Stich versetzte, ich kann es einfach nicht über's Herz bringen ihr so weh zu tun. Sie ist dafür nicht bereit. Und dass er mir das gerade erzählte, sollte mich nur ablenken von seinem eigentlichen Plan.

Elf treue Sklavinnen - und eine RumiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt