Kapitel 2

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Biggi legte sich in ihr Kissen zurück und schloss die Augen. Wie wunderschön dieser Kuss auf die Stirn sich anfühlte, Thomas' Lippen fühlten sich so wundervoll an, träumte Biggi vor sich hin. Kurze Zeit später schlief sie ein. Thomas war inzwischen bei seiner Exfrau Vera angekommen. Er hatte so überhaupt keine Lust auf Diskussionen, aber was sollte er tun, es ging schließlich um seine Mädels, die er über alles liebte. Genervt klingelte er an der Tür. Vera öffnete die Tür. "Ach Herr Wächter, auch schon da? Ist ja nur einen Tag zu spät." legte Vera sofort los. Thomas musste sich arg zusammenreißen nicht schon jetzt komplett auszuflippen. "Ja spars dir. Kann ich rein kommen?" fragte er genervt. Vera ließ ihn rein. "Wo sind die Mädels?" fragte er gleich. "Bei Freundinnen." antwortete Vera. "Aha. Also was wolltest du noch klären?" fragte Thomas genervt weiter. "Tz, jetzt pass mal auf. Du willst doch deine Kinder wieder regelmäßig sehen, also hast du dich auch an Regeln zu halten. Was hat denn gestern so lange gedauert? Musstest du noch Händchen halten bei dieser Biggi oder was?" schnauzte Vera Thomas sarkastisch an. Jetzt konnte sich Thomas beim besten Willen nicht mehr zurückhalten. "Sag mal bist du eigentlich vollkommen bescheuert? Meine Kollegen und Freunde wären gestern fast jämmerlich verreckt! Entschuldige, dass ich da andere Dinge im Kopf hatte, als mich mit dir abermals auseinanderzusetzen, obwohl wir das Besuchsrecht schon vorher geklärt hatten! Und wenn wir nicht zufällig den zweiten Heli gehabt hätten, dann hätte Biggi jetzt nur noch ein Bein und jetzt unterstell mir deswegen nicht ich würde mich nicht um meine Kinder kümmern." schrie er Vera an. Doch die lachte nur. "Thomas, ich sag es dir jetzt nochmal. Wenn du deine Kinder sehen willst, dann hast du dich an meine Regeln zu halten. Du hast vor Gericht sowieso keine Chance, also entweder du tust was ich dir sage, oder du siehst deine Kinder nur noch auf Bildern." sagte sie siegessicher. Thomas stockte der Atem. "Was bist du nur für eine...." sagte Thomas fassungslos. "Was bin ich, ha Thomas?" fragte Vera herausfordernd. Thomas atmete tief durch. "Vera bitte, ich weiß das ich nicht der beste Vater war, aber ich hab mich geändert. Ich liebe die beiden über alles und das weißt du, also bitte gib mir eine Chance." flehte Thomas nun fast. "Schon besser." grinste Vera. "Es gibt da nur noch eine Bedingung." fuhr sie fort. Thomas schaute verdutzt. "Und die wäre?" fragte er. Vera grinste und ging langsam auf Thomas zu. Als sie vor ihm stand fuhr sie mit ihrer Hand langsam unter Thomas' Shirt. Thomas war völlig geschockt, schnappte ihre Hand und stieß sie weg. "Sag mal was soll das verdammt?" schrie er. "Das ist die Bedingung." grinste Vera. Thomas verstand nun gar nichts mehr. "Naja uns gibts nur im 3er- Pack." fuhr sie fort. "Was???" fragte Thomas völlig verstört. "Thomas, ich will dich und wenn du deine Kinder sehen möchtest, dann solltest du auch mich wollen." antwortete sie, fuhr Thomas wieder unters Shirt und küsste ihn am Hals. Thomas widerte das einfach nur an, abermals stieß er sie weg, denn diese Frau war für ihn gestorben. Sie war zwar die Mutter seiner Kinder, aber auch nicht mehr. Sie hatte Thomas monatelang betrogen und ihn dann schließlich samt der Kinder verlassen. "Bist du eigentlich noch ganz bei Trost? Du betrügst und belügst mich, nimmst mir meine Kinder weg, heiratest diesen Typen und willst mich jetzt wieder zurück???" fragte er fassungslos. "Richtig Thomas und an deiner Stelle würde ich mir sehr gut überlegen, was du jetzt tust." antwortete sie frech. "Nur über meine Leiche! Du widerst mich einfach nur an! Nie im Leben nehm ich dich zurück und glaub mir, ich werde einen Weg finden um meine Kinder sehen zu dürfen, von dir lass ich mich nicht erpressen." schrie er und verließ schnurstracks das Haus. "Das wirst du bereuen!" rief ihm Vera hinterher. Thomas setzte sich wutentbrannt ins Auto und fuhr mit quietschenden Reifen davon. Er konnte einfach nicht glauben, was er da gerade hörte. Seine Exfrau erpresste ihn. Was sollte er jetzt tun? Er wusste genau, dass er vor Gericht keine Chance haben wird. Soll er sich darauf einlassen, auch wenn er bei diesem Gedanken Würgereiz bekam, oder sollte er es einfach so hinnehmen und sich damit abfinden seine Mädels nie wieder sehen zu dürfen? All diese Gedanken schwirrten ihm im Kopf herum. Zuhause angekommen schmiss er alle Türen vor Wut. Er musste irgendwie runter kommen. Er beschloss sich ein Bad einzulassen. Er legte sich in die Wanne und schloss die Augen und sofort hatte er wieder diese Bilder vor Augen. Das Heliwrack, Ralf der sagte das Biggi schwer verletzt sei, die Info das Biggi's Bein amputiert war und dann schließlich Biggi die gemeinsam mit Gabriele in den Heli gezogen wurde. Sie schaute so verzweifelt und voller Schmerzen. Erschrocken öffnete Thomas wieder seine Augen und setzte sich auf. Dann liefen ihm Tränen über die Wangen. Er hätte nicht gewusst, was er getan hätte wenn Biggi gestorben wäre, er liebte diese Frau, schon seitdem er sie das erste Mal sah. Er grinste plötzlich denn er musste sich daran erinnern wie "nett" er sie am ersten Tag begrüßte.

FLASHBACK:
Biggi kam mit ihrem Motorrad auf der Basis an. Da im AR keiner war ging sie wieder nach draußen und suchte das Gelände ab und da sah sie Thomas dann. "Hey? Das ist ein Helistützpunkt und keine Galerie zum umschauen." schnauzte Thomas Biggi an. Biggi drehte sich erschrocken um und sah Thomas dort stehen. Es war ein warmer Tag und Thomas hatte seinen Overall nur zur Hälfte an, die andere Hälfte zurückgebunden. Er hatte ein weißes körperbetontes Shirt an und seine Sonnenbrille auf. Biggi stockte der Atem bei diesem Anblick. Auch Thomas stockte der Atem, als sich Biggi umdrehte. Ihre rehbraunen Augen funkelten ihn an. "Ich ähm...ich bin Biggi, die neue Pilotin." stellte sie sich dann vor. "Ähm...oh dann entschuldige bitte. Ich äh...ich bin Thomas, der Pilot der A-Crew." antwortete Thomas darauf und reichte Biggi die Hand. "Hey!" lächelte Biggi und schüttelte seine Hand. "Na dann herzlich willkommen. Komm ich stell dir die anderen vor." sagte Thomas dann und führte Biggi zu den anderen. Alle begrüßten sie herzlich. "Erde an Thomas? Alles klar?" kicherte Michael, da Thomas wie paralysiert jeder Bewegung von Biggi folgte. "Hä was? Ja klar ist alles klar." stotterte er. "Störts dich gar nicht, dass der neue Pilot eine Frau ist?" fragte Michael weiter, denn er wusste, dass Thomas normalerweise nicht so freudig gewesen wäre bei einer Pilotin. "Quatsch, wieso sollte es. Sie ist doch nett." antwortete Thomas. Michael konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Doch Thomas nahm das gar nicht mehr wahr, sondern ging zu Biggi um ihr die Basis zu zeigen. Alle schauten sich verwundert an. "Da scheint es ja jemand erwischt zu haben." kicherte Gabriele. Sofort verstand sich Biggi mit allen super, vor allem mit Gabriele und Thomas hatte sie Freunde fürs Leben gefunden. Und Thomas war für sie einfach nur ein Traummann, auch Biggi war für Thomas etwas ganz besonderes. Doch das behielten die beiden natürlich für sich.
FLASHBACK ENDE

Thomas, der noch immer in der Wanne saß, grinste vor sich hin. Dann irgendwann ging er raus und direkt ins Bett, die letzten beiden Tage waren einfach zu viel. Doch einschlafen konnte er nicht gleich, er musste an Vera denken und ihre Bedingung. Er wurde wütend und traurig zugleich. Er nahm sich vor gleich morgen nach Schichtende zu seinem Anwalt zu gehen. Es konnte einfach nicht sein, dass seine Exfrau ihn erpresst. Er wollte doch einfach nur seine Kinder wiedersehen. Irgendwann schlief er dann mit Kopfschmerzen ein.

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