Kapitel 45

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Thomas bemerkte Ebelsieders Blick natürlich, genoss es jedoch seinem Chef quasi eifersüchtig zu machen. "Frau Schwerin, Herr Wächter, Sie...Sie sind ein Paar?", stotterte Ebelsieder regelrecht. "Ja. Was dagegen?", entgegnete Thomas. "Nein, nein. Ich bin ja froh, wenn auf der Basis gute Stimmung herrscht, aber bitte tun Sie mir einen Gefallen und verhalten Sie sich auf der Basis auch wie Kollegen. Das hier ist ja schließlich keine Freizeiteinrichtung", antwortete Ebelsieder möglichst gefasst und machte kehrt, um in sein Büro zu gehen. "Ach, das gilt natürlich für Sie beide genauso", sagte er noch schnell und meinte damit natürlich Gabi und Ralf. Als Ebelsieder Türknallend in seinem Büro verschwunden war, brachen alle erstmal in einen Lachkrampf aus. "Habt ihr sein Gesicht gesehen?", lachte Peter. "Oh, oh. Jetzt darf ich bestimmt Sonderschichten schieben, oder wir werden nach Geschlecht getrennt und dürfen nur noch zusammen sein, wenn ein Einsatz kommt", lachte Thomas ebenfalls. "Das soll er sich mal getrauen", kicherte Biggi und küsste Thomas erneut. "Naja, aber ganz ehrlich, du hast ihm schon lange deutlich gemacht, dass du nichts von ihm willst, also soll er sich hier mal nicht wie der betrogene Ehemann aufspielen", sagte Gabi. Nachdem sich alle wieder etwas beruhigt hatten, widmeten sie sich ihrem Essen, was sie extra für Biggi bestellt hatten.

(Zeitsprung: alle Einsätze und Ereignisse haben sich so zugetragen, wie auch in der Serie, bis auf die Liebes- und Versöhnungsszenen mit Thomas und Vera. Jetzt spielen die Szenen nun kurz vor und nach der Folge "Blinder Alarm")

Ein paar Monate später war bereits alles wieder beim Alten. Biggi war wieder voll integriert und hatte keinerlei Angst mehr zu fliegen. Die Beziehung zwischen ihr und Thomas wurde von Tag zu Tag intensiver und liebevoller. Sie hatte endlich in Thomas das gefunden, was sie sich schon immer gewünscht hatte und genauso erging es Thomas. Biggi war für ihn mehr als nur seine Traumfrau, sie war, neben seinen Mädels, die Welt für ihn. Die Beiden lagen an dem Tag gerade mal wieder an ihrem Lieblingsplatz an der Salzach und kuschelten. Es war ein angenehmer und sonniger Herbsttag. "Du Schatz?", fragte Biggi und sah nach oben zu Thomas. "Mhhh", murmelte er und streichelte Biggi über den Arm. "Was meinst du, wie es wird, wenn du Vera wiedersiehst?", fragte Biggi. Vera war mittlerweile physisch wieder vollkommen genesen, sie wurde bereits vor ein paar Wochen in eine geschlossene Anstalt eingewiesen. Da Thomas aber das alleinige Sorgerecht für die Mädels beantragt hatte, wollte er vorher nochmal mit Vera sprechen, denn natürlich wollte er seinen Töchtern ihre Mutter nicht vorenthalten. "Keine Ahnung, ich hoffe, dass sie nicht wieder anfängt und versucht mich irgendwie anzumachen oder sonst was. Ich meine ich hab sie seit Monaten nicht gesehen und die Mädels auch nicht", antwortete Thomas nun auf Biggi's Frage. "Schatz, du tust trotzdem das Richtige. Und ich denke die Mädels werden sich schon wieder mit ihr arrangieren können, auch wenn sie im Moment noch auf stur schalten", erwiderte Biggi und küsste Thomas kurz. "Ja schon, trotzdem werden sie Vera nie mehr so sehen, wie es mal war. Sie haben Dich schon viel zu sehr als "Mutter" eingenommen, als das sie Vera nochmal akzeptieren würden", entgegnete Thomas. "Ich weiß. Es ist schon krass, was alles passiert ist", sagte Biggi. Thomas grinste sie allerdings nur an. "Hey, was grinst du so?", beschwerte sich Biggi kichernd. "Naja, aber nicht alles ist auch schlimm, was passiert ist", antwortete er. "Was meinst du denn?", fragte Biggi und tat so, als ob sie nicht wüsste was er meint. "Naja, das hier zum Beispiel, oder das, oder das, das, das, das, das, das,...", erwiderte Thomas und küsste Biggi immer wieder nach jedem Wort an einer anderen Stelle ihres Körpers. "Thomas,...hör auf...", keuchte Biggi vor Lachen, da Thomas es natürlich auch nicht ausließ Biggi zu kitzeln. Als er dann wieder an ihrem Gesicht angekommen war, sahen sich die Beiden sekundenlang verliebt in die Augen. "Ich liebe Dich, Biggi Schwerin", hauchte ihr Thomas liebevoll entgegen. "Und ich liebe Dich, Thomas Wächter", lächelte Biggi über beide Ohren und zog Thomas zu sich runter, um ihn zu küssen. Das ging eine ganze Weile so, bis Thomas dann schließlich als Pilot gebraucht wurde, da er gerade Schicht hatte.

Nach dem Schichtwechsel machte sich Thomas dann auf den Weg zu Vera. Der Termin war bereits abgesprochen und Thomas wollte es ihr so schonend wie möglich beibringen, dass er das alleinige Sorgerecht beantragt hatte. Allerdings hätte sie sich das zwar auch denken können, aber in ihrem Zustand wusste Thomas einfach nicht mehr, was er ihr zutrauen konnte und was nicht. Etwas nervös ging er dann zu Vera's Zimmer, als er in der Klinik ankam. Vorsichtig klopfte er und ging dann rein. "Hallo Thomas", begrüßte ihn Vera freundlich. "Hallo. Wie gehts dir?", fragte Thomas sofort ohne sie weiter zu begrüßen. "Ganz gut. Warum hast du die Kinder nicht mitgebracht? Ich vermisse sie", fragte Vera dann. "Weil ich mit dir reden muss. Können wir vielleicht ein Stück im Park gehen oder so?", fragte Thomas. Vera nickte und ging dann gemeinsam mit Thomas in den Klinikeigenen Park.


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