Kapitel 13

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6 Uhr morgens klingelte Thomas' Wecker. Verschlafen drückte er ihn aus. Biggi bemerkte den Wecker zwar, war aber so müde, dass sie sich umdrehte und weiterschlief. Eigentlich hätte Thomas auch noch weiterschlafen können, doch er wollte ja heute zu seinen Mädels um ihnen Viel Glück zu wünschen. Er schaute neben sich und bekam sofort ein Lächeln ins Gesicht, da lag tatsächlich Biggi und sie sah so unglaublich süß aus wenn sie schlief, dachte sich Thomas. Nach einer Weile in der er Biggi anhimmelte und ihr sanft über die Wange strich, stand er auf und trabte verschlafen ins Bad, wo er sich duschte und anzog. Nachdem er fertig war, ging er wieder ins Schlafzimmer und setzte sich zu Biggi ans Bett. Sanft strich er ihr eine Strähne aus dem Gesicht und sah sie an. Davon wurde Biggi wach. Als sie in Thomas' Gesicht blickte, wurde ihr sofort warm ums Herz und ein bisschen nervös wurde sie auch. "Guten Morgen Süße." begrüßte Thomas seine Biggi lächelnd. "Guten Morgen." lächelte Biggi noch etwas verschlafen zurück. "Ist es okay, wenn ich dich kurz alleine lasse? Ich will doch zu meinen Mädels und ich verspreche dir, ich bring dann frische Brötchen mit." grinste Thomas. Biggi fand die Idee mit den Brötchen super, die andere allerdings weniger. "Thomas, bist du dir sicher, dass du da wirklich hin willst? Was ist wenn Vera dich sieht?" fragte Biggi besorgt. Thomas streichelte wieder über Biggi's Wange. "Mach dir keine Sorgen. Ich warte bis sie weg ist. Ich glaube nicht, dass sie damit rechnet, dass ich dort auftauche und ich will ja auch nur ganz kurz Hallo sagen." antwortete Thomas zuversichtlich. Biggi atmete tief durch, sie wusste sie konnte es Thomas nicht ausreden. "Okay, aber sei vorsichtig ja. Du weißt wie Vera ist." sagte Biggi. Thomas nickte und beugte sich etwas zu Biggi runter und küsste sie leidenschaftlich. Biggi erwiderte natürlich sofort. "Beeil dich ja." sagte Biggi. "Mach ich. Bis dann Süße." antwortete Thomas und erhob sich vom Bett. Biggi schaute ihm noch nach bis er aus der Tür war, sie hatte ein ganz ungutes Gefühl. Thomas machte sich auf den Weg zur Schule. Auch er hatte irgendwie ein ungutes Gefühl, doch er wollte seine Töchter wenigstens 2 Minuten sehen. An der Schule angekommen, stellte er sich etwas abseits, da ihn Vera sonst sehen würde. Ein paar Minuten später, sah er auch schon seine Ex-Frau mit Lisa und Laura kommen. Sein Herz machte Sprünge als er seine Töchter sah, denn die liebte er über alles. Er wartete, bis Vera sich verabschiedet hatte und wieder davon fuhr. Dann lief er schnell zu seinen Mädels, um sie noch zu erwischen, bevor sie ins Schulgebäude gingen. "Hey ihr Zwei." rief er ihnen zu. Lisa und Laura drehten sich um und rannten sofort zu Thomas, als sie sahen wer dort war. Die beiden liebten ihren Vater abgöttisch und waren froh ihn zu sehen. "Papa, was machst du denn hier?" fragte Lisa ganz aufgeregt. "Ich habe euch vermisst und wollte euch viel Glück wünschen." antwortete Thomas breit lächelnd. Die beiden umarmten Thomas nochmals. "Papa, wann holst du uns denn wieder mal ab?" fragte Laura dann. "Schon bald ja. Die Mama und Ich müssen da noch ein bisschen was klären und wenn wir das gemacht haben, dann hol ich euch auch wieder ab ja und dann unternehmen wir was ganz ganz tolles, okay?" sagte Thomas und musste sich dabei sehr die Tränen zurückhalten. Die Mädchen nickten eifrig. "Na gut, jetzt müsst ihr aber rein. Ich wünsche euch ganz viel Glück für euer Sportfest ja. Hier, eine Überlebensration für Piloten." sagte Thomas und drückte seinen Mädels ein Paar Gummibärchen in die Hand. "Danke Papa." bedankten sich Lisa und Laura und umarmten Thomas erneut. "Ich hab euch ganz doll lieb, ja!" sagte Thomas. "Wir dich auch Papa." antworteten die Mädels im Chor und rannten dann in die Schule. Thomas sah ihnen die ganze Zeit hinter her und dabei liefen ihm die Tränen. Er vermisste sie so schrecklich. Als die beiden im Schulgebäude verschwunden waren, ging Thomas langsam zurück zu seinem Auto. Gerade als er sich reinsetzen wollte, kam es wie es kommen musste, Vera stand plötzlich hinter ihm. "Ich hab dich gesehen, Thomas." sagte sie mit wütender Stimme. Thomas lief es in dem Moment eiskalt den Rücken runter und ihm wurde schlagartig schlecht. Langsam drehte er sich um und sah direkt in das wütende Gesicht von Vera. "Weißt du was ich jetzt mache, Thomas?" fragte Vera. Thomas antwortete nicht, sondern sah sie nur nervös an. "Ich rufe jetzt die Polizei und dann siehst du deine Kinder nie wieder." sagte sie triumphierend und zückte ihr Handy. Thomas riss ihr das Handy aus der Hand. "Vera bitte, ich...ich wollte ihnen doch nur Glück wünschen und sie kurz sehen. Bitte, verdammt das sind meine Kinder, ich wollte sie sehen." sagte Thomas völlig aufgelöst. "Es gibt einen Gerichtsbeschluss und der besagt, dass du dich nicht mehr als 100 Meter nähern darfst und daran hast du dich zu halten. Ich hab es satt, dass du machst was dir passt und jetzt hat das Konsequenzen, ganz einfach." antwortete Vera wütend. "Und jetzt gib mir mein Handy wieder, sonst bist du auch noch wegen Diebstahl dran, das schwör ich dir." fügte sie hinzu. Thomas konnte überhaupt nichts sagen, so geschockt war er. Vera riss Thomas ihr Handy wieder aus der Hand und war dabei die Nummer zu wählen. "Vera bitte, ich tu alles, aber ruf jetzt bitte nicht die Polizei, bitte." flehte Thomas nun. "Du kennst die Bedingung, Thomas." sagte Vera mit einem dreckigen Lachen im Gesicht und hörte dabei auf zu wählen. "Du widerst mich so an. Willst du einen Mann an deiner Seite der nur bei dir ist, weil er sonst seine Kinder nicht mehr sehen darf?" fragte Thomas nun angewidert. "Wie gesagt, entweder du kommst zu mir zurück, oder..." antwortete Vera und begann wieder zu wählen. Thomas sah ihr zu wie sie die Polizeinummer wählte, dann hielt sie sich das Handy ans Ohr und Thomas hörte es klingeln. Ihm wurde noch schlechter und dann plötzlich willigte er ein. "Okay, hör auf, bitte. Ich...ich komm zurück." sagte Thomas angsterfüllt. Vera bekam ein triumphierendes Siegerlächeln ins Gesicht und legte auf. "Geht doch." sagte sie und grinste. "Also Schatz, was machen wir jetzt?" fügte sie hinzu. Thomas sah inzwischen aus wie eine Leiche, so blass war er. Er konnte überhaupt nicht glauben, was sie da von sich gab. "Ist das jetzt dein Ernst?" fragte er völlig perplex. "Natürlich, du bist zu mir zurückgekommen und das heißt für mich wir sind wieder zusammen. Sind wir doch, oder?" antwortete sie und deutete erneut auf ihr Handy. Thomas nickte abwesend. "Gut, dann heute 19 Uhr bei mir." sagte sie und zog grinsend davon. Thomas ließ sich in den Sitz seines Autos fallen und schlug die Hände vor's Gesicht. Was hatte er nur getan? Er wollte seine Kinder bei sich haben, ja, aber doch nicht gegen Erpressung. Er liebte doch Biggi, wie sollte es denn jetzt weitergehen? Er will sie unter keinen Umständen verletzen, aber was soll er machen? Sie anlügen? Das konnte er nicht. All diese Fragen schwirrten ihm durch den Kopf. Wie paralyisert ließ er sein Auto an und fuhr nach Hause.

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