Kapitel 21

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Der Einsatz brachte die Crew an eine alte stillgelegte Fabrik. Die Polizisten die bereits vor Ort waren führten Michael und Peter sofort zu ihrem Patient. "Ich fürchte zwar, dass sie nicht mehr allzu viel zu tun haben werden, aber die Vorschrift verlangt es nun mal. Sie wissen ja wie das läuft." sagte einer der Polizisten. Michael und Peter nickten. Und er hatte Recht, dem Mann war leider nicht mehr zu helfen. Der Anblick der sich den beiden allerdings bot war grauenvoll. "Wie es aussieht wurde dem Mann von hinten ein spitzer Gegenstand ins Herz gerammt." sagte Michael. "Haben Sie die Tatwaffe schon gefunden?" fragte Michael weiter. "Nein, bisher noch nicht. Der Täter ist mit äußerster Sorgfalt herangegangen." antwortete der Polizist. Inzwischen kam auch Thomas mit der Trage angerannt. Doch als er den Mann sah stockte ihm der Atem, nicht etwa wegen der Verletzung, sondern weil er den Mann kannte. "He...Herbert?" sagte Thomas fassungslos und ließ die Trage fallen. "Was Sie kennen den Mann?" fragte ein Polizist jetzt. "Ja, er...er ist der Mann meiner Ex-Frau." stotterte Thomas. "Das ist Herbert?" fragte Peter nun. Thomas nickte geschockt. "Er ist ermordet worden." klärte ihn Michael auf. "Um Gottes Willen, wer tut denn sowas?" fragte Thomas immer noch geschockt. "Wissen Sie denn wo Ihre Ex-Frau jetzt ist?" fragte ein anderer Polizist Thomas. "Ja, sie...sie ist im Krankenhaus. Sie...sie hat heute Nacht versucht sich die Pulsadern aufzuschneiden." antwortete Thomas. "Und vorher hat sie ihn wahrscheinlich umgebracht." sprach der Polizist leise zu sich selbst. Doch Thomas hörte das. "Was? Sind sie verrückt? Sie ist doch keine Mörderin, sie ist die Mutter meiner Kinder. Das glaube ich einfach nicht." sagte Thomas empört. "Es deutet aber jetzt alles darauf hin, er liegt hier nicht erst seit ein paar Stunden und nachdem was Sie erzählt haben klingt das doch plausibel. In welchem Krankenhaus liegt ihre Ex-Frau denn?" fragte der Polizist dann. Thomas gab ihm die Auskunft und machte sich dann mit Michael und Peter zurück zum Heli, denn zu tun gab es ja nichts mehr für sie. Als sie wieder in der Luft waren, konnte es Thomas immer noch nicht fassen. "Ich kann das nicht glauben. Ich meine sie ist durchgeknallt zur Zeit ja, aber sie bringt doch keinen Menschen um." sagte Thomas perplex. "Aber der Polizist hat doch recht. Ich meine zusammenpassen tut das schon." antwortete Peter. "Trotzdem, sie ist doch sonst so auf das Wohl der Kinder erpicht und dann macht sie sowas? Ich glaub das nicht." sagte Thomas wieder. "Wir werden ja sehen, was die Polizei rausfindet. Wir müssen jetzt erstmal alle wieder runterkommen." mischte sich Michael ein. Thomas und Peter nickten. Als sie wieder auf der Basis landeten wurden sie schon von zwei Polizeibeamten begrüßt. "Herr Wächter wir hätten da noch ein paar Fragen an Sie." sagte einer der Beamten. Herr Ebelsieder stellte freundlicher Weise sein Büro zur Verfügung. Thomas ging mit den Beamten hinein und beantwortete ihnen alle möglichen Fragen zu Vera. Nach einer dreiviertel Stunde verließen die Beamten wieder die Basis. "Und?" fragte Herr Ebelsieder gleich. "Es scheint tatsächlich Vera gewesen zu sein. Ich kann das einfach nicht glauben." erzählte Thomas erschrocken. "Herr Wächter, wenn Sie zu Ihren Kindern wollen, ich besorge einen Ersatzpiloten." bot Ebelsieder an. "Nein, nein, Biggi ist bei ihnen, da sind sie erstmal gut aufgehoben. Ich muss dann ohnehin erstmal ins Krankenhaus, ich muss mit Vera reden." antwortete Thomas dankbar. "Ja dann eben ins Krankenhaus, jetzt hauen Sie schon ab." sagte Ebelsieder noch einmal mit Nachdruck. "Herr Ebelsieder, das vergesse ich Ihnen nie." sagte Thomas und sprintete in die Umkleide und zog sich um. Ebelsieder hängte sich derweil ans Telefon und orderte einen Ersatzpiloten. "Morgen erscheinen Sie aber wieder pünktlich zu Schichtbeginn." rief Ebelsieder Thomas hinterher, als der gerade aus der Basis stürmte. "Geht klar." rief Thomas und brauste davon. Am Krankenhaus angekommen erkundigte er sich nach Vera's Zimmer. Dann stürmte er in ihr Zimmer. "Thomas, Gott sei Dank." sagte Vera sofort erleichtert. "Gott sei Dank? Sag mal bist du vollkommen irre? Du hast deinen Mann umgebracht und wären die Kinder gestern Abend nicht gewesen hättest du mich wahrscheinlich auch noch abgestochen." schrie Thomas wutentbrannt. "Nein, Thomas, nein. Ich würde dir doch nie etwas tun." sagte Vera theatralisch und tätschelte an Thomas herum. "Vera, lass mich los. Du bist krank, du bist völlig gestört, du gehörst eingewiesen." schrie Thomas wieder, jedoch etwas leiser. "Nein Thomas, mit dir an meiner Seite wird alles wieder gut, glaub mir." sagte Vera lächelnd und versuchte Thomas' Wange zu streicheln. "Vera, bitte lass dich einweisen, du bist eine Gefahr für dich selber und vor allem für deine Mitmenschen. Die Kinder bleiben erstmal bei mir, damit das klar ist." sagte Thomas in einem strengen Ton. "Ja, so lange sie bei dir sind ist alles gut." lächelte Vera. "Tza, auf einmal ja? Du bist wirklich nicht mehr ganz dicht." antwortete Thomas und verließ Vera's Zimmer. Vera rief ihm noch ein paar Mal hinterher, aber das ignorierte Thomas vollkommen. Er wollte jetzt nur noch nach Hause zu seinen Mädels und Biggi.

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