Kapitel 19

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Gleichzeitig mit Thomas kam auch der Notarzt am Haus an. Thomas klingelte und Lisa öffnete wie versprochen die Tür. "Da oben im Bad liegt Mama." schluchzte Lisa. Der Notarzt machte sich sofort auf den Weg. Thomas blieb bei seinen Töchtern, die weinend vor ihm standen. Er nahm sie einfach in den Arm ohne etwas zu sagen und die beiden krallten sich einfach nur an ihm fest. "Papa, Mama soll nicht sterben." sagte Laura dann und sah Thomas mit großen Augen an. "Laura, Mama stirbt nicht, ganz bestimmt nicht. Sie hat euch doch lieb, hm!?" antwortete Thomas liebevoll und streichelte seinen Töchtern über die Wange. Dann kam der Notarzt wieder runter und wandte sich an Thomas. "Sind Sie der Ehemann?" fragte dieser. Thomas schüttelte den Kopf. "Ex-Mann, aber Vater der Kinder." antwortete er. "Dennoch, mein Name ist Dr. Schwalb. Ihre Ex-Frau hat höchstwahrscheinlich versucht sich das Leben zu nehmen. Ihre Pulsadern waren aufgeschnitten, wir konnten sie gerade noch rechtzeitig stabilisieren." berichtete der Doktor. Thomas blieb der Mund offen stehen. "Wir müssen sie natürlich mit ins Krankenhaus nehmen. Die Kinder können Sie mitnehmen?" fragte der Arzt Thomas. "Ja,...ja na klar." antwortete Thomas noch etwas stotternd. Dann brachten die Sanitäter Vera auf der Trage nach unten. Sie war noch immer bewusstlos und hatte dicke Verbände an den Handgelenken. Geschockt sah Thomas auf sie. "In welche Klinik fahren Sie denn?" fragte Thomas dann den Notarzt noch. "Semmelweißklinik, die ist..." wollte der Arzt antworten, doch Thomas schnitt ihm das Wort ab. "Ich weiß wo die ist, ich bin Rettungspilot." sagte Thomas. "Oh, na dann brauch ich Ihnen den Weg ja nicht erklären, Kollege." antwortete der Arzt und fuhr dann mit Vera davon. Lisa und Laura standen immer noch unter Schock, ihre Mutter so zu sehen war schlimm für sie. "Ihr kommt jetzt erstmal mit zu mir nach Hause. Biggi wartet schon." sagte Thomas, der nun kniend vor seinen Mädels war. "Biggi?" fragten die beiden ganz erstaunt im Chor. "Äh ja, Biggi ist doch verletzt und da wohnt sie eben bei mir erstmal, dass sie nicht so alleine ist, wisst ihr." redete sich Thomas raus, obwohl das ja die Wahrheit war, er ließ eben nur ein Detail weg. "Cool Biggi." riefen die beiden wieder im Chor, denn Biggi mochten sie schon immer sehr gerne. Die Mädels packten dann noch schnell ein paar Sachen ein. "Papa, müssen wir morgen in die Schule?" fragte Lisa dann. "Nein, müsst ihr nicht. Aber ihr müsst dann bei Biggi bleiben, ich muss arbeiten." antwortete Thomas. Die beiden nickten und fuhren dann mit Thomas nach Hause. Biggi wartete schon auf die 3 und saß am Küchentisch. Als Thomas die Tür öffnete, stürmten die Mädels direkt auf Biggi zu. "Biggiiiiii." schrien sie. "Heeey, ihr zwei. Nicht so stürmisch." lachte Biggi, die sich sehr freute die Mädels zu sehen. "Papa hat gesagt du passt morgen auf uns auf, wir wollen nämlich morgen nicht in die Schule." sagte Lisa ganz aufgeregt. "Wir müssen Biggi aber erstmal fragen." ermahnte Thomas seine Töchter. Doch Biggi lächelte. "Na klar mach ich das und wenn euer Papa von der Arbeit kommt, könnt ihr ja eure Mama im Krankenhaus besuchen." sagte Biggi. Die beiden nickten. Dann schickte Thomas seine Mädels ins Bett, sie hatten bei ihm jeder ein Zimmer, wenn auch nicht so große wie bei Vera, aber das war ihnen egal, sie waren so gerne bei Thomas. "Wir fahren morgen gleich zu Mama, okay?" sagte er liebevoll, als er seine Mädels ins Bett brachte. "Und ihr seid morgen schön artig bei Biggi, klar? Sonst passt sie nicht mehr auf euch auf." fügte er noch grinsend hinzu. "Versprochen Papa." sagten sie und gaben Thomas noch einen Kuss. Thomas schaltetet noch das Licht in den Zimmern aus und ging dann wieder zu Biggi in die Küche. Dann begrüßten sich die beiden erstmal mit einem langen Kuss. "Hey, was ist denn überhaupt passiert?" fragte Biggi dann, da sie das vor den Kindern nicht tun wollte. "Sie hat sich die Pulsadern aufgeschnitten." antwortete ihr Thomas. "Waaaas?" schrie Biggi fast. "Ja, die wollte sich einfach umbringen. Wenn Lisa sie nicht gefunden hätte dann...du weißt schon. Aber wie kann man denn bitte so verantwortungslos sein? Ich meine seinen Kindern so einen Anblick anzutun, sie alleine lassen zu wollen. Ich pack das echt nicht." sagte Thomas wütend. Biggi nickte. "Sie scheint wirklich Probleme zu haben, sonst hätte sie es bestimmt nicht getan." antwortetet Biggi. "Dann soll sie verdammt nochmal zum Psychiater gehen wenn sie nicht klar kommt. Die Alte spinnt doch." sagte Thomas immer noch aufgebracht. "Hey, beruhig dich. Es ist ja alles nochmal gut gegangen. Komm lass uns schlafen gehen, du musst in 4 Stunden schon wieder auf der Basis sein." sagte Biggi dann ruhig und zog Thomas mit sich. "Ich krieg sowieso kein Auge zu." entgegnete Thomas. "Das werden wir ja sehen." grinste Biggi. Sie legten sich ins Bett und kuschelten sich aneinander. "Siehst du, ich krieg kein Auge zu." sagte Thomas schmunzelnd. "Vielleicht hilft dir das ja." antwortete Biggi und begann Thomas leidenschaftlich zu küssen. "Wobei soll mir das helfen? Zum Einschlafen bringst du mich damit sicher nicht." lachte Thomas an Biggi's Lippen hängend. "Doch, weil ich mich jetzt gleich umdrehe und du den Rest träumen darfst." sagte Biggi frech und drehte sich um. "Heeeey." sagte Thomas entgeistert. Biggi lächelte ihn nur frech an. "Den Rest gibt es dann morgen." schmunzelte Biggi, schnappte sich Thomas' Arm und legte sich diesen um die Schulter. Thomas lächelte und kuschelte sich von hinten an Biggi. "Da besteh ich aber drauf." hauchte er ihr ins Ohr und küsste ihren Hals. Biggi hätte sich am liebsten sofort umgedreht und ihn geküsst, doch sie wollte Thomas zappeln lassen, auch wenn es ihr schwer fiel. Ihr Plan funktionierte dann allerdings und Thomas schlief dann sofort ein, ebenso wie sie selbst.

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