Kapitel 28

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Am Morgen wachten die Mädels seelenruhig auf und gingen verschlafen in die Küche, wo sie Thomas mit dem Kopf auf dem Tisch schlafen sahen. Sie kicherten so laut, dass Thomas davon aufwachte. Völlig verschlafen schaute er hoch zu den Mädels, was sie allerdings noch lauter kichern ließ, denn Thomas klebte ein Stück Papier an der Backe. Als Thomas das bemerkte machte er sich das Papier von der Backe und musste dann selbst etwas schmunzeln. Als er dann wiederrum auf die Uhr sah, verging ihm sein Lachen. "Verdammt, ihr müsstet seit 5 Minuten in der Schule sein." stellte Thomas erschrocken fest. Die Mädels hasteten in ihre Zimmer und zogen sich rasch an. Zu dritt stürmten sie zum Auto und Thomas raste zur Schule. Thomas ging in beide Klassenzimmer mit rein um sich zu entschuldigen. Gerade als Thomas Lisa's Klassenzimmer verlassen wollte, rannte die zu ihm und hielt ihn fest. "Papa, unsere Plakate." erinnerte sich Lisa erschrocken. "Och nee, oder?" fragte Thomas. Denn die Plakate lagen natürlich noch zuhause auf dem Küchentisch. "Okay, ich bring sie euch noch vorbei." sagte Thomas und verließ fluchtartig das Gebäude, denn er musste natürlich auch auf die Basis. Wieder einmal raste Thomas durch St. Johann und brachte den Mädchen schließlich ihre Plakate, die wirklich toll gelungen waren, allerdings nicht ganz nach dem Geschmack der Mädchen. "Ihr hättet das auch gerne selber machen können." fauchte Thomas, als er die Gesichter der beiden sah. "Schon gut. Danke Papa." bedankten sich die beiden im Chor und gaben Thomas noch einen Kuss. Thomas machte sich danach sofort auf zur Basis, wo er mit 10 Minuten Verspätung ankam und Ebelsieder schon ungeduldig in der Tür stand. "Sagen Sie nichts." sagte Thomas und huschte an Ebelsieder vorbei in die Umkleide. Als Thomas wieder raus kam stand Ebelsieder allerdings immer noch mit verschränkten Armen in der Tür. "Meine Herren, ich möchte da grundsätzlich mal etwas mit Ihnen klären. Jeder kann mal verschlafen und zu spät kommen, das ist nur menschlich. Doch ich würde Sie einfach bitten in solch einem Fall bescheid zu sagen. Was wäre denn wenn jetzt ein Einsatz gekommen wäre, Herr Wächter? Hätten wir der Rettungsleitstelle antworten sollen: "Sorry, ist grade schlecht, unser Pilot schläft noch?" oder wie haben Sie sich das vorgestellt?" fragte Ebelsieder bestimmt. Doch Thomas antwortete nicht, sondern sah seinen Chef nur genervt an. Thomas antwortete grundsätzlich nie, wenn Ebelsieder so etwas fragte. "Genau, sehen Sie. Nach einer Erklärung hätte ich dann auch suchen müssen. Also fürs nächste Mal und das gilt für alle, sagen Sie uns bescheid, dann kann ich uns rechtzeitig abmelden. Verstanden?" fauchte Ebelsieder. Die Herren der Schöpfung nickten und Ebelsieder verschwand genervt und Türen knallend in seinem Büro. "Wie oft will er uns das eigentlich noch sagen?" fragte Peter dann genervt. "Bis es auch der Letzte kapiert hat." antwortete Michael in Thomas' Richtung. "Hey, ich hab die halbe Nacht an irgendwelchen Plakaten für die Mädels gesessen, da die Damen mal wieder vergessen hatten das rechtzeitig zu sagen. Dann haben wir noch verpennt, die Plakate vergessen, ich musste wieder zurück die Plakate holen und dann schließlich noch hier her und wenn die dann alle wie die Schnecken schleichen, was kann ich dafür?" verteidigte sich Thomas vehement. "Komisch, dass immer die anderen schuld sind." schimpfte Michael. "Was willst du jetzt eigentlich von mir?" fauchte Thomas. "Nicht ständig den Ärger kassieren, wofür du verantwortlich bist." fauchte Michael zurück. "Ha, als ob ich ständig Ärger machen würde. Sucht euch doch nen anderen den ihr blöd anmachen könnt." schrie Thomas und verschwand aus dem AR. "Ich könnte ihn manchmal..." fauchte Michael. "Michael, jetzt komm runter. Das war jetzt wirklich nicht gerade nett." stutzte Peter ihn zurecht. "Thomas ist ein Chaot ja, aber Ärger macht er doch wirklich nicht ständig." fügte er hinzu. "Trotzdem, wenn einer Ärger bekommt dann er." fauchte Michael. "Ich denke er ist dein bester Freund?" fragte Peter. "Ja und? Deswegen muss ich doch trotzdem nicht alles gut finden was er macht, oder?" entgegnete Michael. Peter gab es auf Michael besänftigen zu wollen und verschwand ebenfalls aus dem AR. Er gesellte sich zu Thomas, der im Hangar saß. Die beiden spaßten herum bis auf einmal Michael im Hangar stand. Thomas' Miene verfinsterte sich schlagartig. "Thomas, es...es tut mir leid. Ich hab vorhin etwas überreagiert." entschuldigte sich Michael. "Kein Problem, lass deinen Frust ruhig an mir aus." antwortete Thomas abwertend. "Man Thomas, du wirst es kaum glauben, aber auch ich hab manchmal Probleme, okay?" fauchte Michael. "Was denn für Probleme?" fragte Thomas dann kleinlaut. Michael setzte sich zwischen Thomas und Peter und begann sein Herz auszuschütten. "Ich hab Probleme mit Margarethe, sie will immer noch, dass ich mir eine andere Stelle suche, obwohl sie jetzt Hausfrau ist. Ich will das aber nicht und langsam hab ich das Gefühl wir leben uns immer mehr auseinander." berichtete Michael. Thomas legte seinem besten Freund seinen Arm um die Schulter und ermutigte ihn nochmal mit seiner Frau zu sprechen. "Danke ihr beiden, wenn ich euch nicht hätte." bedankte sich Michael bei Thomas und Peter. "Wärst du aber sowas von verloren." antwortete Thomas mit breiter Brust. "Nun übertreibs nicht." lachte Michael und verpasste Thomas einen sanften Schlag in den Bauch. Doch lange Zeit zu wimmern blieb nicht, denn der erste Einsatzalarm des Tages ertönte.

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