Kapitel 17

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Gabriele war mittlerweile bei Biggi, besser gesagt bei Thomas' Wohnung angekommen. Biggi war die ganze Zeit völlig nervös und Gabi musste sie mehrfach beruhigen. "Ich hab gar kein gutes Gefühl, Gabi." sagte Biggi bedrückt. "Jetzt beruhig dich mal. Thomas ist doch ein starker Mann, der kann sich doch wehren." schmunzelte Gabi etwas. Doch Biggi fand das gar nicht witzig. "Das ist nicht lustig. Ich trau Vera mittlerweile alles zu, was ist denn wenn sie ihn umbringt oder so?" sagte Biggi nervös. Gabi bekam große Augen. "Biggi, jetzt lass mal die Kirche im Dorf. Sie bringt ihn doch nicht um, das ist Blödsinn." entgegnete sie. "Klar, so nach dem Motto: wenn ich ihn nicht haben kann, dann darf das auch keine andere." konterte Biggi wieder. "Also wenn du jetzt nicht gleich damit aufhörst, misch ich dir ein Beruhigungsmittel ins Wasser." schimpfte Gabriele. Biggi schaute sie nur genervt an. Doch dann konnte sie sich tatsächlich wieder etwas beruhigen, allerdings hatte sie trotzdem immer noch ein ungutes Gefühl. Womit sie ja auch nicht ganz falsch lag, denn Vera versuchte gerade Thomas zum Sex zu zwingen. Doch der konnte Vera von sich abbringen, wenn auch etwas unsanft, aber das war ihm gerade egal. "Du bist krank, Vera, so krank. Gib mir jetzt den verdammten Schlüssel oder ich trete die Tür ein." schrie Thomas völlig aufgebracht. Den Schlüssel hatte Vera allerdings in ihrem BH versteckt. "Hol ihn dir doch." antwortete sie. "Bestimmt nicht. Gib mir jetzt den Schlüssel man, da unten sitzen die Kinder und du willst mich hier oben zwingen mit dir ins Bett zu steigen. Merkst du eigentlich noch was du machst?" fragte Thomas immer noch wütend. "Wer nicht will, der hat wohl schon?" stellte Vera eifersüchtig die Gegenfrage. Doch Thomas verdrehte nur ungeduldig die Augen. "Wer ist es? Mit wem vögelst du, ha?" begann Vera auf einmal laut zu werden und stand wütend vom Bett auf. "Mit niemanden und selbst wenn geht's dich nichts an und jetzt nochmal, lass mich endlich hier raus." antwortete Thomas. Zu seinem Glück riefen in dem Moment Lisa und Laura nach ihm, sodass Vera nicht antworten konnte und die Tür aufsperrte. Thomas rannte sofort raus und runter zu seinen Mädels. "Wo warst du denn Papa?" fragte Laura. "Nur kurz oben bei Mama." antwortete Thomas. "Habt ihr euch wieder lieb?" fragte Lisa dann. Thomas wusste nicht was er antworten sollte, einerseits wollte er seine Töchter nicht belügen auf der anderen Seite ihnen aber auch keine Hoffnungen machen. "Also die Mami hat den Papi sehr lieb." kam es auf einmal von Vera. "Und du Papi?" fragte Lisa nochmals. "Ich hab euch vor allem ganz doll lieb und wisst ihr was? Wir spielen jetzt noch was schönes okay, bevor ihr ins Bett müsst." versuchte Thomas freudig abzulenken, was zum Glück auch gelang, zum Ärger von Vera. Thomas ging schnell mit den Mädels in ihre Zimmer und die drei spielten noch ein Spiel. Nach einer Stunde kam Vera dann ins Zimmer und schickte die Mädels ins Bett. Thomas gab den beiden noch einen dicken Kuss und schloss dann die Tür hinter sich. Schnurstracks ging er zur Haustür. "Wo willst du denn hin?" fragte Vera und betonte das Du besonders. "Nach Hause, wohin denn sonst?" antwortete Thomas und öffnete die Tür. Auf einmal hörte er Vera schluchzen. "Bitte Thomas, bleib. Ich brauch dich doch." sagte sie unter Tränen. Thomas drehte sich fassungslos um. Vera stand schon hinter ihm und legte ihre Hand auf Thomas' Brust. "Es tut mir doch leid wegen vorhin, ich wollte das doch gar nicht." schluchzte sie und zupfte Thomas am Shirt rum. Thomas musste lachen vor Fassungslosigkeit. "Vera, nimm weniger von dem was du nimmst. Du hast Stimmungsschwankungen, du bist krank Vera und jetzt hör auf damit." antwortete Thomas und stieß Vera's Hand genervt weg. Dann drehte er sich um und ging zur Tür raus. "Thomas, nein, bleib. Thomas." schrie sie ihm heulend hinterher und sackte theatralisch zu Boden. Doch Thomas ignorierte das komplett und ließ die Tür hinter sich zukrachen. Völlig entnervt setzte er sich ins Auto und fuhr nach Hause. Im Auto schossen ihm tausend Gedanken durch den Kopf. Ihm war unwohl dabei, zu wissen das seine Kinder alleine mit dieser Irren sind, doch mitnehmen konnte er sie nicht und dableiben wollte er unter keinen Umständen. Zuhause angekommen machte er sich eilig auf den Weg in seine Wohnung, denn er wollte zu Biggi. Biggi fielen tausend Steine vom Herzen, als sie das Türschloss hörte. "Thomas." sagte sie erleichtert und lächelnd. "Hey ihr Zwei." antwortete er ebenfalls lächelnd und begrüßte Biggi und Gabi mit einem Wangenkuss. Gabi musste schmunzeln. "Ihr könnt euch ruhig richtig küssen." grinste sie. Thomas sah sie etwas entgeistert an. "Ich habs ihr gesagt. Ich musste einfach mit jemanden drüber reden und Gabriele ist doch meine beste Freundin." erklärte Biggi etwas kleinlaut. "Keine Sorge, Thomas. Ich schweige wie ein Grab." ergänzte Gabi grinsend. Jetzt musste auch Thomas grinsen und begrüßte Biggi nochmal, diesmal aber mit einem innigen Kuss auf den Mund. Biggi lächelte bis zu den Ohren. "Ich lass euch zwei Turteltauben jetzt mal alleine. Bis morgen ja." verabschiedete sich Gabi grinsend. "Bis Morgen Süße und Danke nochmal." lächelte Biggi. "Gerne Süße." antwortete Gabi und verabschiedete sich mit einer Umarmung von Biggi und Thomas. Als Gabi zur Tür raus war, stand Biggi auf und zog Thomas an sich. "Bist du böse?" fragte sie ihn. Thomas sah sie verwirrt an. "Wieso soll ich böse sein?" fragte er und strich Biggi eine Strähne hinters Ohr. "Weil ich's Gabi erzählt hab." antwortete Biggi mit gesenktem Kopf. Thomas lächelte und schob Biggi's Kopf am Kinn wieder nach oben und legte seinen Kopf Stirn an Stirn mit Biggi's. "Ich bin dir doch nicht böse und ich hab auch nichts dagegen wenn Gabriele es weiß. Am liebsten würde ich es sowieso in die ganze Welt hinausschreien, aber im Moment geht das noch nicht." sagte Thomas niedergeschlagen. "Das weiß ich und das ist auch kein Problem. Die Hauptsache ist doch, dass wir beide wissen, dass wir zusammen gehören." antwortete Biggi und verschloss ihre Hand mit Thomas'. Thomas lächelte sie an und seine Augen funkelten. Diese Augen liebte Biggi so sehr und schon leuchteten auch ihre lichterloh. "Wie wars denn bei Vera?" fragte Biggi dann nach einer Weile, in der sie sich nur in die Augen sahen. Thomas atmete tief durch und erzählte die ganze Geschichte. Biggi war völlig schockiert, genau so etwas ahnte sie. "Die gehört doch eingewiesen." schimpfte Biggi aufgeregt. Thomas nickte. "Du sagst es. Mir ist echt nicht wohl dabei, dass die Kinder alleine mit ihr sind." sagte Thomas ängstlich. Auch Biggi war nicht wohl dabei und vor allem hatte sie Angst um Thomas, denn nach dieser Geschichte glaubte sie wirklich an solch ein Szenario wie sie es Gabi beschrieben hatte. Thomas merkte dies und wollte sie aufmuntern. Vorsichtig hob er sie hoch und ging mit ihr zur Couch. "Auf den Bauch legen und Augen zu." befahl er Biggi liebevoll. Biggi lächelte etwas fragend, tat es aber dennoch.

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