„Und ich sehe wirklich nicht aus, wie eine Prostituierte?", fragte ich Rabea auf dem Weg zur Bar unsicher und sah an mir herunter. Ich trug ein hautenges rotes Kleid, welches mir bis kurz überhalb den Knien reichte. Das Kleid hatte lange Ärmel und einen V-Ausschnitt. Es war wirklich sehr gewagt. Kein Ahnung, was sich Rabea dabei schon wieder dachte. Sie konnte es auf jeden Fall tragen aber bei mir fühlte ich mich unsicher. Mein Selbsbewusstsein war für dieses Kleid nicht gemacht. Meine Haare fielen mir in großen Locken über die Schultern. Mit einem schwarzen Kajal wurden meine Augen betont und ein Nude-Lippenstifft färbte meine Lippen dezent.
„Spinnst du?", entgegnete meine Freundin geschockt und blickte an mir herunter. „Weißt du eigentlich wie eine Nutte aussieht? Devinitiv nicht so!" Sie zeigte mit dem Finger auf mich.
Skeptisch betrachtete ich mich und rümpfte meine Nase. Hmm ich weiß nicht.
„Glaub mir Arí. Du sieht sexy aus und nicht billig! Die Männer werden bei deiner Schönheit geblendet werden", sagte sie nun erst. Ich verdrehte meine Augen und lachte leicht.
Wir standen nun vor dem Eingang der Bar. Rabea ging vorraus und öffnete die Tür. Ihr gelbes Kleid wurde von der Laterne neben uns beleuchtete. Sie sah aus, wie die Sonne. Einfach wunderschön. Diese Frau konnte wirklich alles tragen.
Sie lies mir den Vortritt und wir gingen beide nacheinadner hinein. Im Inneren kam uns gleich Ashley, unsere Chefin entgegen. Sie war meistens nur unter der Woche hier, weswegen ich sie nur freitags zu Gesicht bekam. Ihre blond gefärbten Locken wippten beim gehen auf und ab. Mit Ihren 40-Jahren sah sie einfach nur Bombe aus. Sie trug eine schwarze enge Jeans uns dazu eine grüne Satin-Bluse.
„Hei ihr Hübschen! Toll seht ihr aus!", strahlte sie uns entgegen. Wir bedankten uns bei ihr und gaben das Kompliment ehlich zurück. Sie war eine tolle und wirklich nette Chefin. Ashley ging danach raus eine rauchen und wir machten uns auf an die Bar und fingen an zu arbeiten.
***
Meine Laune hatte sich devinitiv gebessert. Sobald Rabea kurz Zeit hatte, versuchte sie mich immer zu bespaßen und mich zum Lachen zu bringen. Sie schaffte es auch immer wieder. Sie war wirkich eine gute Freundin. Gerade hatte sie mit mir über einen Typen gelästert, der verzwifelt versuchte eine Frau nach der anderen anzumachen. Wir lachten uns schlapp. Es war wirklich peinlich, das Ganze mit anzusehen. Er nervte offesichtlich alle Frauen und verbreitete eine schlechte Stimmung. Rabea konnte das nicht mehr länger mit ansehen und ging zu dem Typen, um ihn aus dem Club zu werfen. Ich verstand nicht, was sie zu ihm sagte aber beobachtete, wie sie ihn aus dem Laden zerrte. Diese Frau hat wirklich Kraft und Mut es alleine mit ihm aufzunehmen. Schmunzelnd trocknete ich die frisch gewaschenen Gläser ab und sah zur Tür, wo der Mann sauer verschwand. So ein Trottel. Rabea schaute in meine Richtung und lächelte mich an. Ich zeigte ihr lächelnd einen Daumen nach oben für diese Aktion. Rabea verbeugte sich dankend und bediente danach weiter unsere Kunden.
Ich blickte nocheinmal zur Tür und erstarrte bei der Person, die gerade herein kam. Mein Herz blieb stehen und ich wurde nervös. Hadrian kam gerade mit ein paar anderen Leuten in den Club und steuerte direkt die VIP Lounge an. Ohne einen Blick in meine Richtung ging er an mir vorbei, gefolgt von seinen Freunden. Ein kleiner Stich zog sich dabei durch mein Herz, doch den ignorierte ich genau wie er mich. Alle waren schick gekleidet doch nur Hadrian war in einem schwarzen Hemd und einer schwarzen Azugshose. Er sah wie immer gut aus. Ich hatte das Gefühl, dass alle Leute nur ihn ansahen. Genevt schnaufte ich tief ein und aus. Ich hatte echt gedacht ihn nie wieder zu sehen.
Soll ich mich bei ihm entschuldigen?
Nein lieber nicht, sonst würde er wieder wollen, dass ich ihm die Wahrheit sage. Eventuell würde er sogar wieder rumschreien und alle würden es mitbekommen. Deswegen ignoriere ich ihn liber auch. Es ist besser so keinen Kontakt mit ihm aufzubauen. So würde ich mir einige unangenehme Situationen ersparen.Ich merkte, wie sich meine gute Laune lamgsam wieder verabschiedete. Es machte mich wütend, dass ich so viel über ihn nachdachte. Was ist nur loß mit mir? Ich räumte, das nun mittlerweile mehr als saubere Glas auf, schmiss das Trockentuch genevt auf die Theke und ging nach draußen, um frische Luft zu schnappen.
Ich lehnte mich draußen, an die kalte Wand und schloss verärgert meine Augen. Wie kann ich ihm denn jetzt aus dem Weg gehen oder ihn endlich aus meinen Gedanken verbannen?
Es verging einige Zeit in der ich mich versuchte zu beruhigen bevor ich wieder hinein ging.
"Da bist du ja endlich. Hast du schon gesehen wer da ist? Dein hotter Boy", freute Rabea sich, kam zu mir und wackelte mit ihren Augenbrauchen.
"Er ist nicht mein Boy", sagte ich etwas säuerlich und ging wieder zur Bar. Ich kannte ihn ja eigentlich gar nicht.
"Okey. Okey. Ich merke schon. Du bist nicht so gut auf ihn zu sprechen", sagte sie und folgte mir.
"Dann frage ich lieber nicht, ob du ihn bedienen willst." Mit einem Block und Stift in der Hand schländerte die Braunhaarige hoch zur Lounge. Ich wandte meinen Blick ab und kümmerte mich um andere Gäste. Ich muss mich ablenken.
Dieser Mann hatte meine Laune schon wieder so sehr in den Keller befördert, dass ich selbst schon böse zu meiner Freundin war obwohl ich das gar nicht wollte. Ich wusste, dass es nur Spaß war, was sie sagte. Allerdings war ich in diesem Moment so geladen, dass sie leider die schlechte Stimmung abbekam. Das war falsch von mir.
Soeben richtete ich die verschiedenen Cocktails für die Mädels an der Bar an. Gespielt gut gelaunt mischte ich die verschiedenen Flüssigkeiten für die Getränke zusammen, als meine beste Freundin um die Theke kam und mir Block und Stift entgegen hielt.
„Ok, du musst zur Lounge. Hadrian, jetzt habe ich auch endlich seinen Namen erfahren, will nur von dir bedient werden. Er klang sehr ernst. Tut mir leid." Mitleidend sah sie mich an, überreichte mir ihr Schreibzeug und übernahm dann meine Aufgabe, als wäre es selbstverständlich.
Oh nein! Ich bin gar nicht darauf vorbereitet. Ich hoffe er fängt nicht wieder mit dem Thema an, sondern belässt es einfach.
Ich schaffe das! Ich nehme einfach die bestellten Getränke entgegen und verschwinde dann wieder.
Ich versuchte mir Mut zu machen doch irgendwie klappte das nicht. Meine Hände begannen vor Nervosität an zu schwitzen. Mein Herz raste mal wieder wie wild.
Langsam schlich ich die wenigen Treppen zu Lounge hinauf und ging auf die Truppe voll Männern zu. Hadrian saß auf einem Sessel mit dem Rücken zu mir. Jeder Schritt machte mich nervöser.
Vor dem Tisch blieb ich stehen und lächelte die Männer freundlich an.
„Hallo zusammen! Wisst ihr schon, was Ihr bestellen wollt?", fragte ich und klickte hinten auf den roten Kugelschreiber, um damit schreiben zu können.
Alle sahen mich an. Manche von ihnen ließen ihre Augen mein Körper auf und ab wandern, wobei ich Gänsehaut bekam. Es ekelte mich an, wenn man so widerlich schaute. Doch ich musste weiterhin freundlich sein und tat einfach so, als würde ich es nicht bemerken. Ich hätte einfach einen Kartoffelsack anziehen sollen, dann würde ich nicht so blöd beäugt werden. Selber Schuld!
Im Augenwinkel sah ich, wie Hadrian sich langsam zu mir umdrehte und mich auch beobachtete. Ich spürte seine Blicke auf mir, ignoriert ihn aber und gab die Aufmerksamkeit seinen Kollegen. Ich hatte Angst ihn anzuschauen. Seine Anspannung spürte ich bis zu mir.
Nach der Reihe schrieb ich von jedem einzelnen die Getränke auf und nahm als letztes Hadrian dran. Mit dem Stift in meiner Hand wartete ich bis er was sagte, damit ich es notieren konnte. Dabei versuchte ich ihn immer noch zu ignorieren.
„Whisky-Cola", kam es nach kurzer Zeit auch endlich von ihm. Er hörte sich nicht erfreut an, doch das war mir egal. Ich lächelte noch einmal in die Runde und ging danach wieder zur Bar. Ist ja besser gelaufen, als ich dachte. Zufrieden mit mir selbst lächelte ich in mich hinein. Ich war stolz auf mich.
Gerade als ich die Treppen wieder nach unten gehen wollte, wurde ich am Arm gepackt und in einen Ecke gezogen.
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Brennende Seelen
Romance**ABGESCHLOSSEN** Aría ist 20 Jahre alt und lebt mit ihrem Vater in einer kleinen Wohnung. Auf dem Weg in ein besseres Leben trifft sie immer wieder auf den mysteriösen Hadrian. Was sie nicht weiß: Er ist auf einer Mission. Beide kämpfen für ihren...